Wie ist ,,Die weitesten Reisen unternimmt man mit dem Kopf" zu deuten - eure Meinung?

2 Antworten

Mit der Fantasy reist man in ferne Länder, andere Galaxien und Welten und taucht in das Leben anderer Menschen ein. Real besuchst du nur den Dom in der Nachbarstadt oder den Strand einer netten Insel.

,,Die weitesten Reisen unternimmt man mit dem Kopf"

Diese Aussage spielt an auf die beflügelnde Macht der Fantasie, die Vorstellungskraft.

Dabei ist Bücherlesen unheimlich wichtig. Als Kind war mir untersagt, mich aus dem Bücherschrank meiner Oma zu bedienen (warum, war mir nie klar gesagt worden) - aber natürlich habe ich es doch getan und gelesen, was ich zu Anfang erst nur teilweise verstand. Besonders bei Reiseberichten, da taten sich Bilderwelten auf, die meine Vorstellungskraft füllten.

Mein passiver Wortschatz nahm zu, auch der an Fremdwörtern sowie an französischen Begriffen, die in diesen Büchern aus dem 19. Jahrhundert ganz geläufig vorkamen, da sie in die deutsche Sprache des Bildungsbürgertums integriert waren.

In Reiseberichten gesellten sich anderssprachige Namen von Landschaften, Beschreibungen von Ereignissen, Namen exotischer Früchte hinzu, selbst Zubereitungsarten von landestypischen Speisen tauchten auf.

Wenn ich zuvor noch nicht ausreichend Synapsen zur Verfügung hatte, so war ich spätestens nach 2, 3 Büchern schon in der Lage, mich allein mit dem Kopf auf große Fantasiefahrt zu begeben.

Später im Leben, als ich in Frankreich lebte, habe ich mich dabei ertappt, wie ich, ohne mit der Wimper zu zucken, völlig fremde Spezialitäten auf meinem Wochenmarkt gekauft habe, die ich nur aus der Beschreibung von den Büchern her kannte und nur so ahnte, wie sie schmecken und duften mussten. Besonders bei Gewürzen bin ich kaum zu halten! Ich muss einfach (fast) alles probieren.

Meine Fernreisen mit dem Kopf finden noch immer statt - sie gehören zu mir.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sprachen machen Spaß!