Wie ist die Aufnahme von Saccharose in eine pflanzliche Zelle?

1 Antwort

Moin,

die Pflanzenzelle möchte die Saccharose gerne in die Zelle bekommen. Das Problem ist aber irgendwann, dass es in der Zelle mehr Saccharose als im Außenmilieu gibt. Es baut sich also ein Saccharose-Gradient auf. Dadurch kann eine Pflanzenzelle nicht darauf setzen, dass es ein Saccharose-Kanalprotein öffnet, weil dann aufgrund der osmotischen Verhältnisse eine Auswanderung der Saccharose (entlang des Gradienten) erfolgen würde.

Darum wendet die Zelle einen Trick an. Zuerst pumpt sie aktiv (das heißt unter Energieverbrauch in Form von ATP) Protonen mit Hilfe einer Protonenpumpe aus der Zelle heraus. Dadurch baut sie eine Protonen-Konzentrationsgradienten auf (außen viele Protonen, innen wenige). Danach kann dann durch ein spezielles Kanalprotein, das immer wenn Protonen UND Saccharose auf der Außenseite auftauchen, beide (in einem sogenannten Symport) in die Zelle holen. Dabei ist der Antrieb das Konzentrationsgefälle der Protonen, so dass die Saccharose auch gegen ihren Gradienten in die Zelle geholt werden kann.

Das bezeichnet man als sekundär aktiven Transport, weil das Symport-Kanalprotein für seinen Transport zwar selbst keine Energie benötigt, aber das Hinauspumpen der Protonen Energie verbraucht. Da das Kanalprotein aber nur in gewünschter Weise funktionieren kann, wenn zuvor der Protonengradient aufgebaut wurde, ist der Symporter mittelbar an einen Energieverbrauch gekoppelt.

Alles klar?

LG von der Waterkant