Wie interpretiert man den Inhalt von Pippins Lied?

2 Antworten

Also india gibt schon mal den ersten Hinweis.

Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Und gerade bei Liedern ist das schwer, da sie auch noch zur Melodie passen müssen. Dazu kommt noch, dass im Film auch noch auf Lippensynchronität geachtet wird.

Diese drei Faktoren erschweren schon mal eine Interpretation, da natürlich viel vom ursprünglichen Inhalt verloren geht.

Ich bin kein Übersetzer, aber ich denke eine richtigere sinngemäßere Übersetzung würde wie folgt aussehen:

Die Heimat liegt hinter (mir), die Welt vor (mir)
und es gibt viele Pfade zu gehen,
durch Schatten bis an den Rand der Nacht,
bis die Sterne alle hell erscheinen

Nebel und Schatten, Wolken und Dunkelheit
werden vergehen.

Der englische Text ist sehr viel leichter zu verstehen und zu interpretieren.

Eine Möglichkeit wäre es, ihn als Beschreibung des Lebens zu sehen;

Das Leben führt einen immer weiter nach Vorne, und es gibt viele Entscheidungen zu treffen. Er kommen viele schlechte Tag, aber irgendwann lässt man diese hinter sich und alle Probleme werden vergehen.

Und an dieser Stelle möchte ich india sehr widersprechen.

Der Text mag nicht von Tolkien sein, aber er ergibt sehr viel Sinn und passt ausgezeichnet in Tolkiens Kanon. Denn als gläubiger Christ stand für Tolkien am Ende des Lebens auf jeden Fall ein Vergehen von Schatten und Dunkelheit, nämlich die Erlösung im Paradis. Und diese hoffnungsvolle Sicht, zieht sich durch den gesammten Herrn der Ringe.

Und in der deutschen Übersetzung muss man die letzte Zeil im Bezug auf die vorletzte Zeile verstehen. Wolke, Zwielicht und grauer Nebeldunst sind ohne Gunst, denn sie werden vergehen, wie man aus dem englischen Original herauslesen kann. Das ohne Gunst bezieht sich also nicht auf den Sänger oder Sprecher der Worte.

Woher ich das weiß:Hobby

Garlond  24.08.2019, 10:54

P.S.

Ich Film ist es ja auch die Begleitmusik für Faramir, der von Denethor quasi in den Tod geschickt wird. Das heißt im deutschen Text kann man das Ohne Gunst auch auf Faramir beziehen. Es gibt in beiden Fällen Sinn.

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Ich habe nur kurz überlegt und bin dann doch auf einen einfachen Reim gekommen....

Die Heimat ist fern,

und groß liegt die Welt vor mir.

Viele Pfade zu gehen,

durch die Schatten der Nacht.

Ich such die Sterne

und sehe ein Licht vor mir...

Durch Nebel und Schatten

und Wolken der Dunkelheit....

Bis Sie vergehen

Vielleicht gefällt jemandem die Interpretation. Angelehnt an Juliane Werding (Halt mich fest Liebster)