Wie im Vorstellungsgespräch Ausbildungsabbruch begründen?
Hey ihr,
ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgepräch für eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte... Anfang diesen Jahres habe ich eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester begonnen, diese jedoch nach 5 Monaten abgebrochen, da ich merkte, dass das überhaupt nicht der richtige Beruf für mich ist. Es waren viele Faktoren, die dazu geführt haben... Zum einen kam ich mit der Schichtarbeit überhaupt nicht klar, ich habe mich ständig übermüdet gefühlt, konnte nicht richtig schlafen und und und. Dann habe ich gemerkt, dass auf Station direkt eine totale Hektik und totaler Stress war, man musste schnell mal hier hin, schnell mal dort hin. Man hatte viel mehr Verantwortung als man tragen konnte (so kam es mir vor) und ich kam mit so einer hohen Verantwortung überhaupt nicht klar. Ich habe zwei mal schlimme Fälle mitbekommen bzw. Fälle, die schlimm ausgingen und ich konnte zu Hause deshalb nicht richtig schlafen und bin mit Bauchweh wieder arbeiten gegangen. Auch der Umgang mit den Kindern und Eltern fiel mir irgendwie schwer...
Ich hatte schon ein Vorstellungsgespräch und wurde dort nicht genommen. Da ich ein sehr gutes Zeugnis habe und auch nach dem Gespräch ein gutes Gefühl hatte (bis auf die Fragen zur abgebrochenen Ausbildung), denke ich, dass es daran gelegen hat. Ich weiß einfach nicht genau, wie ich das formulieren soll, ohne, dass es sich gleich so anhört, als könnte ich keine Verantwortung übernehmen oder mit Druck umgehen... Natürlich will ich auch nicht so klingen, als könnte ich psychisch mit keinerlei Belastung umgehen oder als wäre ich schnell unkonzentriert, wenn ich mal schlecht schlafe...
Wie begründe ich das also am besten?
4 Antworten
Das lag sicher nicht an den Gründen die du hier vorgetragen hast (Ausbildung abgebrochen).
Schon deshalb, weil die Berufsbilder bzw. die Anforderungen so unterschiedlich sind.
Wenn ich mir also deine Begründung für den Abbruch anschaue, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es daran gelegen hat.
Du hast vielleicht ein "sehr gutes Zeugnis", aber vielleicht waren da noch ein paar Bewerber, deren Zeugnisse bzw. deren Gespräche waren einfach noch "besser"?
Anderseits, wenn es dir keine Ruhe lässt, rufe einfach doch da mal an und frage nach den Gründen....
PS: Ich würde mir keine "vorformulierten" Erklärungen von anderen zu eigen machen. Meist hört sich dies dann im Gespräch sehr "hölzern" an und wenn dann Nachfragen kommen, dann kommen Leute wie du erst recht nicht mehr klar. Bleib einfach bei der Wahrheit.
Ich möchte dir nicht zu nahe treten. Aber 2,3 ganz sicher kein "sehr gutes Zeugnis". Was soll denn erst jemand sagen, der 1,8 hat oder jemand der einen Schnitt von 1,4?
Und das als Verwaltungsfachangestellte in der Theorie ein Hauptschulabschuss reicht, mag wohl stimmen. Aber in der Realität stellen Hauptschüler einen Bruchteil der Auszubildenden da.
Weiterhin sollte dir klar sein, dass gerade die Ausbildung im öffentlichen Dienst enorm an ansehen gewonnen hat und das sich heute schon auf Stelle (mittlerer Dienst - Normalfall Realschule) sehr viele Leute mit Abi bewerben.
Diese Entwicklung kann man in fast allen Ausbildungsberufen sehen. Klassische Lehrberufe, bei denen man früher Realschulabschuss gebraucht hat, werden vermehrt von Abiturienten besetzt.
PS: Dein erster Absatz ist ganz in Ordnung. Genau das hätte ich als Begründung so auch vorgetragen. Und ich glaube immer noch, deshalb wirst du nicht abgelehnt worden sein. Ist doch alles schlüssig.
Was nur ein wenig problematisch erscheint (wenn du es so vorgetragen hast, ist dein ursprünglicher Plan Ausbildung, dann Studium....)...
Warum bewirbst du dich eigentlich nicht für den gehobenen Dienst?
Sorry, vergessen dazu zu sagen, habe mein Abi nachgemacht und meine Mittlere Reife war 1,4. Das Zeugnis habe ich natürlich auch dazu gelegt. Für den gehobenen Dienst habe ich mich auch beworben, falls das aber nicht klappen sollte, bewerbe ich mich parallel dazu eben noch für Ausbildungen.
Nochmals, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich 8 andere beworben haben, die ein besseres Zeugnis bzw. besseren Eindruck hinterlassen haben.
Und wie gesagt, wenn du denen von deinen Plan (Medizinstudium... doch nicht.... Umweg über die Ausbildung....) erzählt hast, dann wird das m.M. eher das Probleme sein.
PS: Wenn du denen von deiner Bewerbung (gehobener Dienst) erzählt hast, dann wäre dies m.M. nach, noch schlimmer.
Warum? Weil man ja schön nachschauen kann, welcher Abi-Schnitt i.d.R. für Studium ausreicht (Vergleichswerte der Vorjahre). Wenn du jetzt mit deinem Abi-Schnitt grundsätzlich zum Studium zugelassen wirst, dann werden die dir ja keine Ausbildungsstelle anbieten, weil die ja denken: Die springt ja eh ab....
Ich würde sagen: "Ich kann kein Blut sehen." Das versteht jeder, viele Menschen kippen um, wenn sie Blut sehen.
Wenn jemand meint: Das wussten Sie doch vorher! Dann kannst Du antworten: Also einmal in den Finger geschnitten sieht schon anders aus als das, was ich auf Station gesehen habe...
Und dass man als junger Mensch nicht verkraftet, Kinder sterben zu sehen - das sollte man eigentlich nicht erklären müssen, die meisten Erwachsenen verkraften das auch nicht.
Ich würde nur solche Formulierungen wie "das war zuviel Verantwortung für mich" meiden.
aber, dass man als KINDERKRANKENschwester kranke und auch sterbende Kinder sieht, weiß man ja auch wirklich schon vorher.
Aber das ist doch genau die Antwort, die alles erklärt. Wenn du erzählst, dass du vorher ungefähres Berufsbild hattest, gewisse Vorstellungen, aber die Realität, das persönliche Empfinden, sich als (für dich) unzumutbar herausstellt, dann ist doch alles i.O.
Wie gesagt, wenn du denen von deinen Plan (Ausbildung und ev. dann Studium) erzählt hat, dann kann dies das KO Kriterium gewesen sein. Weil die sich überlegen würden, ob du dies nicht auch "bei ihnen" machen würdest....
Deine wahren Gründe,die du hier aufgezählt hast ehren dich für deine Ehrlichkeit, komman ber nicht gut an, denn der zukünftige Ausbilder denkt dabei dann in seinem Schema und schiebt dich in in eine Schublade, auf der u.a. zu lesen ist:
überhaupt nicht belastbar, Schwierigkeiten im Umgang im anderen / der Öffentlichkeit...
Sag doch einfach,dass du Kinder nicht leiden sehen kannst.
Was ist denn der Hintergrund für ihre Aussage? Woher haben sie denn diese Information? Gerade zum Thema "Schema zukünftiger Ausbilder".
Stimmt doch so einfach nicht. Fakt ist, es kommt gar nicht so selten vor, dass ein Jugendlicher eine Ausbildung anfängt und merkt, dass dies nichts für ihn ist.
Und jeder der klar denken kann, weiß, dass eine Ausbildung bzw. die Anforderungen als Kinderkrankenschwester absolut nichts mit den Anforderungen als Verwaltungsangestellte zu tun haben. Niemand würde also ihre absurden Rückschlüsse ziehen.
habe ich das letzte Mal auch gesagt, dann bekam ich allerdings die Antwort, dass man sowas vorher weiß, schon wenn man sich für die Ausbildung entscheidet... Stimmt ja irgendwie auch
Hallo,
Verwaltungsfachangestellte und Kinderkrankenschwester sind ja zum Glück so was von unterschiedlich , wie es nur sein kann.
Mit Druck, Stress und Verantwortung gar nicht erst anfangen. Wenn man nach der abgebrochenen Ausbildung fragt, dann einfach nur feundlich erklären, das dieser Beruf dir absolut nicht zugesagt habe und du dir nicht vorstellen konntest diesen ein Arbeitsleben lang aus zu üben - fertig
In jungen Jahren sollte man auch das recht haben sich mal in der Berufswahl bzw. zwischen Vorstellung und Realität irren zu dürfen ohne das man sich da großartig rechtfertigen muss.
Man muss dies nicht unbedingt komplizierter machen, als nötig.
LG und viel Erfolg
So wollte ich auch anfangen, jedoch wurde dann permanent gefragt WARUM es denn nicht der richtige Beruf war, WAS GENAU mir nicht gefallen hat, und und und...
Gerüche,Unverträglichkeit auf Desinfektionsmittel man kann kein Blut sehen oder oder oder.....man muss sich nur nachvollziehbare Gründe suchen und nichts was auf den anderen Beruf übertragbar wäre.
Wechsler haben wir selber immer gerne genommen - auch bei gleichem Beruf. Ich finde es immer schade, das denen immer gleich der Stempel aufgedrückt wird, das die nichts durchhalten, weil so viele Faktoren einem eine Ausbildung vermiesen können.
Angefangen bei cholerischen Ausbildern. Man muss nicht alles aushalten können.
Nicht umsonst gibt es ja die Probezeit und da kann man sich bei den jungen Leuten ein Bild machen.
Leider kommt man mit Ehrlichkeit nicht bei allen Ausbildungsstellen weiter.
Sagen wir's so: Ich finde alles was mit Medizin zu tun hat sehr interessant, hätte auch am liebsten Medizin studiert (die Theorie interessiert mich), war jedoch zu schlecht dazu. Dann dachte ich, probiere ich es über einen anderen Weg, mache zuerst eine Ausbildung. Jedoch merkte ich dann einfach, dass das ganze Praktische was mit der Medizin zutun hat, also auch ein Medizinstudium, nicht das richtige wäre. Ich plane und organisiere gerne, Bürotätigkeiten machen mir Spaß, das habe ich auch in einem Praktikum gemerkt. Trotzdem interessiert mich die Medizin theoretisch immer noch.
Da ich einen Abischnitt von 2,3 habe und für den Beruf ein Hauptschulabschluss reicht und die Verwaltung auch 8 Auszubildende ausbildet, denke ich nicht, dass alle 8 besser waren.