Wie hoch war die Analphabeten-Quote im 3.Reich?
Im Kaiserreich lag die Analphabeten-Quote (1912) bei 0,01-0,02%.
Heute liegt diese Quote angeblich bei ca. 10% (7,5 Millionen).
Die Zahlen fuer das 3.Reich kann ich leider nirgendwo finden.
3 Antworten
Du kannst hier mal gucken.
Du musst halt nach den Jahreszahlen gucken.
Aber da geht es um "gering literalisierten Erwachsenen", ich weiß nicht, ob das das selbe ist.
Heute liegt diese Quote angeblich bei ca. 10% (7,5 Millionen).
Dabei handelt es sich in erster Linie um funktionale Analphabeten und nicht um primäre Analphabeten
Funktionale Analphabeten gab es sicherlich auch im Kaiserreich, nur wurden sie wahrscheinlich nicht erfasst.
Seit der Schulreform von 1920 hat sich das Schulwesen nicht großartig geändert, die theoretische Alphabetisierungsquote müsste demnach seit 100 Jahren konstant bei nahezu 100% liegen.
Was nutzt denn eine theoretische Quote von 100 Prozent, wenn es nachweislich Analphabeten gibt.
Sie nützt insofern, weil sich nicht um primäre Analphabeten handelt.
Bei der heutigen Quote musst Du schauen, was genau gemeint ist. Manchmal spricht man von den Erwachsenen, also von denen, die die Schule hinter sich gelassen haben. Ganz wichtig: Es sind auch die funktionalen Analphabeten gemeint. Dass sind die, nicht nicht richtig lesen können und nicht verstehen, was sie da lesen. Dennoch ist das natürlich ein Beleg dafür, dass unser Schulsystem nicht richtig funktioniert.
Ich frage mich, warum Du einen Vergleich ausgerechnet mit dem Dritten Reich anstellen willst? Vermutest Du, dass es mehr oder weniger Analphabeten gegeben hat? Deutschland war davor bereits ein hoch entwickeltes Land. Dass es mehr Analphabeten gab, ist eher unwahrscheinlich.
Gruß Matti
Dennoch ist das natürlich ein Beleg dafür, dass unser Schulsystem nicht richtig funktioniert.
In Finnland gelten 600.000 Einwohner als funktionale Analphabeten. Das sind gut 10% der Bevölkerung. Ist das ein Beleg dafür dass das finnische Schulsystem nicht funktioniert?
https://epale.ec.europa.eu/de/blog/fighting-marginalisation-means-battling-illiteracy
600.000 funktionale Analphabeten in Finnland haben gleich noch mal welche Staatsangehörigkeit?
Wenn es sich ein Schulsystem zur Aufgabe gemacht hat, den Leuten, die ihm ausgeliefert sind, das Lesen und Schreiben beizubringen und es am Ende 10 Prozent nicht richtig beherrschen, funktioniert das System an diesem Punkt nicht. Abgesehen davon, empfinde ich es als anmaßend, Menschen ungefragt mit einer Methode des Lesen- und Schreibenlernens zu konfrontieren. Für mich ist das ein Grund, warum so viele Leute funktionale Analphabeten sind.
Würde man in der Schule das Laufenlernen unterrichten, gäbe es Menschen, die es nicht richtig beherrschten. Weil wir uns aber in diesen Prozess fast nicht einmischen, können alle (gesunden) Menschen laufen.
Ein Unternehmen, welches an einer bestimmten Stelle 10 Prozent Ausschuss produziert, würde sich Gedanken machen und das Problem beseitigen. Oder es hört auf, die entsprechenden Dinge zu produzieren.
Kennst Du Beispiele von Schulsystemen, die in einem Land Anwendung finden, bei dem die Quote der funktionalen Analphabeten weit unter 10% liegt?
Entscheidend ist doch nicht, ob es Schulsysteme gibt, bei denen die Analphabetenrate kleiner als 10 Prozent ist. Die wichtige Frage lautet, wäre sie größer, wenn die Menschen nicht zur Schule gehen würden?
Jetzt aber bitte keine unrealistischen Vergleiche mit irgendwelchen Entwicklungsländern. Schaut man in die Länder, in denen es keine Schulpflicht gibt - und das sind die allermeisten - stellt man sehr schnell fest, dass unbeschulte Menschen genauso gut oder schlecht Lesen und Schreiben können wie die beschulten.
Dafür, dass die Menschen lesen und schreiben lernen, braucht man keine Schule. Allein der Umstand, dass man in der westlichen Welt ohne diese Kulturtechniken nicht durchs Leben kommt, reicht aus, dass mehr als 90 Prozent sie beherrschen.
Aber ich will Deine Frage dennoch beantworten. Auf der Internetseite der demokratischen Schule »Kapriole« wird meine Behauptung bestätigt. Lesen, Schreiben, Rechnen wird nicht in Fächern unterrichtet, es gibt aber keinen Schüler, der die Schule verlässt, ohne die Kulturtechniken zu beherrschen. Ich will also nicht von Schulsystemen, sondern eher von Methoden sprechen, die dem Lesen-, Schreiben-, Rechnenlernen besonders förderlich sind. Und die bestehen darin, dass man jedem Einzelnen die Entscheidung überlässt, wann er welche Kulturtechnik auf seine ganz individuelle Weise lernt.
https://www.kapriole-freiburg.de/konzept/lesen-schreiben-rechnen/
Liegt sie in der Praxis aber nicht. Was nutzt denn eine theoretische Quote von 100 Prozent, wenn es nachweislich Analphabeten gibt.