Wie hoch müsste eine prozentuale Gehaltserhöhung sein, um eine 10 %-ige Inflation auszugleichen?

2 Antworten

Das hängt vor allem mal von der Höhe des Gehaltes als Absolutbetrag ab. Und zwar aus demjenigen Grund, dass wir einerseits eine progressive Besteuerung haben, zum anderen in hohen Gehaltsgruppen irgendwann die Maximalgrenze an abzuführenden Sozialversicherungsbeiträgen erreicht wird.

Im ganz unteren Segment (z. B. Minijob als einziges Einkommen, damit faktische Einkommensteuerfreiheit) kann man die Inflation 1:1 mit einer Gehaltserhöhung ausgleichen. D. h. 10 % Inflation -> 10 % mehr Gehalt, effektiv gleiche Kaufkraft.

Bei einem Gehalt von z. B. 2000 EUR/Monat brutto sieht die Sache schon etwas anders aus. Das entspricht bei ledig/Steuerklasse 1 dann ungefähr 1300 EUR ausbezahltem Nettogehalt. Bei 10 % Inflation muss das Netto(!)gehalt also auch 10 % höher werden, um die Kaufkraft zu erhalten. Dafür braucht es dann aber schon ca. 15 % Bruttogehaltserhöhung, weil die Steuerbelastung einkalkuliert werden muss.

Die Bruttogehaltserhöhungen müssen umso größer ausfallen, je größer das bisherige Gehalt ist. Es gibt lediglich an den Deckelungsgrenzen von GKV- und RV-Beiträgen jeweils kurz eine kleine Abflachung der Abgabenkurve (und damit der zum Inflationsausgleich erforderlichen Bruttogehaltssteigerungen).

Wenn man das alles genau rechnen will, wird es schwierig: man muss das konkrete bisherige Bruttogehalt kennen, die Steuerklasse, das Jahr, in dem das ganze stattfindet (weil sich bei der Steuer Grundfreibeträge und Progressionskurven über die Jahre immer wieder ändern), im Falle von Ehegattensplitting noch die Einkommensverhältnisse des Ehepartners usw.


Na 10% würde ich doch mal sagen. Inflation ist die Steigerung der Preise. Wenn du 10% Preissteigerung ausgleichen willst, gebrauchst zu 10% Einkommenssteigerung.


marco74774 
Beitragsersteller
 12.02.2017, 16:08

Die Frage scheint tricky zu sein. In meinem Lehrbuch wird von einem Gehalt von 2000,00 € ausgegangen.

Bei einer Gehaltserhöhung um 11,11 % hätte man ca. 2222 € und zieht man hiervon die 10 % ab, so hat man die 2000 € wieder.

Es wird aber nach einer anderen Lösung gesucht, die ich mir nicht erklären kann. Eine Lösung die zu Beginn einen Vorteil bietet und sich dann zum Ende hin ausgleicht.

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archibaldesel  12.02.2017, 16:16
@marco74774

Die Steigerung wird aber vom Ausgangwert, nicht zum Zielwert gerechnet. Dein Gehalt steigt von 2.000,00 auf 2.200,00

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marco74774 
Beitragsersteller
 12.02.2017, 16:19
@archibaldesel

ja genau, das stimmt schon aber die Lösung ist laut Lehrerin nicht richtig, ich soll eine andere Lösung gefunden werden, die ich leider nicht weiß

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