Wie hat man eigentlich im Mittelalter seinen Geschäft erledigt?
Hat der König einfach in die Ecke geschissen und das wurde von den Bauern entsorgt oder wie? Früher gab's ja nicht dieses Unter-der-Erde-sind-Rohre-verlegt-wodurch-die-sche*ße-durchfließt-System hat man da die Haufen außerhalb der Burg aufeinander gestapelt? Wie hat das früher funktioniert weil früher mussten die wahrscheinlich genauso oft die nicht vorhandene Toilette wie wir heute benutzen.
3 Antworten
Je nach Stand und Ausstattung.
In den Burgen gab es in sicherer Höhe s.g.Plumpsklos, dieses waren unten offen und man überließ sein Geschäft dem freien Fall.
Sozusagen "ab durch die Mitte".
In den Schlössern stellten sich die Damen in eine Ecke, paluderten fleißig weiter und entließen ihre Hinterlassenschaft auf den blanken Boden, deren Unterhosen waren ouvert (offen im Schritt).
Die geneigte Dienerschaft kehrte den Mist hernach diskret zusammen.
In den Städten gab es öffentlich Örtchen, denen man sich bei Tage bediente. Nachts eher nicht, a) weil dunkel und b) gar manch unlautere Gestalten Nächstens lauerten.
Daher bediente man sich Nachts eines Topfes (Nachttopf), den man am Morgen danach mit veritablen Schwung aus dem Fenster entlehrte.
Der Dreck türmte sich in den Gassen.
Aus diesem Grund wurden die hohen Absätze erfunden um sauberen Fußes über die Straße laufen zu können.
Eine Mode die heutigen Tages nur noch Frauen beibehalten haben, aus Schönheitsgründen, so High Heels sind denn doch kleidsam und machen einen schlanken Fuß.
Für die Männer brauchte es nur flache Absätze, wenn auch aus dem Grund, beim Reiten nicht vom Pferd zu purzseln wenn der Zosse antrabte. Die Abätze hielten die Bubens in den Steigbügeln.
Es sah denn doch ansehnlicher aus hoch zu Ross, statt peinlich da herunter zu fallen.
Verweilen wir noch etwas beim Thema.
Die Stiefel der Soldaten wurden nicht als Wanderstiefel ausgestaltet, sondern um die Hosenbeine darin zu drapieren.
Auf so einem Fußmarsch war keine Gelegenheit sich mal eben in die Büsche zu verdrücken. Die Soldaten machten sich deshalb wortwörtlich in die Hosen und damit in die Stiefel.
Es gibt in Burgen so eine Art Erker ohne Boden in der Mauer - also einen Mauervorspruch. Ich weiß nicht, wie das richtig heißt.
Auf jeden Fall konnte man dort reinkacken und das geschäftliche Ergebnis segelte durch das Loch die etlichen Meter nach unten auf den Boden.
Könige zur Zeit der Renaissance und des Barock hatten in ihren Schlössern oft einen eigenen Raum, wo sie auf den Boden schissen. Die Diener hatten dann die Aufgabe, das hoheitliche A-A zu entsorgen. (Vielleicht wurde es in Kriegszeiten auch als Kanonenfutter verwendet).
Wie übrigens der ordinäre Pöbel schiss, vermag ich nicht zu sagen. ^^
Interessant...!
Vielleicht rührt daher das Märchen von Frau Holle mit der Goldmarie und der Pechmarie. ;-)
Die allermeisten Städte waren weniger dicht bebaut als heute, die Bewohner hatten Sickergruben hinter den Häusern. Es sind städtische Verordnungen überliefert, die Mindest- und Höchsttiefen vorschreiben, ebenso Mindestentfernungen zu Nachbargrundstücken und Brunnen.
Im antiken Rom gab es öffentliche Bedürfnisanstalten, das wilde Erleichtern auf der Straße und an anderen Orten war verboten. Der Urin wurde gesammelt und an die Gerbereien verkauft.
Der Pöbel hat seine Hinterlassenschaften einfach aus dem Fenster gekippt, wenn er in einer höheren Etage wohnte.