Wie hat Karl der Große die lateinische Sprache erhalten?

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https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_der_Gro%C3%9Fe#Karolingische_Bildungsreform

Im Frankenreich war die lateinische Sprache im 7./8. Jahrhundert zunehmend „verwildert“, das proto-romanische Vulgärlatein hatte sich sowohl in der Morphologie als auch in der Syntax weit vom „klassischen“ antiken Latein entfernt. Auch die kirchlichen Bildungseinrichtungen verfielen. Griechischkenntnisse waren im Westen kaum noch vorhanden, aber auch korrektes Latein musste von Romanen neu erlernt werden. [218]Der sprachliche Verfall wurde im Karolingerreich seit Ende des 8. Jahrhunderts durch gezielte Maßnahmen der Kulturförderung aufgehalten und umgekehrt.
Karl selbst war keineswegs ungebildet und interessierte sich sehr für Kultur. Er förderte die Bildungsreform nach Kräften, die Umsetzung aber war maßgeblich Alkuins Verdienst. Der Schlüsselbegriff dafür lautete correctio. Damit war gemeint, dass die lateinische Schrift und Sprache, also die Grundlage für den kulturellen und geistlichen Diskurs im lateinischen Westen, sowie der Gottesdienst zu „berichtigen“ waren. Das vorhandene Bildungsgut sollte systematisch gesammelt, gepflegt und verbreitet werden. Dazu diente auch die Einrichtung einer stetig erweiterten Hofbibliothek. In der berühmten Admonitio generalis aus dem Jahr 789 wird auch das Bildungsprogramm explizit angesprochen. Die Klöster wurden unter anderem ermahnt, Schulen einzurichten ...