Wie haben Menschen auf Todesmärschen übernachtet?

10 Antworten

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Für die Durchführung der Todesmärsche war die logistische Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung unabdingbar.

In Dörfern, in denen übernachtet werden sollte, wurden Scheunen für die Unterbringung bereitgestellt oder requiriert.

Spritzenhäuser der Feuerwehr wurden zu Behelfsgefängnissen gemacht, Fuhrwerke der Ortseinwohner zum Transport von Gefangenen genutzt.

Um die Spuren der Verbrechen zu vertuschen, verscharrten Einheimische die zahlreichen zurückgelassenen Leichen der Opfer meist direkt an Ort und Stelle.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/voelkermord/todesmaersche.html


Udavu  22.10.2022, 04:32

⭐Danke

Nachts mussten sie im Freien schlafen. Das war nicht unbedingt kalt - als Auschwitz "evakuiert" wurde, war es heiss und die Gefangenen bekamen kein Wasser. Wenn es kalt war, haben sie sich zusammengelegt, teilweise 5 Menschen einer auf dem anderen, und mit Blaettern und Lumpen bedeckt - aber in kalten regnerischen Naechten sind morgens viele nicht aufgewacht.

Gar nicht. Die hat man ohne Unterlass vorwärts getrieben, bis sie tot umgefallen sind.

Wer umgefallen war und nicht tot war, bei dem hat man mitunter dafür gesorgt, dass er es ist, wenn der Letzte an ihm vorbei ist.

Natürlich haben die auch geschlafen. Mussten die Soldaten ja schließlich auch.
Die haben auf dem kalten Boden ohne Decke etc. geschlafen.

Was glaubst du denn warum es Todesmärsche hieß?!


YarisFinyaBuch 
Beitragsersteller
 24.09.2022, 13:38

Jajaja das schreibt hier jeder. Ich weiß ja, dass die keine Betten, Wärmflaschen etc mithalten. Aber danke für das 1.

Die haben auf dem Boden geschlafen, gefroren und gehungert und sind vor Entkräftung gestorben, wenn sie nicht von Begleitmannschaften ermordet wurden. Oder verreckten an Hitze und Durst. Deshalb heißt es ja Todesmarsch, weil eine hohe Anzahl von Toten ohne den Aufwand einer Exekution erwünscht war.

Interessant finde ich hier bei den Antworten, dass es immer die Konstellation mit deutschen Bewachern gibt. Es gab schon den Todesmarsch der Armenier unter den Osmanen im WK1. Den Todesmarsch alliierter Gefangener bei den Japanern. Und unter sowjetischer und jugoslawischer Bewachung mussten sich auch tausende deutsche Soldaten zu Tode marschieren. Dies sollte nicht relativieren, aber auch nicht vergessen sein.