Wie gut Klavier spielen können um Geige zu studieren?

2 Antworten

Falls du Geige oder Bratsche als Hauptfach studierst, wird Klavier dein Nebenfach/Pflichtfach sein, das du nur maximal 4-6 Semester (2-3 Jahre) belegen musst. Alle Instrumentalisten, die kein polyphones (mehrstimmiges) Instrument als Hauptfach haben (also z.B. Gitarre oder Klavier), müssen Klavier als Nebenfach machen. An vielen Hochschulen wird dies auch in der Aufnahmeprüfung abgefragt. Da es aber nur dein Nebenfach ist, das du wöchentlich nur eine halbe Stunde im Unterricht haben wirst, sind die Ansprüche hier nicht sehr hoch.

Beim instrumentalen Hauptfach sieht das schon etwas ernster aus. Falls du später Profimusiker werden möchtest, musst du schon zum Zeitpunkt der Aufnahmeprüfung ein sehr gutes Niveau vorweisen. Da die Konkurrenz groß und vor allem international ist, wird hier ziemlich genau hingeschaut und streng aussortiert. Das ist zwar auch von der Hochschule und vom Professor abhängig, aber in den meisten Fällen stehen pro Lehrer maximal 2-3 Studienplätze zur Verfügung, für die sich zum Teil 30 Leute bewerben (bei den begehrten Lehrern können es auch 100 sein).

Für das Bestehen einer Aufnahmeprüfung im Hauptfach sind also zwei Dinge wichtig: dein technisches Niveau und deine musikalische Persönlichkeit. Talent spielt eine eher geringe Rolle, da vor allem Fleiß gefragt ist. Wenn du begabt, aber faul bist, wird deine Karriere womöglich schnell enden. Dein Talent ist eigentlich nur der Indikator dafür, wie gut du durch Üben werden kannst. Wer mehr Talent hat, wird durch dieselbe Anzahl an Überstunden vermutlich besser werden als jemand, der weniger talentiert ist. Deshalb möchte die Jury bei der Aufnahmeprüfung nicht unbedingt sehen, wie außerordentlich begabt du bist, sondern wie weit fortgeschritten du in deiner Ausbildung bist. Von dir als Bewerber wird erwartet, dass du ein solides Können auf relativ bis sehr hohem Niveau vorweist. Von dir wird aber nicht erwartet, dass du die Jury mit deinem Dasein als Superstar vom Hocker haust. Das ist Quatsch! Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen, aber du wirst dir deine Chance eher versauen, wenn du mit dem Ziel, die Ausnahme sein zu wollen, ins Vorspiel gehst.

Für die Wahl des Vorspielprogramms gilt an Hochschulen folgendes:

  • Hauptfach: 3-4 mittelschwere Stücke verschiedenen Charakters aus unterschiedlichen Epochen + 1 Etüde
  • Nebefach: 2 leichte Stücke verschiedenen Charakters aus unterschiedlichen Epochen

Die Auswahl an Stücken variiert von Hochschule zu Hochschule. An manchen musst du eventuell gar keine Etüde vorbereiten, dafür aber ein ganzes Solokonzert. Schau dich auf den Websites der Hochschulen zum Thema "Bewerbung" um. Dort findest du meistens eine genaue Angabe an Stücken bzw. Musterbeispiele in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium klassische Musik Cello

PurpurSound  24.04.2016, 10:07

Alles korrekt, nur: du hast den bereich gehörbildung und musiktheorie unterschlagen :-) lg Max

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Frag bei der Uni nach, wo Musik studiert werden kann, geh dort hin und schau Dir auch die Vorauswahlen an, dann siehst Du was ein Bewerber können muss.