Wie gut ist die Waldorfschule?
4 Antworten
Hallo,
ich finde es gut, auf eine Waldorfschule gegangen zu sein. Es ist, entgegen einigen Gerüchten, nicht so, dass man dort weniger lernt. Man hat neben den üblichen Fächern auch noch handwerklichere — zum Beispiel Werken, Schneidern, Plastizieren, Kupfertreiben. Doch dadurch kommt das andere nicht zu kurz! Noten hatte man auf meiner Schule ab der 10. Klasse und Abitur konnte man ganz normal absolvieren. Das wurde staatlich geprüft, ist also auch anerkannt. Ich war zwar Waldorfschüler, aber daher vertrete ich nicht gleich Rudolf Steiners Weltanschauung. Die wird in der Schule übrigens auch gar nicht thematisiert.
Ansonsten schließe ich mich auch Kittyhawkins an.
Wenn Du noch Fragen hast, beantworte ich diese gerne.
Waldorf ist nicht für jeden etwas. Es gibt Kinder, die kämen da nie zurecht und andere kommen nur da zurecht.
Das Schulkonzept basiert darauf, die Stärken jedes Schülers gezielt zu fördern und jeden im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten zu unterrichten.
Ich finde das Schulkonzept sehr gut, vor allem für Förderkinder. Außerdem ist es extrem sozial.
Ich habe drei Neffen, die dort unterrichtet werden. Der Große wurde zunächst auf der Regelschule eingeschult. Sein erstes Schuljahr endete vor den Sommerferien in einer kinderpsychiatrischen Tageseinrichtung.
Danach wiederholte er die erste Klasse auf der Waldorfschule, jetzt kommt er in die 4. Kasse und kommt prima zurecht.
Seine Geschwister (beide Förderkinder) wurden dort im letzten Jahr eingeschult und es klappt super.
Wieso ist es bei dem großen Neffen zur Psychiatrie gekommen?
Er war täglichen Mobbingattacken ausgesetzt. Hochsensibel mit autistischen Zügen. Ihn interessiert nur Stephen Hawking, so eine Art young Sheldon. Damit kamen die "normalen" Kids nicht zurecht.
Und was haben die dann mit deinem Neffen veranstaltet?
Sie akzeptieren ihn halt. 🤷♀️
Mobbing wird konsequent unterbunden, die Kinder lernen, dass jeder sein darf, wie er ist.
Von den Zwillingen, die letztes Jahr eingeschult wurden, hat sich einer kurz nach der Einschulung als Mädchen geoutet. "Sie" trägt seit einem Jahr nur noch Röcke und Kleider. Überleg mal, was da auf der Regelschule los wäre.
Sorry, meine Nachfrage habe ich wohl missverständlich formuliert. Ich meine, was haben diese Mobber auf der Regelschule mit deinem Neffen veranstaltet?
Er wurde halt ausgeschlossen, ausgelacht, verprügelt oder verarscht. Was Mobber halt so machen. 🤷♀️
Einmal haben die Kids ihn "zum Spielen" abgeholt, nur um ihn hinter der nächsten Ecke vom Fahrrad zu schubsen und ihn anzuspucken. Jeder durfte mal.
Was habe die Lehrer und die Schulleitung der Regelschule dazu gesagt?
Es wurde immer nur zu Hause angerufen, dass er abgeholt werden soll, weil es Probleme gab. Sonst ist nichts passiert. Meine Schwester musste ständig von der Arbeit weg und das heulende Kind abholen.
Ich schließe mich dem Kommentar von kittyhawkins an.
Es ist nicht für jeden etwas, bzw nicht für jede Eltern. Eltern müssen nämlich mitmachen, sei es dabei, ihre Kinder zur Mitarbeit im Unterricht zu motivieren, als auch in außerschulischen Aktivitäten ist Präsenz gefragt.
Einfach sein Kind abladen und glauben, dass die Lehrer den Kindern Eigeninitiative beibringen ist nicht. Faule Schüler werden mitgeschleift, denn die berühmten Arschtritte, die es manchmal braucht, bekommen die Schüler nicht von den Lehrern.
Anders sieht es bei sozialer Disziplinierung aus. Es ist nicht unüblich, dass testosterongesteuerte Jungs Mal nach dem Unterricht irgendwelche schweren Sachen schleppen, um ihre überschüssige Energie abzubauen.
Hast du persönliche Erfahrung mit der Waldorfschule?
Ja. Halbe Kindheit dort verbracht. Würde auch meinen Sohn auf eine schicken, aber die nächste Waldorfschule ist leider zu weit weg
Wirst später im Leben halt von den anderen ausgenutzt und abgezockt, aber die Schulzeit dort ist angenehm.
Wieso wird man "später im Leben halt von den anderen ausgenutzt und abgezockt"?
Hast du persönliche Erfahrung mit der Waldorfschule?