Wie geht man mit Schuldgefühlen wegen Schwangerschaft um?
Ich habe meinem Arbeitgeber und meinen Kollegen heute offenbart, dass ich Ende des Jahres mein Kind entbinden werde.
Allerdings waren meine Kollegen ganz und gar nicht begeistert.
Wieso ich nur 2 Jahre in meinem neuen Job arbeite und dann ein dreiviertel Jahr ausfalle wegen Mutterschutz und Elternzeit? Und dass ich wissen müsste, dass ich danach keine großen Projekte mehr annehmen dürfe, weil's ja sein kann, dass ich wieder schwanger werden, sowas eine Belastung für das Unternehmen und die Kollegen darstellt usw. usw. Und dass ich in den nächsten vier bis fünf Jahren nicht mit einer Gehaltserhöhung rechnen kann. Bzw. auch allgemein nicht mehr so vertrauenswürdig bin, nachdem ich ja das Unternehmen jetzt einfach so im Stich lasse.
Ich fühle mich jetzt richtig mies und schuldig... Aber ein paar Jahre später mein Kind zu bekommen hätte auch nicht viel geändert. Und auf meinen Kinderwunsch wegen Arbeit verzichten wollte ich auch nicht...
Was kann ich tun, damit ich mich nicht ganz so schlimm fühle?😣
2 Antworten
Was für ein schlechtes Unternehmen. Diese Dinge, die deine Kollegen sagen, stimmen schon zu einem gewissen Grad. Ich hatte vor Jahren einmal eine Vorgesetzte, die ein Kind bekommen hatte und danach in Teilzeit weiter gemacht hatte. Das war eine Katastrophe. Man kann in Teilzeit nicht führen.
Aber dir ein schlechtes Gewissen machen, ist echt arschig. Vor allem wirst du danach ja nicht weniger vertrauenswürdig. Dass du auf Gehaltserhöhungen verzichten musst, ist dir ja vermutlich klar. Du bist eine Zeit aus dem Beruf draußen und musst, wenn du wieder kommst dich vllt wieder einarbeiten und vllt sogar neue Strukturen im Unternehmen kennen lernen.
Insgesamt kann man sagen, dass deine Kollegen mit einigen Punkten Recht haben, aber sehr übertreiben. Außerdem muss das Unternehmen immer damit rechnen, dass eine Angestellte schwanger wird. Gute Unternehmen haben dafür immer einen Plan, sodass es keine großen Probleme geben sollte.
Ich bin bei uns daheim leider Hauptverdienerin und wir brauchen dringend das Geld, bzw. mein Job ist wichtig für unsere Familie. Und mir wurde schon gesagt, dass 1 Jahr daheim bleiben für mein Gehalt und meinen Job nicht gut sein wird. Ich möchte definitiv nicht auf eine niedriger bezahlte Stelle versetzt werden. Deshalb max. halbes Jahr Elternzeit.
Mein Mann wird übrigens seinen Job nach der Elternzeit kündigen müssen, da ihm keine Teilzeit gewährt werden wird und beide Eltern Vollzeit ist nicht gut.
Aber mich schockiert, dass ein Betrieb seinen erfahrensten und besten Mitarbeiter so behandelt... Lieber stellen sie einen neuen Mitarbeiter Vollzeit ein, als ihm Teilzeit zu gewähren...
Und bei mir naja, ist Teilzeit leider auch nicht möglich...
Natürlich wäre ich gerne länger bei unserem Kind... aber das geht so leider nicht...
Nun, geh einfach davon aus, dass Du weder dem Betrieb noch den Kollegen etwas schuldig bist. Es sind eher Deine Kollegen, die aufgrund ihrer egoistischen Sichtweise ein schlechtes Gewissen haben sollten.
Ich möchte ja danach wieder Vollzeit arbeiten und bin nur ein halbes Jahr in Elternzeit. Mein Mann nimmt dann den Rest der Elternzeit. Zudem gehe ich davon aus, dass ich nach einem Jahr Arbeit wieder vollständig normal Leistung bringen kann.
Ich hoffe wirklich nicht, dass mir danach keine Verantwortung mehr übertragen wird. Mir gefiel es bis jetzt ganz gut, komplexere Aufgaben zu lösen, da ich in dem Beruf die richtigen Fähigkeiten dazu habe. Und ich mag es gar nicht, wenn ich unterfordert bin und behandelt werde, als hätte ich keine Kompetenz mehr. Das fände ich richtig schade, wenn das so kommt.