Wie gehe ich mit solchen Lehrern um?

4 Antworten

Ja, was soll ich da sagen... willkommen in der Schule.^^ So ist das eben.

Ich bin eher die Art von Schülerin, die sich im Laufe von Aufgaben und Seiten im Buch das Wissen aneignet. Ich glaube das sollte auch so sein, oder ? In der Schule lernt man ja, aber wenn der Unterricht aus allgemeinen Vorwissen basiert dann bringt das nichts.

Nein, nicht unbedingt. Ich gehe in die elfte Klasse und einer meiner Neigungskurse ist Geschichte. Klar, wir arbeiten auch oft mit Texten, aber man sollte schon etwas Hintergrundwissen zu dem jeweiligen Thema haben, sonst kann man im Unterricht kaum mitarbeiten. Ein wenig Allgemeinbildung kann man ja schon erwarten.

Auch kritisiert er mein Deutsch, ich halte mich z.B zu nah am Text anstatt eigene Formulierungen zu nutzen

Einen Text wiederzugeben ist nicht schwer. Kann man die Inhalte jedoch in eigenen Worten wiedergeben, zeugt das davon, dass man den Text nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hat.

Man muss wenn man eine Aufgabe hat einen kompletten Roman schreiben

Das ist in Biologie so. Ich habe in der letzten Klausur fast 1000 Wörter geschrieben. Ich weiß zwar nicht, in welche Klasse du gehst, aber in der Oberstufe bestehen fast alles Klausuren daraus, dass man seitenlange Texte schreibt, also gewöhne dich daran.

mit vielen Fachwörtern

Das gehört dazu, denn ohne Fachwörter wird es schwierig, etwas zu erklären/begründen, etc.

Wie kann ich meine Noten bei solchen Lehrern bessern.
  • Wenn ihr ein neues Thema anfangt, sich vorher darüber informieren, um sich durch sein Vorwissen besser am Unterricht beteiligen zu können.
  • Die Themen zu Hause noch mal durchgehen. Falls ein Text vorhanden ist, wichtige Informationen markieren und herausschreiben. Wenn man etwas nicht verstanden hat, entweder jemanden fragen, irgendwo anders nachlesen oder sich vielleicht ein Erklärvideo im Internet anschauen, etc.
  • Unbekannte Fachbegriffe nachschlagen und auswendig lernen nicht vergessen. ;-)

Wichtig ist es, zu verstehen und nicht einfach nur auswendig zu lernen.

Du hast anscheinend nicht verstanden, dass es in der Schule viel weniger auf angelesenes Wissen ankommt und viel mehr darauf, dass man damit etwas anfangen kann.

Will sagen problemlösendes Denken.

Auch Fähigkeiten zur Recherche und all so was. "Man muss es nicht wissen - man muss nur wissen, wo es steht." Oder wie mein alter Anorganik-Prof immer sagte, wenn es um Datensammlungen ging, "Das steht auf jeder Semmeltüte."

Der tatsächliche Schulunterricht läuft da idealerweise völlig anders ab als in den einschlägigen dummen Filmchen und TV-Sendungen, besonders aus den USA. Weil die Drehbuchautoren trotz der Jahre, die sie in der Schule verbracht haben, genau so wenig von Unterricht verstehen wie die allermeisten anderen nicht-Lehrer auch.

Wenn ein Lehrer die üblichen "falschen" Fragen stellt, um das angelesene Wissen abzurufen, dann ist der Zweck vielfach nicht, zu prüfen, ob du es gelernt hast, sondern die Frage bildet den Einsteig für einen komplexeren Lernvorgang, der auf Verknüpfung setzt. Ein super Werkzeug dazu ist nebenbei auch die kognitive Dissonanz, will sagen ein scheinbarer Widerspruch zwischen "Fakten", oder zumindest ein gewisses Spannungsverhältnis.

Wobei es eine methodische Denkschule gibt, gemäß derer man als Lehrer auf solche falschen Fragen möglichst komplett verzichten sollte, will sagen Fragen, deren Antwort man gar nicht wissen will, weil man sie eh schon kennt.

Wenn das Lernziel stumpf in einem Paket von Fakten besteht, die die Schüler "wissen" sollen, muss der Lehrer seine viel zu knappe Zeit auch nicht damit verschwenden, weiß Gott was für komplexen Unterricht mit allen möglichen Methodenwechseln zu planen, sondern kann diese Fakten einfach kurz eben schnell in einem Vortrag abspulen, ein Arbeitsblatt ausgeben oder die Schüler damit beauftragen, diese selbst zu recherchieren. Ist natürlich viel effizienter.

Google mal Unterrichtsentwürfe und insbesondere Beispiel-Sammlungen, Muster, Verben und Formulierungen für Lernziele. Diese nehmen in der Lehramtsausbildung einen breiten Raum ein und praktisch niemals ist das Lernziel "Die Schüler wissen, dass ..."

Wenn du etwa mit eigen Worten wieder geben kannst , dann hast du es auch verstanden.

Auswendig lernen macht nicht viel Sinn

Auswendig Gelerntes wiedergeben bedeutet, daß man nichts verstanden hat. Allgemeinwissen erwirbt man aus Interesse, Zeitungen und Bücher lesen. Man merkt schon, ob jemand nur für die Schule und den Lehrer lernt und ihm eigentlich alles egal ist, oder ob man Interesse hat und mitdenkt.