Wie funktioniert ein Lügendetektor und kommt damit immer die Wahrheit ans Licht?

6 Antworten

Ein Lügendetektor, auch Polygraph genannt, ist ein Gerät, das physiologische Reaktionen einer Person aufzeichnet, während sie Fragen beantwortet. Diese Reaktionen werden dann analysiert, um festzustellen, ob die Person möglicherweise lügt. Hier ist eine grundlegende Erklärung, wie ein Lügendetektor funktioniert und welche Einschränkungen es gibt:

Funktionsweise eines Lügendetektors

Ein Lügendetektor misst verschiedene physiologische Parameter, darunter:

  1. Herzfrequenz: Die Anzahl der Herzschläge pro Minute.
  2. Blutdruck: Der Druck des Blutes in den Arterien.
  3. Atmungsrate: Die Frequenz der Atemzüge pro Minute.
  4. Hautleitfähigkeit: Auch bekannt als elektrodermale Aktivität, misst sie den elektrischen Widerstand der Haut, der durch Schweißproduktion beeinflusst wird.
Durchführung des Tests
  1. Vorbereitung: Die Person wird an den Polygraphen angeschlossen, der Sensoren verwendet, um die genannten physiologischen Parameter aufzuzeichnen.
  2. Basislinienfragen: Der Test beginnt mit neutralen Fragen, deren Antworten als Basislinie dienen. Diese Fragen sollen keine emotionalen Reaktionen hervorrufen (z.B. „Wie ist Ihr Name?“).
  3. Relevante Fragen: Anschließend werden spezifische Fragen gestellt, die mit dem Thema des Tests zu tun haben. Diese Fragen könnten eine emotionale Reaktion hervorrufen, wenn die Person lügt.
  4. Vergleich und Analyse: Die physiologischen Reaktionen auf die relevanten Fragen werden mit den Reaktionen auf die Basislinienfragen verglichen. Ein signifikanter Unterschied kann als Hinweis auf eine Lüge interpretiert werden.
Grenzen und Probleme
  • Nicht spezifisch für Lügen: Die physiologischen Reaktionen, die ein Polygraph misst, sind nicht spezifisch für Lügen. Sie können auch durch Stress, Angst oder andere Emotionen verursacht werden.
  • Individuelle Unterschiede: Menschen reagieren unterschiedlich auf Stress und Angst, was die Interpretation der Ergebnisse schwierig machen kann.
  • Falsch positive und negative Ergebnisse: Eine Person könnte als lügend eingestuft werden, obwohl sie die Wahrheit sagt (falsch positiv), oder als wahrheitsgemäß, obwohl sie lügt (falsch negativ).
  • Manipulation: Mit bestimmten Techniken (z.B. bewusste Atemkontrolle, das Verursachen von Schmerzen) können Personen versuchen, die Ergebnisse zu manipulieren.
Verlässlichkeit und Rechtliche Aspekte
  • Keine 100%ige Genauigkeit: Lügendetektoren sind nicht immer zuverlässig. Ihre Genauigkeit wird unterschiedlich bewertet, liegt jedoch häufig nicht bei 100%.
  • Einsatz in der Rechtsprechung: In vielen Ländern, darunter Deutschland und die meisten Teile der USA, sind Lügendetektortests vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen. Sie können jedoch in anderen Kontexten, wie bei Ermittlungen oder Einstellungstests, eingesetzt werden.
Fazit

Ein Lügendetektor kann physiologische Hinweise auf Stress und Angst messen, die mit Lügen in Verbindung stehen könnten, aber er kann nicht definitiv die Wahrheit oder eine Lüge feststellen. Die Ergebnisse eines Polygraphentests sind interpretierbar und können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Daher sollte man die Ergebnisse mit Vorsicht betrachten und sie nicht als alleinige Grundlage für wichtige Entscheidungen nutzen.


healey  27.06.2024, 13:40

Schade das so eine tolle Antwort nicht mehr ausgezeichnet werden kann.

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Ein einfacher Lügendetektor misst einfach nur deinen Herzschlag und zeichnet ihn auf.

Ein aufwändigerer misst auch noch andere Daten wie zb Tempartur, Schweißmenge.

Und diese Daten werden dann ausgewertet. Man kann aber damit auch nur sagen "oh, bei der Frage / Aussage war der Mensch jetzt aber aufgeregt".

Bei mir würde das Ding bei allem was man mich fragt komplett immer ausschlagen. Vollkommen egal ob ich Lüge oder nicht. Ganz einfach, weil mich die ganze Situation dass ich da jetzt mit einem sprechen muss und Dinge gefragt werden, schon ausreichend nervös machen würde.

Also nein, der Lügendetektor kann eine Lüge nicht zweifelsfrei erkennen.

Und daher ist er bei uns vor Gericht auch nicht zugelassen.

Sie messen die Flüssigkeit die aus ihren Körpern austritt und durch die Flüssigkeitsmessungen können tief eindringende (Anal)ysen erstellt werden.

Im großen und ganzen werden Reaktionen gemessen, die aus Stress oder Angst hindeuten.

Deswegen ist so ein Test sehr unzuverlässig.

Die sind für die Wahrheitsfindung zu unzuverlässig.