Wie findet ihr Werkstätten und Wohnheime für Menschen mit Behinderung?
Ich mache momentan ein FSJ in so einer Werkstatt und finde es toll. Demnächst beginne ich dort auch meine Ausbildung.
Ich bin nur etwas verwundert, weil anscheinend viele Leute gegen das ganze sind.
Gründe dafür wären die Zustände. Personal, das überfordert ist und "Aggressionen" an den Leuten auslässt.
Die Menschen werden von der Gesellschaft abgekapselt. Förderschule-->Wohnheim--> Werkstatt.
Man würde sich nicht genug Zeit für die Leute nehmen, ihnen zu wenig zu trauen und sie sehr mies bezahlen.
Was meint ihr?
Meine Erfahrungen sind da anders. Wir gehen gut mit unseren Leuten um, folgen pädagogischen Grundsätzen und schätzen unsere Leute.
Bis auf 1-2 Situationen, wo Bekannte etwas "härter" mit unseren Leuten umgegangen sind. Also z.B anschreien, wenn diese bewusst provozieren. Aber wie gesagt, nur wenn die wirklich bewusst übertreiben, also z.B andere Leute anfassen, schubsen oder Sachen kaputt machen. Und man weiß genau, dass die wissen, das man sowas nicht tut.
Nun Frage ich mich: ist das zu hart? Sind das die schlechten Bedinungen?
Der ganze "Hass" gegenüber solchen Einrichtungen verunsichert mich.
Ich freue mich auf die Ausbildung. Ich möchte sehr gerne Menschen mit Behinderung unterstützen, pflegen und sie in ihrer Selbstständigkeit fördern.
7 Antworten
Die Menschen werden von der Gesellschaft abgekapselt.
Personal, das überfordert ist und "Aggressionen" an den Leuten auslässt.
Das Ziel einer solchen Einrichtung ist es weder Aggressionen an den Klienten auszulassen noch sie von der Gesellschaft abzukapseln, das genaue Gegenteil ist der Fall. Niemand wird gezwungen in eine geförderte Einrichtung zu gehen wer das Gefühl hat dort nicht gut aufgehoben zu sein und meint, dass ein vor-sich-hin-vegetieren in den eigenen 4 Wänden produktiver ist als eine Tagesstruktur zu haben. Klar, hat man sich auch dort an Regeln zu halten, wie überall im Leben. Es hat keiner einen anderen körperlich anzugreifen oder Sachen kaputt zu machen.
Ich finde sie toll. In meiner Nähe gibt es eine und ich unterstütze es vollkommen.
LG Michelle
Ich halte diese Einrichtungen für absolut sinnvoll und hilfreich für die Betroffenen.
Alle reden von Integration und Inklusion, aber Behinderte zusammenzupferchen ist genau das Gegenteil. Statt das zu machen wäre es meiner Meinung nach menschenwürdiger die Leute in "normale" Jobs zu stecken und dazu einen "Betreuer", der sich um die besonderen Bedürfnisse kümmert, weil die Allgemeinheit kann das nicht "nebenbei mitleisten". Das funktioniert natürlich nicht mit jedem Behinderten, das kommt dann darauf an wie hilfebedürftig derjenige ist, aber wer in einer Behindertenwerkstatt arbeiten kann, der könnte auch, mit Betreuung, in einer normalen Werkstatt arbeiten. Der Nachteil ist dann allerdings auch gleich wieder da: man ist eben "der/die Behinderte" und nicht jeder könnte damit umgehen. In der Behindertenwerkstatt sind alle so, also ist das dort Normalität und man fällt nicht auf, aber selbst da werden Personen auch ausgegrenzt. Letzendlich haben es aber die, die erstmal als behindert stigmatisiert sind es schwer, überhaupt in eine normale Arbeitsumgebung zu kommen, selbst wenn sie es wollen und könnten. Was ist also mein Fazit: der Weg wie mit Behinderten umgegegangen werden soll ist nicht immer leicht festzulegen, da jede Person für sich anders ist und anders reagiert. Manchen mag es helfen in diesen Einrichtungen Anschluss zu finden, andere werden damit aber sicher auch ausgegrenzt und unterfordert. Ich maße mir nicht an einen Vorschlag zu machen wie es besser gehen würde, aber ideal ist der Umgang und die Sortierung aktuell sicher nicht.
Ich kenne diesen Hass gar nicht und finde diese Einrichtungen gut..
so können auch Menschen mit Defiziten etwas sinnvolles machen... besser als den ganzen Tag zuhause sitzen
Wichtig ist, dass man sie wie normale Menschen behandelt, also gibt es auch Konsequenzen, wenn sie absichtlich Mist bauen
