Wäre ein Wohnheim für mich das richtige gewesen, weil ich Epilepsie und eine psychische 'Behinderung' habe?
Vorneweg: Bin 23 und habe mir bereits selber eine Wohnung gesucht, da ich selber ein Wohnheim nicht richtig finde. Bin eben mittellos und Miete wird jetzt vom Jobcenter übernommen.
Die psychische Diagnose (posttraumatische Belastungsstörung) sehe ich des Weiteren nicht als Behinderung an. Hatte zwar schon mal einen Grad der Behinderung von 50 wegen Depressionen, aber ich benötige eh keinen GdB und meine psychische Diagnose ist nicht (mehr) als Behinderung anerkannt.
Die Frage stelle ich, weil ich schon mehrere Betreuer hatte. Seit einigen Wochen habe ich keine Betreuung mehr. Aber meine letzte Betreuerin meinte dass ich in ein Wohnheim für Behinderte ziehen sollte. In solchen Wohnheimen leben eher ältere Menschen meist mit geistiger Behinderung.
Außerdem gäbe es noch Wohnheim für Menschen mit psychischer Behinderung. Dort leben aber meist Menschen mit Schizophrenie, Borderline oder anderen Persönlichkeitsstörungen.
Hatte meine ehemalige Betreuerin wohl einfach zu wenig Erfahrung, oder einfach keine Lust, mir zu helfen, eine Wohnung zu finden? Oder findet ihr auch dass ein Wohnheim das richtige für mich gewesen wäre?
Ich bin von der Intelligenz normal (IQ zwischen 85 bis 115) und schon selbstständig. Habe alle Anträge beim Jobcenter selber gestellt, mache im Haushalt alles allein, gehe allein einkaufen und kümmere mich um Papierkram.
Der einzige Haken ist eben, dass ich erwerbsgemindert bin und wohl dauerhaft auf das Jobcenter angewiesen sein werde. Ich habe noch keine Ausbildung gemacht und werde wohl bald zum Amtsarzt gehen müssen, um die Erwerbsfähigkeit zu beurteilen. Mein Lebenslauf ist auch nicht gerade der Beste... Habe 2013 Hauptschulabschluss gemacht und habe zwischenzeitlich nur Minijobs ausgeübt.
Ich vermute, dass das Amt sowie die Betreuer mich einfach nur irgendwo 'reinstecken' wollen und sich nicht mit mir befassen möchten. Die wollen eben einfach nicht die Zeit aufbringen, mich irgendwohin zu vemritteln, und mich in einem Wohnheim oder einer Werkstatt für behinderte Menschen einzugliedern wäre für die wohl am einfachsten...
6 Antworten
Ich vermute, dass das Amt sowie die Betreuer mich einfach nur irgendwo 'reinstecken' wollen und sich nicht mit mir befassen möchten. Die wollen eben einfach nicht die Zeit aufbringen, mich irgendwohin zu vemritteln, und mich in einem Wohnheim oder einer Werkstatt für behinderte Menschen einzugliedern wäre für die wohl am einfachsten...
Genau so sieht es aus. Aber auch damit verdienen sich die "Betreuer" und die Einrichtungen dumm und dämlich. Wenn man wirklich mal einen Betreuer braucht sollte man eine Person des vertrauens bevollmächtigen und "gesetzliche Betreuer" ablehnen. Gibt ja auch ambulante hilfen z.b. jemanden der einen zum einkaufen begleitet (Eingliederungshilfe). Erst wenn alle milderen Mittel versagen sollte ein Heim in betracht kommen.
Was gegen das "irgendwo reinstecken" aufgrund von psychischen Krankheiten hilft:
https://www.patverfue.de/ (Patientenverfügung mit integrierter Vorsorgevollmacht)
Hilft gegen: Entmündigungsgutachten (Beim Betreuungsgericht & in der Psychiatrie), Zwangsbetreuung, absprechen der Geschäftsfähigkeit, Zwangsbehandlungen und Zwangseinweisungen (Psychiatrie und geschlossene Heime). Das gute: Freiwillig kann man weiterhin alles machen (einfach die Patverfü nicht vorzeigen) aber wenn sie dich zu irgendwas zwingen wollen einfach die PatVerfü vorzeigen und dann wäre jedliche psychiatrische Zwangsmaßnahme rechtswidrig. Beispiel Entmündigungszwangsbegutachtung: Patverfü vorzeigen und kein Wort mit dem Arzt wechseln.
Epilepsie ist kein Grund für ein Wohnheim. PTBS theoretisch auch nicht oder nur, wenn du alleine nicht klar kommst und lieber in einer Gruppe mit Betreuung wohnen willst. Du machst doch gerade alles richtig und versuchst es alleine zu schaffen. Auch wenn du nicht arbeiten kannst hast du ein Recht auf eine eigene Wohnung. Die Betreuerin traut dir offenbar nicht so viel zu oder hatte wirklich keine Lust sich zu kümmern. Kannst du einen anderen Betreuer beantragen, wenn du doch mal Hilfe brauchst?
Wie bist Du an diesen Sozialdienst gekommen, wenn Du keinen GdB hast und keinen Betreuer? Ich frage nur, weil ich schon sehr lange auch Epilepsie habe, im Seniorenalter bin und von nirgendwo Hilfe zum Einkaufen bekomme. Mit Pflegegrad ist das auch so eine Sache, ich habe auch keine Angehörigen, lebe ganz alleine.
Es gilt immer noch ambulant vor stationär. Das heißst, dass zunächst versucht werden muss, dir ein Leben in einer eigenen Wohnung zu ermöglichen. Außerdem gibt es auch noch betreute Wohngruppen. Da wohnen dann 2, 3, 4, ... psychisch kranke Personen zusammen.
Die Vermischung von Behinderungsarten und das Wohnen in einem Wohnheim halte ich für ungünstig denn es steht dem Inklusionsauftrag für psyschisch kranke Menschen entgegen. Allerdings muss man auch die Schwere der Erkrankung einstufen, um zu entscheiden, ob ein Wohnheimplatz angezeigt ist.
Bezüglich der beruflichen Entwicklung musst du überdenken, ob du den Schritt in den freien Arbeitsmarkt bewältigen kannst. Zunächst solltest du dich bei verschiedenen Firmen bewerben, die auch Arbeitsplätze für psychisch kranke Menschen haben. Mir fällt da z. B. Rossmann ein. Aber auch andere Firmen stellen psychisch kranke Menschen ein. Dass du nicht voll arbeiten musst, begünstigt deine Jobsuche gegebenenfalls.
Vorweg: Keiner, der deine Darstellung liest, kann einschätzen ob deine Eigenbeurteilung richtiger ist als die Beurteilung durch die Betreuer(in).
Falls du jetzt eine eigene Wohnung hast und keine Probleme auftreten, besteht kein Grund, dass du in ein Wohnheim wechseln solltest. Solange wir noch unter den Beschränkungen durch Covid-19 leben, dürften solche Veränderungen und deshalb entsprechende Entscheidungen auch nicht angesagt sein. Da auch das Maß deiner möglichen Erwerbsminderung momentan nicht feststeht, solltest du vorläufig keine derartigen Entscheidungen treffen. Vielleicht ist in einem Wohnheim gerade ein Platz frei geworden und die Betreuerin hat dir deshalb diesen Vorschlag gemacht. Falls du ernsthaft die Absicht haben solltest im Arbeitsleben noch Fuß zu fassen wäre die Ausgangslage einer eigenen Wohnung von Vorteil.
Als Alternative zum Wohnheim käme nach meiner Einschätzung für dich möglicherweise eine Wohngruppe mit Betreuer in Frage. Insbesondere weil in diesen Wohngruppen eine andere Altersstruktur herrscht als in den Wohnheimen.
und lebst du jetzt gut alleine in der wohnung und vermittelt das Jobcenter Dir Jobs oder Bewerbertrainings oder eine Ausbildung?
Ich möchte keine Betreuung mehr. Habe jetzt einen Sozialdienst und bekomme 1-2 Mal wöchentlich Hilfe wie z. B. Begleitung zum Einkaufen, etc.