Wie findet ihr Hausfrauen?

10 Antworten

Das Bedürfnis verstehe ich gut. Mit 17/18 hätte ich mir auch gut vorstellen können, Hausmann zu werden. Viele Nachteile der Arbeitswelt kann man so umgehen. Dazu zählt für mich vor allem der Stress, morgens um sieben Uhr bei der Firma sein zu müssen, Füße Kolleg:innen und schlechte Vorgesetzte. Andererseits verzichtet man auch auf die Vorteile, wie nette Kolleg:innen, aus dem Haus raus zu kommen, Feierabend, Urlaub und Wochenende.

Wenn man sich in einer Partnerschaft dafür entscheidet, dass bspw. die Frau Hausfrau sein soll, sollte man auch an die alltäglichen Probleme denken: Der Partner kommt z.B. um 17:00 Uhr nach Hause. Die Frau hatte bis dahin Zeit, den Haushalt zu führen und zu kochen. Aber was ist, wenn der Mann Zuhause ist? Macht er dann gar nichts mehr und genießt deinen Feierabend? Aber wann hat dann die Frau Feierabend? Muss sie nach dem Essen noch alleine Abwasch machen und, wenn vorhanden, noch die Kinder ins Bett bringen? Und wie sieht das am Wochenende und im Urlaub aus? Bedeutet der Urlaub für den Mann auch, dass er dann auch nichts im Haushalt machen muss und die Frau muss weiterhin alleine Putzen, Kochen, Wäsche waschen, Bügeln u.s.w.?

Auch finanziell sollte man sich Gedanken machen und darauf achten, dass die Frau finanziell abgesichert ist. Diese Absicherung sollte einen Notgroschen von 4-5 Monatsgehältern beinhalten, der nie angezapft wird und nur für den Fall da ist, dass bspw. der Mann stirbt und die Frau plötzlich die Miete zahlen muss ohne ein Gehalt zu haben. Natürlich lässt sich einiges mit Lebensversicherungen und Erbschaften regeln, man darf aber nicht vergessen, dass es Monate- im schlimmsten Fall sogar Jahre dauern kann, bis das Geld tatsächlich da ist.

Neben diesen Notgroschen sollte es für die Frau auch eine Altersvorsorge geben, da sie nicht automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt. Man sollte über eine private Rentenversicherung nachdenken, oder einen Teil des Einkommens bspw. in ETFs investieren und zwar mit einem Sparplan.

Ganz wichtig ist auch ein Ehevertrag. Selbst wenn die Beziehung harmonisch bleibt, kann es sein, dass der Mann später dement wird und sein Vermögen verschenkt.

Bezüglich der Ausbildung wäre es für die künftige Hausfrau gut, einen Beruf zu erlernen, in den man auch nach längerer Auszeit wieder zurückkehren kann. Qualifikationen in der EDV verwalten recht schnell. Mit einer Massage Ausbildung ist man da besser aufgestellt und kann ggf. auch während der Zeit als Hausfrau auf selbständiger Basis nebenbei ein bisschen massieren und das Geld in den Notgroschen oder die Altersvorsorge investieren.

Man muss bei finanziellen Entscheidungen die Absicherung als fixe Kosten einplanen und sich darüber klar sein, dass man entsprechend weniger ausgeben kann. Das muss man vor allem dann bedenken, wenn man überlegt, wie viel die Wohnung oder das Auto kosten dürfen.

Wenn man das alles bedenkt, kann die Entscheidung sehr erfüllend sein.

Ich finde jeder muss seinen eigenen Weg finden, wer meint als Hausfrau (oder Hausmann) glücklich zu werden UND die finanziellen Dinge geklärt hat, soll diesen Weg gehen.

Für mich wäre ds nichts, ich mag es erwachsene Menschen um mich zu haben. Den ganzen Tag nur mit Kleinkindern würde mich ehrlich gesagt mit der Zeit in den Wahnsinn trieben können, denn bis du mit deinen Kindern sinnvolle "erwachsene" Gespräche führen kannst, dauert das sehr viele Jahre. Ich mag es nämlich, wenn mein Gegenüber mir auch antwortet und ein Dialog der über 3 Wort-Kleinkind mit Mama und Papa plus wilde Gesten oder "der Himmel ist blau, das ist eine Biene" hinaus geht. Denn ja, man redet mit dem Kind/den Kindern, aber ordentliche antworten sind schon schön und das kann auch ziemlich einsam sein, wenn man kaum mehr Kontakte zur "Außenwelt" hat, Spielplätze sind vielerorts tagsüber unter der Woche auch ausgestorben, weil kaum Mütter zu Hause sind um dann spielen zu gehen.

Dazu ist putzen und aufräumen nichts, was mich persönlich erfüllt, die Kombi aus dem ganztägig plus die ganze Zeit mit Kind zu Hause bis es zur Schule geht also eher Folter für mich, als ein erfülltes Leben.

Aber wenn dich das glücklich macht, go for it! Denn das ist dein Leben, nicht meins.

Aber wenn man in einer treuen Beziehung ist, sollte das doch klappen?

Das Problem ist, dass du nur DEINE Seite der Beziehung steuern kannst und selbst dann kannst du deine Gefühle nicht beeinflussen. Was machst du, wenn ER dann nach ein paar Jahren keine Gefühle mehr hat oder lieber mit jüngeren Frauen schläft?

Oder nehmen wir mal ein anderes Beispiel, wenn er einen Unfall hat und plötzlich dadurch nicht mehr arbeiten kann oder gar stirbt.

Oder falls sein Gehalt alleine zu gering ist.

Viele merken ja erst, wie schlimm ihre Abhängighkeit war, weil es scheitert und sie plötzlich vor dem nichts stehen. Ohne Geld, ohne Job, ggf. ohne Ausbildung um einen ordentlichen Job zu finden oder lange aus dem Job raus plus dann noch mit den Kindern die einen je nach Alter hochgradig unflexibel z.B. im Bezg auf Arbeitszeiten machen.

Daher wenn du sowas machst, kläre VOR dem ersten Kind (also vor der Schwangerschaft schon!) die finanzielle Lage, dazu gehört eine monatlichengezahlte finanzielle Absicherung für dich z.B. ETF Sparplan, der nicht angefasst wird und für deine Rente ist. Egal ob ihr ein Haus bauen wollt, ob ihr den Monat hohe Ausgaben hattet und der nächste Einkauf eng ist, das Geld bleibt liegen für DEINE Zukunft. Denn optimalerweise ist diese gemeinsam mit deinem Partner/Mann und wenn nicht, hast du eine Absicherung für die Zeit, die du für eure Kinder und euren Haushalt ausgesetzt hast. Denn gerade falls ihr nicht heiratet, was immer öfter wird, bekommst du ja nichtmal Rentenpunkte von ihm ab. Oder wie gesagt, falls ander Schicksalsschläge dafür sorgen, dass du plötzlich die Familie versorgen müsstest.

Ich habe durchaus Bekannte, Freundinnen, die ihr Dasein als Hausfrau genießen. Meist haben die Damen gut verdienende Männer und können sich einen gewissen Lebensstandard leisten. Die ein oder andere hat nach dem die Kinder groß genug/aus dem Haus waren, wieder angefangen ein wenig oder auch ein wenig mehr zu arbeiten. Die ein oder andere aber auch nicht.

Wenn einem Paar dieses Lebensmodell so passt und sie sich dafür entscheiden - ok. Warum nicht, jeder wie er will.

Für mich persönlich kam und käme das nie in Frage, wäre mir viel zu wenig und würde mich einfach nur langweilen.

wenn er geld hat, mach ich das mit liebe. aber wenn er so nen normalen job hat, würde ich dennoch teilzeit arbeiten. bockt nd wenn man sich nd so alles leisten kann. und weil ich mich extrem schäme was so geld angeht, will ich doch lieber mein „eigenes“ ding haben. in der ehe wäre es dann ein nehmen und geben. oder man teilt sich ein konto, so wie meine eltern.

Langfristige Beziehungen funktionieren (leider) nur so.