Wie findet ihr die Aktienkultur in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern?

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Die Aktienkultur in Deutschland ist im Vergleich zu Ländern wie den USA oder Großbritannien weniger ausgeprägt, da viele Deutsche traditionell sicherheitsorientierter investieren, z.B. in Immobilien oder Sparprodukte. In den letzten Jahren hat sich das aber durch die Online-Broker ein wenig geändert.

Wie man an den Antworten von Mini sehen kann, ist die Bildung, was Aktienanlagen u.ä. betrifft, in Deutschland unterirdisch schlecht. Deswegen legen relativ wenige Menschen in ihr Geld in Aktien und Fonds an.

Das Steuerthema hat auch anscheinend kaum jemand verstanden. Solange die Aktien/Fonds im Depot liegen, zahlt man gar nichts. Nur bei einem Verkauf zahlt man ca. 1/4 vom Verkaufs-Gewinn. Mehr nicht.

Ja, bei (ausländischen) thesaurierenden Fonds zahlt man auch während der Laufzeit schon anteilig, aber im Wesentlichen bleibt es bei der obigen Aussage.

Irgendeine doppelte Besteuerung gibt es nicht.


GuenterLeipzig  17.09.2024, 23:17

Bitte nicht die Vorabpauschale unterschlagen.

Lieber Singulus1, Ihre Frage nach der Aktienkultur in Deutschland ist schwer zu beantworten. Denn: Kultur setzt m.E. Investitionen in Aktien voraus und nicht nur das sog. "Spekulieren" oder neudeutsch "Zocken". Nach meiner Beobachtung hat sich trotz einer steigenden Zahl von Aktionären in Deutschland keine Aktienkultur entwickelt. Für mich liegen die Gründe dafür, das u.a. "die Medien" Aktien noch als "negativ" darstellen. Auch andere Institutionen tuen wenig in der Öffentlichkeit zur Etablierung einer Aktienkultur; also das Verständnis für das Zurverfügungstellen-von-Eigenkapital-für-Unternehmen zu fördern. Schlecht für eine Aktienkultur in Deutschland ist es, dass die Kreditinstitute ihre auf Aktienkursveränderungen bezogenen eigenen "Zertifikatsprodukte" einer Einzelaktien-Beratung vorziehen. Grandios ist geradezu wenn die Aktien-Zertifikate als die bessere Aktien propagiert werden. Ein Lichtblick ist es, dass deutsche Geldanleger die Exchange Traded Funds entdeckt haben. Diese bringen den Deutschen zumindest das Verständnis näher, ausgeglichene Portfolios zu bevorzugen. Oft werden die angelsächsisch geprägten Länder wie z.B. die USA, Canada oder Großbritannien als Aktienfreundlicher bezeichnet. Und daraus geschlossen, dass dort die Aktienkultur ausgeprägter als in Deutschland sei. Mag sein...?

Statistische Zahlen zu Aktionären in Deutschland stellt das Deutsche Aktien Institut (DAI) per Internet zur Verfügung. Hier ein Link zu deren Daten.

https://www.dai.de/fileadmin/user_upload/DAI_23049_Aktionaerszahlen_2.jpg

Leider ist die Aktienkultur in Deutschland unterdurchschnittlich entwickelt.

Ich beobachte immer wieder, dass insbesondere jene über große Risiken bei der Aktienanlage sprechen, die keine einzige Aktie besitzen.

Natürlich hat man ein Investmentrisiko, jedoch kann man das durch kluges Agieren minimieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Investition in Aktien, Geldsystem