Wie ermittelt die Polizei bei sowas?

4 Antworten

Ich würde mich bei AnoSim nicht in Sicherheit wiegen. Mit der Registrierung bei AnoSim und der Bezahlung hinterlässt Du Spuren. Natürlich wirst Du jetzt sagen, dass Du den Tor-Browser benutzt und mit Coins bezahlst. Da es diese Technologien schon relativ lang gibt, gehe ich davon aus, dass es mittlerweile der Öffentlichkeit nicht bekanntgegebene Methoden gibt, wie man die Urheber ausfindig machen kann. Ich meine die ganzen Coins werden mittlerweile von grossen Drogenmafias weltweit benutzt, da glaube ich nicht, dass die Staaten tatenlos zusehen.

Die Benutzung eines Mobiltelefons mit so einer Sim stellt ein weiteres Risiko dar. Wenn man nicht ganz blöd ist, verwendet man das Mobiltelefon mit dieser Sim nicht von zu Hause aus. Doch auch dann ist das Risiko erwischt zu werden, immer noch da. Denn was oft vergessen wird, ist die Historie eines Mobiltelefons, also vom Verkauf in einem Laden über die Nutzung durch frühere Besitzer. Gewisse Mobiltelefone senden sogar dann noch, wenn sie vermeintlich ausgeschaltet sind. Bei der Kontaktaufnahme mit einem Funkmast werden diverse Daten ausgetauscht, die helfen können, das Telefon zu identifizieren/ fingerprinten. Da muss man schon sehr genau wissen, wie das zu verwendende Mobiltelefon auf den verschiedenen Hardware -und Softwareebenen funktioniert. Es genügt mitunter nicht, einfach eine MAC-Adresse zu abzuändern. Ausserdem kann das Telefon mitunter von anderen WiFi, Bluetooth oder NFC-Geräten in der Umgebung erkannt werden. Moderne Smartphones hinterlassen Berge an Daten, die zur Identifikation genutzt werden können. Sie sind datenschutztechnisch ein Fass ohne Boden. Ganz blöd, wenn auch die Internet-Connectivity eingeschaltet ist und irgendwelche Apps über Internet auf iregendwelche Accounts zugreifen, die Du in der Vergangenheit einmal eingerichtet hattest (z.B. um auf Appstore/ Google Play zugreifen zu können). Sobald die Antenne eingeschaltet ist, kann das Handy lokalisiert werden, dies auch für Standorte, die es in der Vergangenheit vor Jahren einmal hatte. Und natürlich gilt wie auch sonst im Leben: Es kann Dich jemand gesehen haben, oder Du oder Dein Fahrzeug wurde von einer Kamera aufgezeichnet usw. Wenn man nicht Profi ist auf dem Gebiet, ist das Risiko m.E. hoch, dass die Behörden herausfinden, wer das Handy benutzt hat - jedenfalls werden sie bei schweren Straftaten keinen Aufwand scheuen. Bei kleinen Fällen wird man vermutlich, wenn der Urheber nicht leicht herauszufinden ist, das Verfahren einstellen.

Da haben die keine Chance, wenn der Nutzer das klug genug macht und sich nicht dumm anstellt. Bspw. weit weg fahren vom Wohnort und mit den "geklauten" SIM-Daten von einem X-beliebigem Bürger nutzt, kann man das nicht rückverfolgen. Wenn der Nutzer irgendwie Datensätze noch aus Unvorsicht an den Mast übermittelt, kann es sein, dass bspw. manche Seiten die er besucht haben MAC-Adressen o. Ä. speichern. Diese versuchen die Behörden dann abzurufen. Wenn das dann echte Daten sind, kann es sein, dass die Spur auf ihn zurückführt. Aber wenn alles richtig gemacht worden ist (bspw. Fake-MAC-Adresse usw.) ist dann ist das auch nicht so ganz einfach. Auch mit der MAC-Adresse wäre das nicht so einfach, da man erstmal das Gerät zuordnen müsste.


annasnas 
Beitragsersteller
 03.10.2023, 17:18

Perfekt, danke! MAC-Adressen sind ja Hardwaregebunden, genauergenommen über die Netzwerkkarte. Wenn ich also theoretisch eine Straftat begehe, sollte ich das Handy so gut wie möglich nicht mehr im normalen Gebrauch verwenden, außer, wenn ich die MacAdresse spoofe.

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sero583  03.10.2023, 17:22
@annasnas

Genau. Aber jeder Profi wird spoofen, daher gibt es keine Chance. Wenn es sich um ein Script-Kiddie handelt, der keine Ahnung hat und das Gerät anhand der MAC-Adresse gefunden werden kann, könnte die Polizei es eventuell aufspüren. In solchen Fällen passiert oft Folgendes: Der Verdacht fällt sowieso auf das Script-Kiddie, und durch die Überprüfung beschlagnahmter Geräte wird nachgewiesen, dass eine Straftat begangen wurde. Ohne einen Verdächtigen und Geräte wird es schwieriger, da keine Aufzeichnungen darüber geführt werden, wem welche MAC-Adresse gehört. Es könnte jedoch passieren, dass die Polizei den Täter näher eingrenzen kann, wenn die MAC-Adresse sich nach der Straftat in öffentlichen WLANs oder Funkmasten erneut einloggt, da die Polizei darauf Zugriff haben kann und die bestimmte MAC-Adresse wiederholt auftaucht. Dadurch wird die Ergreifung des Täters wahrscheinlicher.

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Wer anonym bleiben will, bleibt auch anonym. Wenn er sich nicht vollkommen dämlich anstellt, hat die Polizei absolut keine Chance, den Benutzer zu finden.

Die Polizei verfügt noch über andere Ermittlungsmethoden, um eine Straftat aufzuklären.


annasnas 
Beitragsersteller
 03.10.2023, 17:06

Meinen Sie über z.B. Überwachungskameras in der Umgebung, etc ?

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