Wie erklärt man Gläserrücken?
Wenn es in Diskussionen um's Gläserrücken geht, scheiden sich die Geister (ha-ha). Immerhin gibt das Glas relativ klare Antworten auf ganz spezifische Fragen. Und wenn niemand das Glas bewusst in Bewegung setzt, wer dann, wenn nicht der Geist eines verstorbenen Verwandten? Ich weiß, dass Gläserrücken der mit Abstand größte esoterische Schwachsinn ist, den der Mensch je ausprobiert hat. Der Glaube an die Existenz von Geistern ist die eine (aber auch dämliche) Sache. Sich selbst aber eine derart hohe Bedeutung zuzuschreiben, dass man glaubt, die Wesen aus dem Jenseits hätten nichts Besseres zu tun als die okkulte Auskunft zu spielen, grenzt schon an absolute Frechheit. Das Vertrauen in die gegebenen Antworten setzt voraus, dass man tatsächlich an eine übernatürliche Kraft glaubt, die man gleichzeitig in höchstem Maße der Respektlosigkeit abwertet, indem man glaubt, man könne sie mit dem Alphabet und einem Wasserglas anlocken. Das Problem ist nicht das Gläserrücken an sich, sondern die Menschen, die es praktizieren. Die sind nämlich absolut resistent gegen jegliche Form von rationalen Gedankengängen. Wie kann man also möglichst einfach erklären, wie Gläserrücken funktioniert? Was passiert beim Gläserrücken? Hat jemand Erfahrung?
4 Antworten
Alle Beteiligten üben eine Kraft auf das besagte Glas aus. Da die die Hände aber weder symmetrisch (bzw. im gleichen Winkel) noch mit exakt gleichen Kräften auf das Glas einwirken entsteht eine neue resultierende Kraft. Deren Vektor/Richtung/Größe ist mehr oder weniger zufällig bzw. von den geometrischen Gegebenheiten abhängig. Ist diese resultierende Kraft groß genug die Reibungskraft zu überwinden wird sich das "Konstrukt" aus Glas und Händen in die vom Kraftvektor vorgegebene Richtung bewegen.
Klassische Mechanik und kein Hokuspokus. Man könnte genau so gut würfeln. Die Interpretationsmöglichkeiten beim Gläserrücken sind so vielfältig und allgemein gehalten, dass fast immer etwas "sinnvolles" dabei herraus kommt.
Danke :)
Man könnte nun eventuell noch sagen, dass das Unterbewusstsein den Druck der Hände teilweise mit beeinflusst und das Glas zumindest in die Richtung drückt, sodass das Ergebnis der eigenen (unbewussten) Erwartungshaltung entspricht. Das wäre aber eine Frage an den Psychologen - aber auch hier wird kein Hokus-Pokus bzw. Übernatürliches zu finden sein.
Man kann zu dem Beitrag von orion91 hinzufügen, dass meistens eine Person eine unterschwellige Dominanz ausübt und den Hauptimpuls für die Bewegungsrichtung gibt. Den Anderen, aber oft auch der dominanten Person kommt es dann so vor, als sei es das Glas (ein "Geist"), das die Richtung bestimmt.
Dieses Phänomen ist anzunehmen, wenn überraschend klare "Botschaften" gelesen werden können.
Coole Frage! Und was hier selten ist: Echt sehr witzig plus intelligent geschrieben! :)
das was beim gläserrüclem passiert, ist das das unterbewusstsein arbeitet.
selbst wenn niemand bewusst einer bestimmten antwort entgegenstrebt, sorgt das unterbewusstsien dafür, das minimal druck auf das glas ausgeübt wird
Ob es dir bei der Argumentation hilft, weiß ich nicht.
Aber ich habe zu solchem Humbug eine glasklare Meinung:
Wer sich selbst belügen will, der tut es halt.
Und glaubt niemandem, außer sich selbst, bzw. seinen Lügen.
Spitzen Antwort👍 - Pfeil nach oben (kann leider nur einen geben...)😉