Wie erkenne ich bei mir selber Authentizität?


19.09.2024, 09:10

Suizidalität war zu Beginn meines letzten KH-Aufenthaltes das Haupt-Thema in den Einzelgesprächen. Durch eine spezielle medikamentöse Behandlung ist die zum Glück verschwunden. Aber ich finde das Beispiel trotzdem noch passend.

In den Einzelgesprächen mit dem Therapeuten wird natürlich sehr viel geredet. Die Worte erreichen aber nur den Verstand, nicht zwangsläufig auch das innere „Gefühl“. (Mir fällt jetzt kein passenderer Begriff ein.) Was einem der Therapeut sagt, entspricht natürlich seinen professionellen Wünschen und Erwartungen. Wenn man seit x Jahren in einer schweren Episode der Depressionen festhängt, leiden natürlich auch die intellektuellen Fähigkeiten. Rhetorisch ist man dem Therapeuten nicht mehr gewachsen, und seine verstandesmäßigen Argumente sind ja für den Verstand auch nachvollziehbar. So wirklich im „Inneren“ kam aber keines dieser Argumente an. Irgendwann sagt man dann zu allem Ja und Amen.

Die Haltung, zu der man ja sagt, entspricht also durchaus den Erwartungen und Wünschen dritter, nicht unbedingt den eigenen. Autosuggestion spielt hier natürlich auch eine Rolle. Sie braucht aber ihre Zeit, bis sie innere Einstellungen wirklich verändert.

Durch ein atypisches Medikament verschwand meine Suizidalität. So weit, so gut.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht auch noch andere Verhaltensweisen und Einstellungen mehr durch Dritte als durch mich selber hervorgerufen werden.

4 Antworten

Authentisch ist es ja, wenn man sich AUCH nach den anderen richtet.

In Zusammenhang damit, das wir soziale Wesen, geht es nicht anders. Alles andere ist asozial.

Aber es ist ein Riesenunterschied, ob die Erwartungshaltungen der anderen dazu dienen, deren eigenen Egoismus oder Interessen zu frönen (Stichwort Mobbing z.B.) oder tatsächlich auch für DICH gut ist.

Das gilt es zu unterscheiden, gepaart damit, das jeder auch andere Qualitäten mitbringt. Wenn die Erwartungshaltung der Familie die ist, dass du den Bäckerbetrieb übernehmen sollst, während du lieber studieren würdest, ist das eben ein grosser Konfliktpunkt. Da muss du nach dir selber gucken. Das ist nur ein Beispiel von vielem.

Mit pauschalen Antworten ist das Thema also nicht abgedeckt.


ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 18.09.2024, 09:40
oder nur die Folge davon

Es ging also um kein "auch".

Und mit Mobbing hatte mein Beispiel auch nichts zu tun.

Deine Antwort sagt mir gar nichts.

Elizabeth2  18.09.2024, 10:11
@ReineNeugier806

"Wunsch oder Verhalten bei mir wirklich authentisch ist, oder nur die Folge davon, daß ich den Wünschen oder Erwartungen anderer Personen entsprechen will". Darauf habe ich geantwortet.

Vielleicht solltest du dir ein konkretes Beispiel suchen. Unter dem "Ablehnung von Suizidilität" kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, was das damit zu tun hat, dass man Wünschen und Erwartungen anderer Personen entsprechen soll oder eben nicht.

Mit Mobbing hat das was zu tun, weil derjenige, der gemobbt wird, nicht den Ansprüchen der anderen gerecht wird. Das ist dann egoistisches Verhalten der anderen, und hat mir sozialem verhalten 8wo man anderen Ansprüchen erecht werden sollte auch) nichts zu tun.

Da du dich auf ein ganz bestimmen Sachverhalt aber einschiesst, solltest du uns den nennen.

ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 18.09.2024, 12:07
@Elizabeth2

Das habe ich: „Ablehnung von Suizidalität“.

Wem das jemandem nicht konkret genug ist oder zu kryptisch, kann derjenige nachfragen. Ich deute deinen Kommentar mal so.

Suizidalität war zu Beginn meines letzten KH-Aufenthaltes das Haupt-Thema in den Einzelgesprächen. Durch eine spezielle medikamentöse Behandlung ist die zum Glück verschwunden. Aber ich finde das Beispiel trotzdem noch passend.

In den Einzelgesprächen mit dem Therapeuten wird natürlich sehr viel geredet. Die Worte erreichen aber nur den Verstand, nicht zwangsläufig auch das innere „Gefühl“. (Mir fällt jetzt kein passenderer Begriff ein.) Was einem der Therapeut sagt, entspricht natürlich seinen professionellen Wünschen und Erwartungen. Wenn man seit x Jahren in einer schweren Episode der Depressionen festhängt, leiden natürlich auch die intellektuellen Fähigkeiten. Rhetorisch ist man dem Therapeuten nicht mehr gewachsen, und seine verstandesmäßigen Argumente sind ja für den Verstand auch nachvollziehbar. So wirklich im „Inneren“ kam aber keines dieser Argumente an. Irgendwann sagt man dann zu allem Ja und Amen.

Die Haltung, zu der man ja sagt, entspricht also durchaus den Erwartungen und Wünschen dritter, nicht unbedingt den eigenen. Autosuggestion spielt hier natürlich auch eine Rolle. Sie braucht aber ihre Zeit, bis sie innere Einstellungen wirklich verändert.

Durch ein atypisches Medikament verschwand meine Suizidalität. So weit, so gut.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht auch noch andere Verhaltensweisen und Einstellungen mehr durch Dritte als durch mich selber hervorgerufen werden.

Hey,

also ich würde Dir empfehlen, mach einmal einen langen Waldspaziergang, oder auch mehrere, klinke Dich sozusagen etwas aus Deinem normalen Umfeld aus und sei nur mit Dir selbst unterwegs.

Setz Dich an einen Platz der Dir zusagt und lass das Flair, die Sonne, evtl. Vogelrufe, den Wind etc. auf Dich wirken, ganz ohne dass Du Dich selbst unter Druck setzt und das machst Du so lange, bis Du innerlich ruhig(er) geworden bist.

Dann kannst Du später auch der Frage nachgehen, was und ob Du noch etwas erreichen willst in diesem Leben und wie realistisch es ist, das tatsächlich erreichen zu können. Sprich Du kannst Deine Lebenssituation analysieren.

Finde Deinen ureigensten Rhythmus und Dein Tempo so weit wie möglich und ich bin mir sicher, Du wirst es dann wissen, was DU möchtest und nicht Andere die für Dich entscheiden. Genauso wie Du es dan wissen wirst, ob und wie weit es vielleicht doch gut ist, was Andere Dir sagen oder raten, aber dann hast Du genügend Abstand das Eine vom Anderen unterscheiden zu können.

Viel Erfolg, LG. :-)


ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 18:02

Den langen Waldspaziergang sollte ich bei meiner Erkrankung lieber sein lassen. Er verleitet nach meiner Erfahrung ausschließlich zum Grübeln, was du mir eindeutig nicht empfiehlst.

Gerade der zweite Absatz funktioniert wegen der Erkrankung nicht.

Warum soll es wichtig sein, noch etwas in seinem Leben erreichen zu wollen?

Und was hat das mit meiner Lebenssituation zu tun? Die kenne ich, auch weil sie schon oft Thema in psychotherapeutischen Einzelgesprächen war.

Finde Deinen ureigensten Rhythmus und Dein Tempo so weit wie möglich

Da habe ich keine Idee, was du konkret damit meinst.

Zu deinem Spezialthema kann ich nicht viel sagen, aber es könnte dir helfen, dir zu überlegen, was dich ausmacht, wenn du dir andere Menschen und deren Einflüsse komplett wegdenken würdest.

Das einzig komplexe Thema, das verbleibt, ist dein Sozialverhalten. Blendest du es aus, fehlt vielleicht ein Stück von dir, das dich ausmacht.
Nimmst du es hinzu, besteht die Schwierigkeit darin, zu bewerten, wie groß der Fremdeinfluss auf das Charakteristikum ist.

Der nicht unbedingt wahrheitsgetreue, aber pragmatischste Ansatz ist der, die Unterscheidung anhand dessen zu treffen, was dir effektiv gut tut.
Du kannst auch mal dein Bauchgefühl entscheiden lassen.
Du könntest auch versuchen, dir vorzustellen, du wärest ein König oder Star und alle würden dich lieben. Wie würdest du über andere denken? Wie würdest du dich anderen gegenüber verhalten? Der Hintergedanke ist der, dass du dir den äußeren Druck und die Erwartungen wegdenken sollst.


ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 18.09.2024, 09:43

Einen Zusammenhang mit dem konkreten Thema sehe ich nicht.

Und wie entscheidet man, was mir "gut tut"? Gehört das nicht zu den schwierigsten Dingen im Leben?

Suboptimierer  18.09.2024, 09:48
@ReineNeugier806

Ja, in der Tat gehört es zu den schwierigsten Dingen im Leben, zu erkennen, was einem gut tut. Eines der besten Beispiele ist der Alkohol. Er tut gut, während er zerstört.

Wie gesagt sind wir manchmal auf unser Bauchgefühl, manchmal auf den Rat anderer Menschen angewiesen. Wenn wir auf andere Menschen setzen, ist das schon ein Wagnis, denn wir können nicht wissen, ob sie es wirklich gut meinen. Und gut gemeint ist noch lange nicht gut gekonnt.

Vielleicht ist ein guter Ansatz der, denen zu vertrauen, die sich jahrelang um einen gekümmert haben und sich die Probleme angehört haben, so wie es meistens bei den Eltern der Fall ist. Oder Geschwister können sich sehr häufig aufeinander verlassen, wenn es hart auf hart kommt.

ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 18.09.2024, 11:24
@Suboptimierer

Dein guter Ansatz funktioniert bei mir leider gar nicht. Meine Eltern sind schon lange tot, Familie habe ich nicht. Und leider auch keine Freunde, soziale Isolation.

Du bist immer auch das Produkt deiner Umwelt. Das lässt sich niemals ändern, denn der Mensch ist ein soziales Wesen und kann ohne Hilfe durch andere zumindest die ersten Jahre nach der Geburt nicht überleben.

Wir werden geprägt und beeinflusst z.B. durch Erziehung, Sozialisation, Bildung, Wohnort, Kultur, Ernährung, Medikation.

Deshalb lässt sich die Frage "Wer oder was bin ich?" nie abschließend beantworten. Die Frage lautet eher: "Was ist das Optimum, was ich nach der bereits gelebten Lebenszeit mit meiner Prägung jetzt noch aus mir herausholen kann?"


ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 17:55
Du bist immer auch das Produkt deiner Umwelt.

Trivial. Du führst es zwar etwas aus, was das mit Authentizität zu tun haben könnte, sagst du aber nicht.

Die Frage, die du formulierst, verstehe ich gar nicht. Warum sollte ich versuchen, das Optimum herauszuholen? Und wer definiert wie dieses Optimum?

croissantcrepe  20.09.2024, 17:57
@ReineNeugier806

Hast du Autismus?

Wirkt so, weil du hier alle unhöflich ankackst. Das Verhalten kenne ich besonders von Autisten.

ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 18:07
@croissantcrepe

Zeige mir bitte Beispiele, wo ich hier Leute "unhöflich ankacke". Und schreibe mir bitte dabei, wieso du das als unhöflich ansiehst.

Nein, ich leide nicht an Autismus. Aber ich stecke schon seit Jahren in einer schwer depressiven Episode fest. Und bei meinem nächsten KH-Aufenthalt wird eine ADS-Testung durchgeführt.

croissantcrepe  20.09.2024, 18:38
@ReineNeugier806

Hier überall unter den Antworten.

Du bedankst dich bei niemandem für seine Mühe, sondern motzt bloß rum, wie scheiße du die Antworten findest. So ein Verhalten erlebe ich hier öfter von Autisten.

ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 18:42
@croissantcrepe

Wo hat den jemand hier etwas geschrieben, für das er einen Dank verdient hätte?

Und du motzt doch auch nur an mir herum. Warum ist das in Ordnung, meine Kritik-Punkte aber nicht?

croissantcrepe  20.09.2024, 18:52
@ReineNeugier806
Wo hat den jemand hier etwas geschrieben, für das er einen Dank verdient hätte?

Überall...

Hier haben sich Menschen FÜR DICH Zeit genommen und dir ihre Antwort auf deine Frage geschrieben. Es sind vielleicht nicht zu 100% die Antworten, die du haben wolltest, aber sie sind inhaltlich brauchbar und liefern Denkanstöße.

DU weißt das nicht zu würdigen, bist undankbar, kackfrech und asozial! Ich hasse so ein Verhalten!

ReineNeugier806 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 20:03
@croissantcrepe
Hier haben sich Menschen FÜR DICH Zeit genommen und dir ihre Antwort auf deine Frage geschrieben.

Bist du dir da wirklich sicher?

Denkanstöße lieferte keine Antwort, und was da inhaltlich brauchbar sein soll, dafür kannst du auch kein Beispiel benennen.

Da reagiert jemand nicht so, wie er zu reagieren hat, und schon echauffierst du dich nur noch.

Wenn du wirklich etwas als "kackfrech" bezeichnen willst, dann bitte deine eigenen Kommentare hier.

Außer zu einem nichts-sagenden "Überall..." bist du offensichtlich zu nichts imstande. Spiele besser weiter mit deinem Teddy.