Wie entwickelte sich die Freundschaft von Goethe und Schiller 1794?

2 Antworten

Die Entwicklung der Freundschaft zwischen Goethe und Schiller 1794 war tatsächlich ein schrittweiser Prozess und begann mit einem Schlüsseltreffen in Jena.

1. Goethes anfängliche Skepsis gegenüber Schiller

Goethe stand Schiller lange Zeit kritisch gegenüber. Er hielt ihn für zu leidenschaftlich und fand seine frühen Werke (z. B. Die Räuber) zu übertrieben und stürmisch. Umgekehrt sah Schiller in Goethe eine Art „Hofdichter“, der sich dem klassischen Ideal und der Weimarer Elite angepasst hatte.

2. Das Treffen in Jena (1794)

Das entscheidende Treffen fand am 20. Juli 1794 in Jena statt. Sie begegneten sich bei einer naturwissenschaftlichen Veranstaltung, die von Carl Friedrich von Kielmeyer gehalten wurde. Dabei kamen sie ins Gespräch, und Goethe zeigte sich erstmals offener gegenüber Schiller.

3. Der Briefwechsel beginnt – Schiller schreibt zuerst

Nach diesem Treffen schrieb Schiller Goethe einen Brief am 23. August 1794, in dem er ihm eine Mitarbeit an der Zeitschrift Die Horen vorschlug. Schiller war derjenige, der aktiv auf Goethe zuging – was auch Sinn macht, denn Goethe war bis zu diesem Zeitpunkt eher zurückhaltend gewesen.

4. Goethes Antwort und Beginn der Zusammenarbeit

Goethe antwortete wohlwollend auf Schillers Vorschlag, und damit begann ein intensiver Briefwechsel. Durch ihre gemeinsame Arbeit an Die Horen wuchs ihr gegenseitiger Respekt, und aus der zunächst professionellen Zusammenarbeit entwickelte sich eine echte Freundschaft.

Fazit

Die Reihenfolge ist also:

1. Treffen in Jena (Goethe wird erstmals offener).

2. Schiller schreibt Goethe einen Brief mit dem Vorschlag zur Zusammenarbeit.

3. Goethe sagt zu, und es beginnt eine produktive Zusammenarbeit.

4. Daraus entwickelt sich in den Folgejahren eine tiefe Freundschaft.

Also war Schiller derjenige, der den ersten schriftlichen Schritt machte – was auch besser zu ihrer bisherigen Beziehung passt.

Woher ich das weiß:Hobby – Lese viel und gerne und habe Spaß an Sprache!

Schiller schrieb den Brief und fragte nach Beiträgen für die "Horen", noch ziemlich in der Rolle des Bittstellers. Goethe sagte zu. Danach intensivierten sich die Treffen und Goethe akzeptierte nach und nach, dass da ein geistig Ebenbürtiger war.