Wie entscheidet man sich für ein Betriebssystem?
Meine Arbeitgeberin verbietet uns Microsoft-Produkte zu verwenden. Sogar private phones dürfen nur Android oder iOS haben... Hier ist es also relativ leicht... Es bleibt nur BSD für reine Server, OpenWRT für Netzwerkgeräte und Linux für Arbeitsplatzrechner...
Aber wie kommt die Deutsche Bahn auf Microsoft Windows 3.11 (das basiert noch auf MS-DOS, glaub ich...)... Zu der Zeit gab es aber schon BSD4.3... Von einer Universität und auch noch für lau...
Wie machen die das?
Vor allem, wo man sich schwer vorstellen kann, dass die Bahn überlappende Fenster brauchen kann... da denke ich gerade an den PostIt Zettel in dem einen AKW in den USA, der ein wichtiges Instrument verdeckt hat...
10 Antworten
Als Entwickler schlägt man den Kunden verschiedene Lösungen vor und gibt dann eben Vor und Nachteile an.
Wenn sich BSD oder Windows gleich gut eignet obliegt es dem Kunden ob er eines der beiden wählt.
Wenn der Kunde von Haus aus eine gewisse Präferenz hat kann man die einfließen lassen, aber man kann dem Kunden natürlich mitteilen, dass es mit diesem System eventuell zu Problemen kommen kann.
Am Ende sollte man am besten das OS verwenden welches alle Überlegungen bestmöglich unterstützt und da sind eben nicht nur technische Faktoren interessant sondern auch rechtliche und wirtschaftliche.
Ob ein OS von einer Universität kommt oder nicht ist eigentlich kein wirklicher Grund es zu verwenden. Die Mitarbeiter auf einer Uni kochen am Ende ja auch nur mit Wasser.
Wenn es um Digitale Kontrollanzeigen geht dann haben die ein fixes nicht adhoc änderbares Layout um genau so etwas zu vermeiden. Wenn es um andere Anwendungen geht können sich überlappende Fenster auch nützlich sein. Ist immer eine Frage des Einsatzes.
Keine Ahnung wie sie darauf kamen, dass die Entscheidung durch Besatzungsmächte diktiert wurde bezweifle ich allerdings.
Vermutlich war der Grund wirtschaftliche oder lizenzrechtlicher Natur. Ein System welches in einem gegebenen Umfeld eingesetzt wird kann in diesem auch sehr gut funktionieren unabhängig davon ob es allgemein gern mal abstürzt. Kommt eben immer aufs Einsatzgebiet an.
Wenn ich zB ein System entwickle welches in einem definierten Umfeld eingesetzt wird kann ich zb beim Programmieren auch auf das Prüfen von Bufferoverflows verzichten weil ich davon ausgehen kann, dass dieser nicht getriggert wird. Das System ist dann natürlich allgemein nicht gerade sicher oder stabil, aber läuft in dem gegebenen Setting stabil.
ok... so weit sind wir an der Uni auch gekommen... wir sollten später als Projektentwickler quasi eine Erörterung über eine DIN A4 Seite schreiben... also die Alternativen mit ihren Vor&Nachteilen aufzählen und dann eine wertende Zusammenfassung...
und das mit den Vor&Nachteilen: Was gibt es da so üblicher Weise? Verfügbarkeit fällt mir da ein... Kosten auch... Stand der Forschung (da vermute ich, dass Universitäten ganz vorne sind... bei der Verfügbarkeit weiß ich aber nicht, weil die Uni sich vllt mit „funktioniert manchmal“ zufrieden gibt...)...
Sofern man als Unternehmen bestimmte Bedingungen erfüllen muss um an das OS zu kommen. Also für chinesische Firmen ist es zB schwer US amerikanische Betriebssysteme zu bekommen.
Kosten auch, wobei der Kostenpunkt aber oftmals eher vom Kunden verhandelt wird, aber wenn man das füf die eigene Firma macht sind Kosten natürlich ein großer Punkt.
Softwarelizenzen sind auch ein wichtiger Punkt.
Verfügbarkeit ja und nein ab hier muss man eigentlich das Projekt spezifisch betrachten. Ein Hochverfügbarkeitssystem macht keinen Sinn wenn es auf einem einzigen isolierten Rechner läuft. Hier kommt es eben drauf an ob für das Projekt die Verfügbarkeit überhaupt eine Rolle spielt.
Stand der Forschung eigentlich nicht direkt. Hier sind eher die für das jeweilige Projekt nützlichen Features interessant. Was die Universität betrifft muss ein OS von einer Uni nicht zwingend am neuesten Stand sein, es kommt drauf an was damit genau gemacht wird. Auf einigen Systemen, bei uns an der Uni lief zB ein stark modifiziertes Echtzeit Linux für Steuerungsaufgaben, der Kernel ist mittlerweile 10 Jahre alt, also alles andere als State of the Art.
Ja und eben alles Projektrelevante. Ich würde zB in eine Auflistung für ein Office System nicht als Pro Punkt für Windows aufnehmen dass mehr Computerspiele Windowskompatibel sind als Linuxkompatibel.
Ich würde es so machen: Wenn du für jemanden entwickelst, der unbedingt Windows will, nimmst du Windows. Ansonsten halt Linux, außer du brauchst irgendein Feature, dass es nur bei BSD gibt.
Zu der Frage, warum die Bahn Win 3.11 nutzt: Die haben das System halt seit 30 Jahren nicht angefasst, und trauen sich wahrscheinlich auch nicht, das anzufassen, weil keiner mehr weiß, wie das funktioniert.
Und in anderen Fällen, gibt es halt auch viele Entwickler, die nur Windows kennen, und deshalb auf Windows entwickeln.
ok... und wie konnte die Deutsche Bahn sich vor 30j für Microsoft entscheiden? warum nicht ieine Siemens-Kreation? oder etwas Ausgereiftes von einer Uni (z. B. BSD)?
An sich ja. Allerdings gab es da einen gewissen Zeitraum, da hatte BSD Lizenzschwierigkeiten, und konnte deshalb nicht wirklich verwendet werden. Danach kam dann halt FreeBSD, etc., aber das hat halt eine gewisse Zeit gedauert. Korrekt wäre: BSD gab es nicht mehr, und FreeBSD/NetBSD/etc gab es noch nicht.
Dann waren es halt 32 Jahre oder was auch immer. So genau kommt das nicht. Davon abgesehen war Linux ganz am Anfang auch noch nicht der Standard schlechthin, sondern eher ein Hobbyprojekt. Das wurde erst im Laufe der Zeit so groß. Und selbst wenn das jemand zu einem Zeitpunkt, wo Linux schon groß war, nochmal angefasst hat, ändert der ja nicht ohne triftigen Grund das Betriebssystem. Da musst du ja die ganze Software neu schreiben - das will (ohne triftigen Grund) keiner.
Das ist das interne System der züge nicht das System mit dem die Verwaltung arbeitet
Und nein das ist nicht gut das sie ein extrem altes system verwenden aber es umzustellen sprengt die kosten
Sogar private phones dürfen nur Android oder iOS haben
Sofern du nicht beim geheimdienst arbeitest denke ich ist es egal was du auf deinem privaten phone hast^^
Sofern du nicht beim geheimdienst arbeitest denke ich ist es egal was du auf deinem privaten phone hast^^
ja... kommt mir auch übertrieben vor... die Polen sind da vllt übervorsichtig mit „amerikanischen“ Produkten...
Als Projekt Entwickler weißt du dasjenige Betriebssystem, welches dich erstens deine Aufgabe am leichtesten erstellen lässt und dir zweitens einen möglichst leichten Anschluss an das Zielsystem ermöglicht.
Wenn du natürlich nur ein paar ASCII Dateien übergeben musst, dann ist das ziemlich egal und du hast sozusagen freie Auswahl. Ebenso, wenn du zum Beispiel mit FIFOs arbeiten kannst. Linux und BSD ist beides immer noch kostenlos verfügbar und auch in modernen Versionen.
Der Entscheid für oder gegen Betriebssysteme hängt von der Art der gewünschten Nutzung ab, und andererseits von den persönlichen ideologischen Überzeugung. Ich selbst betrachte für meine Entscheidungen nur die Art der Nutzung, da ich von dem lebe, was ich durch meine Kunden (IT Programmierung & Support) für ein Einkommen erwirtschaften kann. Alle Kundensystem bauen auf Microsoft. Somit alles klar, welches OS ich wähle.
Wie kommst du darauf, dass die DB mit Windows 3.11 arbeitet? Kann sein, dass ein geringer Teil der PC's bei denen noch auf dem Stand sind, z.Bsp. weil die dort genutzten Applikation auf einem aktuellen Windows nicht mehr laufen würden. Aber flächendenkend in der ganzen Firma Windows 3.11 kann ich mir jetzt nicht vorstellen.
ach so... das ging mal durch's Internet: dass die Bahn Windows3.11 Entwickler sucht...
Man muss unterscheiden, ob man einen PC / ein OS für private oder kommerzielle Verwendung einsetzen will.
Privat: Man kann nehmen was man gern möchte. Inzwischen ist es so, dass beinahe jedes OS (fast) alles kann, was man im Alltag braucht.
Kommerziell: Richtig, die Kunden entscheiden, welches OS zum Einsatz kommt. Ich kann jetzt nur noch entscheiden, welche Kunden ich bedienen will, entsprechend ist das OS zu wählen.
und wie kam die Deutsche Bahn auf Microsoft Produkte? ist das quasi noch eine Entscheidung der Besatzungsmächte gewesen? Oder gibt es gute Gründe dafür? Oder stürzte Windows 3.11 gar nicht so oft ab, wie man immer hört?