Wie detailliert sollte die Szenenbeschreibung eurer Meinung nach in einem Buch sein?

3 Antworten

Mir kommt es eher auf die Umsetzung als auf den Inhalt an. Letztlich solltest du die Umgebung so beschreiben, dass der Leser nicht mit unnützen Details überhäuft wird, aber sich trotzdem etwas darunter vorstellen kann.

Details ausgewogen drin haben und wenn, dann in erster Linie, wenn es eine Rolle spielt.
Wenn also unsere Hauptcharaktere an einem Tennisplatz vorbeigehen, dann bitte NICHT jede einzelne Linie beschreiben und welche Formen (Quadrat, Rechteck, Rhombus, Parallellogramm) die bilden, außer es spielt für die Charaktere irgendeine bedeutende Rolle. Wenn nicht, dann reicht es auch zu sagen 'das ist ein Tennisplatz' und weiter gehts.

Dadurch verschiebt sich der Fokus der Szene und das, worauf es eigentlich ankommt, die Gefühle und Handlungen der Charaktere, geraten in den Hintergrund.

Sowas lässt sich in aller Regel auch gut mit Interaktionen machen. Wenn du das Handeln deiner Charaktere nutzt, um die Umgebung zu beschreiben bzw. das verknüpfst, dann hilft das unsinnigen Beschreibungen vorzubeugen UND es hilft auch ein Stück weit deine Charaktere zu charakterisieren.

Stell dir vor, du betrittst ein neues Zimmer... du wirst den Raum im Überblick wahrnehmen. Ein Bett, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Fenster mit einem Baum davor, ein Schrank an der Wand.
Auf Details gehst du ein, wenn sie dich reizen. Und das tut vielleicht eher das große Taylor Swift Poster an der Wand als der Bleistifthalter in Form eines Chamäleons. AUSSER du magst Chamäleons super gerne und kennst dich mit modernem Pop nicht aus.

Kurz gesagt: Über deine Charaktere und deren Sinne, die sich eher auf das Konzentrieren, was auffällig ist oder ihnen besonders gefällt (also einen bestimmten 'Reiz') kannst du eigentlich schon vieles so regeln, dass du nicht bei den vier Kissen hängen bleibst, die auf dem Bett liegen, von denen zwei grün und zwei lachsfarben sind.

Das muss natürlich nicht immer 100% das Interesse der Charaktere sein, sondern kann auch der reine Bedarf sein. Wenn Charakter A müde ist und ins Bett will, nimmt sie ggf. die Bücher auf dem Bord eher als homogene Masse wahr aber die flauschigen Kissen sind der Renner!

Außerdem: Wenn die Charaktere die wichtigen Aspekte des Zimmers mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen (der flauschige Teppich unter den Füßen, der Geruch nach den Gärten, die vor dem großen Fenster liegen, die leuchtenden Farben der Bettwäsche), dann hast du auch gleich ganz andere Wörter drin als nur das ewige 'da ist, es gibt' usw. usw. was bei Schreibanfängern auch schnell mal passieren kann, wenn man sich rein aufs Beschreiben konzentriert.

Alles Gute und viel Spaß beim Schreiben :)


Tamtamy  11.08.2024, 07:35

Gute Anregungen!

Nicht zu oberflächlich, aber auch nicht so, dass 2 Kapitel nur dafür draufgehen, muss halt neben der Handlung und anderer Faktoren übereinpassen, sonst ist es nicht stimmig.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaftlicher Leser von LitRPG & Dark Romance

So, dass sie nicht langweilt.
Wichtig scheint mir eine stimmige Vermittlung der Atmosphäre, in der sich die Handlung abspielt.