Wie denkt ihr /Wie sind eure Gedanken?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke andauernd nach (über so ziemlich alles, vom Mittagessen bis zum Leben nach dem Tod, ab und an wechseln die Themen innerhalb von Sekunden), manchmal auch mit "Hintergrundmusik", aber nicht Ohrwurm-mäßig, sondern eher so nach dem Motto "Musik wäre jetzt nett, also stelle ich sie mir vor". Aber ich kann damit aufhören, wann ich will.

Wenn ich aktiv versuche an nichts zu denken, funktioniert das manchmal, aber nicht immer. Meistens stelle ich mir eher Fragen wie "Kann man überhaupt nichts denken? Wenn ja, wie? Was hat es für einen Sinn an nichts zu denken? Was tue ich hier eigentlich? Habe ich nichts Besseres zu tun?"

Ich gebe mir normalerweise keine Befehle, sondern beschreibe eher Tatsachen wie "Der Himmel ist blau" oder kommentiere gedanklich das Geschehen. Vor allem, wenn ich das, was ich wahrnehme, nicht aussprechen kann oder will.

Als ich noch jünger war, habe ich mir zum Einschlafen Filme vorgestellt. Sozusagen nochmal angesehen, aber nur gedanklich. Heute mache ich das eher mit Geschichten.


notximportant 
Fragesteller
 17.02.2022, 16:23

Hey, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen, bei mir kommen auch immer so Gedanken, wenn ich versuche an nichts zu denken^^ Mein Kopf möchte sich wohl irgendwie immer mit irgendwas beschäftigen. Vor dem Schlafen stelle ich mir auch oft Situationen vor :) Nur wenn ich mega müde bin, nicht. Manchmal sind die Gedanken bei mir auch so schnell, dass ich kaum folgen kann^^

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Ha100  17.02.2022, 16:28
@notximportant

Ich hatte mal eine Zeit, wo ich meine Gedanken aufschreiben wollte...Hat nicht lange angehalten. Ich schreibe eigentlich gerne, aber dafür fehlte mir schnell die Energie^^ War einfach zu viel.

An nichts denken kann ich eigentlich nur in zwei Situationen: Zum einen, wenn es ganz dunkel ist und zum anderen, wenn ich draußen in der Natur bin. Vor allem im Wald. Obwohl es da eigentlich auch viel zu kommentieren gäbe bei den ganzen Eindrücken, tue ich es in der Natur normalerweise nicht. Zumindest nicht unabsichtlich. Es ist schon faszinierend wie unterschiedliche Umgebungen uns beeinflussen.

Danke übrigens für diese Frage! Obwohl ich viel nachdenke, habe ich noch nie so aktiv übers Nachdenken nachgedacht :-)

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notximportant 
Fragesteller
 17.02.2022, 19:18
@Ha100

^^Gern geschehen. Ich finde es irgendwie faszinierend, wie unterschiedlich Menschen denken, und dass wir überhaupt nachdenken können :)

Wie krass einen unterschiedliche Orte beeinflussen, ist mir auch schon aufgefallen. Das Wetter spielt für mich dabei auch eine wichtige Rolle. Mein "ruhiger Ort", ist oft die Natur oder Nacht oder beides^^. Ich liebe die Natur, die frische Luft, die Geräusche, die Stille... ist sehr erfrischend immer im Vergleich zum Alltagsleben. Deswegen gehe ich auch ab und zu mal raus, alleine spazieren, weil es einfach richtig gut tut und ich mich einfach auf den schönen Moment in der Natur konzentrieren kann und sonst nichts anderes :)

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Ha100  17.02.2022, 20:12
@notximportant

Ja, geht mir auch so^^ Es ist schon beeindruckend wie sich die Lebewesen entwickelt haben.

Ruhe als Ausgleich ist wichtig, gerade in einer so schnelllebigen Welt.

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kwon56  17.02.2022, 16:46

Konzentriere dich auf die Ausatmungen.

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Oh je, wo soll ich da bloß anfangen.

Still ist es bei mir nur wenn ich im absoluten Fokus bin. Dann vergesse ich jedoch alles um mich herum, auch meine eigenen Gedanken, (welche trotzdem vorhanden sind) aber so sehr auf den Fokus gerichtet, dass ich danach gar nicht mehr weiß wie viel Zeit vergangen ist und was ich gedacht habe.

Ansonsten denke ich immer- ständig über alles nach. Ich analysiere meine Umwelt sehr genau, Personen, Verhaltensmuster, Anordnungen, einfach alles. Mir fallen daher sehr schnell Kleinigkeiten auf, welche andere nie bemerken. Das führt dann natürlich auch zu vielen Fragen und Theorien.

Ich habe meist auch nicht nur einen Gedanken sondern mehrere Gedankengänge welche parallel laufen, das führt jedoch oft dazu, dass ich schnell durcheinander komme oder Dinge vergesse - gerade durch dieses schnelle hin und her springen.

Ich bereite mich auf Situationen vor und plane in meinem Kopf ausgiebig durch. Gespräche führe ich auch im Kopf- mit der Person, welcher ich im äußeren Leben am meisten vertraue. Dazu habe ich einen Kommentator, welcher einen Teil meiner Unterbewussten widerspiegelt und sowas wie eine Bezugsperson/Beschützer für mich ist- mit ihm versuche ich Probleme zu lösen, er beruhigt mich auch wenn schlimme Erinnerungen aus der Vergangenheit versuchen mich einzunehmen. Ich betrachte ihn als eigene Person aber auch als mich selber- ein Teil von mir.

Ich denke viel in Grafiken, Mustern, Bildern- sprich, ich habe viele Systeme zu Dingen in meinem Kopf, welche sich auch einfach so auf Anhieb entwickeln.
Dadurch fällt es mir sehr einfach Pläne, Schemen/Grafiken zu kreieren, da ich diese immer direkt abrufen- und aufzeichnen kann. ( ZB. In der Schule- irgend eine Aufgabe zu einem Projekt- habe direkt sehr viele konkrete Pläne in meinem Kopf, welche ich grafisch vor meinem Inneren Auge sehe. Jedoch habe ich große Probleme in Gruppen- oder Partnerarbeiten da ich schon auf Anhieb einen perfekten Plan habe- dementsprechend viel zu schnell für meine Mitschüler bin- und diesen am liebsten selber umsetze.)

Ich kann dadurch alles mögliche in meinem Kopf entwickeln und zeichnen. ( Orte, Konstrukte, Baupläne, Querschnitte etc. )

Über ein eidetisches Gedächtnis scheine ich auch zu verfügen, ich kann Dinge ( Vorallem Räume oder gewisse Landschaften ) im Kopf abrufen und Zeichen, ich kann die Dinge aus beliebigen Perspektiven betrachten, auch die Gegenstände in Gedanken umstellen und genau so aufzeichnen.
Auch Orte aus meiner aller frühsten Kindheit könnte ich jetzt noch so zeichnen, jedoch ist es nicht so, dass ich dabei ALLE Details ganz genau so wieder abrufen kann, es gibt immer stellen in dem Bild, welche etwas verschwommen sind- wobei ich nur weiß, dass etwas dort war aber nichtmehr was genau.

Etwas was ich nicht kann, ist die Texte in den Bildern abzurufen. Wenn ich mir beispielsweise ein Blatt voller Text und ggf. ein Bild darunter anschaue, dann werde ich am Ende nur das Bild abrufen und zeichnen können- der Text bleibt mir dabei absolut nichts hängen. Auch die Texte in den Bilder sind ( sofern meine Aufmerksamkeit nicht wirklich darauf lag ) nicht mehr wiederzugeben.

An sich bin ich sehr stolz auf mein Denken, und wirklich froh diese ( Gabe ) zu besitzen. Jedoch bringt es auch Probleme mit sich! -

Zum ersten fällt es mir unglaublich schwer die Dinge die ich denke oder Themen welche ich erklären möchte zu verbalisieren! - dabei ist das Aufzeichnen oder erstellen von Schemen gar kein Problem

Zum anderen fühle ich mich sehr alleine damit, da kaum einer meine Wahrnehmung nachvollziehen oder richtig verstehen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

notximportant 
Fragesteller
 17.02.2022, 19:33

Wow, danke, dass du dir so viel Mühe gemacht hast, deine Gedankengänge mitzuteilen. Ich finde das sehr interessant und teilweise voll krass, wie du denkst. Teilweise kann ich gut nachvollziehen was du schreibst, z.B. das mit den Situationen im Kopf durchspielen mache ich auch^^ und andererseits kann ich mir das mit dem eidetischen Gedächtnis schwerer vorstellen. Aber das ist sicher einer sehr nützliche Gabe, sich Bilder zu merken und auch so gut visuell denken zu können. Das ist schade, dass du dich deswegen so alleine fühlst, vielleicht findest du ja mal eine Person, die ähnlich denkt wie du :) Auf jeden Fall scheinst du mir ein sehr interessanter Mensch zu sein und eine Person mit der ich gerne Gespräche führen würde, weil ich es immer sehr spannend und inspirierend finde, von anderen Personen deren Ansicht und Gedanken zu hören und die bestimmte Dinge vielleicht auf eine ganz andere Weise angehen. LG

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Ich denke auch die ganze Zeit eigentlich.
ich habe irgendwie manchmal auch Angst davor weil soziale Medien gesagt haben es seie nicht „normal“…

ich habe eigentlich den ganzen Tag einen Ohrwurm. Stille Phasen gibt es aber auch wenn ich meditiere, mir die Landschaft angucke(..wobei ich ja dann auch denke „oh schöne Landschaft, der Baum gefällt mir sehr gut“) oder im fitti bin.

ansonsten denke ich wirklich den ganzen Tag. Die Stimme in meinem Kopf (meine eigene) redet also quasi den ganzen Tag 😁

ich muss aber dazu sagen dass ich zurzeit wie eine angststörung habe. Ich habe extreme Angst eine Schizophrenie zu entwickeln und höre deswegen auch den ganzen Tag dieser Stimme intensiv zu, damit ich merke wenn etwas nicht stimmt. Das belastet mich zurzeit etwas.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

oh, da läuft so einiges. Zu viel um es hier zu schreiben, da bräuchte ich locker ne halbe Stunde für.

Stell dir einfach nen richtig schlechten Film vor, wo zusammenhanglose Scheiße dargstellt wird, mit schlechten Witzen, schwarzem Humor und massivst vielen vulgären Ausdrücken.

Ich denke auch öfter mal nichts.

Ganz oft denke ich was ich tue, tun sollte oder tun möchte. Da rede ich dann innerlich mit einer neutralen Stimme mit mir "ich könnte jetzt eigentlich mal...machen"..."ich glaub, ich sollte mir mal was zu Essen machen" usw. ...ob das jetzt nach meiner Stimme klingt oder nicht, kann ich gar nicht sagen. Ich höre es ja nicht als Klang, sondern denke mir mehr oder weniger nur die Worte.

Manchmal lobe ich mich "wow, das war jetzt echt klasse" "das hat echt gut geklappt", manchmal muss ich mich aber auch kritisieren "ojeh, das war jetzt aber gar nichts", "...mach ich lieber noch mal" oder so ähnlich....


notximportant 
Fragesteller
 17.02.2022, 16:13

Hey, danke, dass du es so ausführlich beschrieben hast. Bei mir ist es tatsächlich relativ ähnlich wie bei dir. :) Nur, dass ich die Sätze und Aussagen anders formuliere

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kwon56  17.02.2022, 16:47

Beschreibe im Kopf, was du gerade machst. Dann bist du immer bei dir.

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