Wie breche ich den Kontakt zu meiner Mutter ab?
Meine Mama und ich hatten nie wirklich eine Bindung zueinander.
Sie hat mich mit 4 Jahren allein gelassen.. mit meinem alkoholkranken Vater. Sie hat bereits eine neue Familie sich aufgebaut. Hab eine Halbschwester dadurch bekommen und lebt überglücklich mit meiner Mutter und ihrem Vater seit 16 Jahren.
Letztes Jahr im Februar (wo meine Mutter und ich uns EIGENTLICH wiedervereint haben) hat sie gesagt, dass sie mich nicht als Tochter sieht.
Mir tut es weh und ich leide seit nun 21 Jahren darunter.
Ich möchte den Kontakt abbrechen, weiss jedoch nicht wie…
Soll ich sie einfach überall entfernen? Soll ich ihr einen riesen Text schreiben? Ich weiss es nicht…
10 Antworten
Hallo!
Es gibt eine Selbsthilfegemeinschaftg für Angehörige von Alkoholikern. Da kannst du vieles, was dich belastet, aufarbeiten: https://al-anon.de/fuer-neue/familienkrankheit/aufgewachsen-in/
Ich finde, es geht danach, was du willst. Du brauchst doch eigentlich nichts tun. Ihr nicht mehr schreiben, nicht mehr telefonieren, nicht mehr sehen. Mehr brauchst du doch eigentlich gar nicht tun.
Wenn es für dich wichtig ist, kannst du auch alle Kontakte löschen - oder eben auch einfach ruhen lassen und vielleicht doch in einem Jahr mit ihr einen Kaffee trinken gehen..... Du bist doch ganz frei. So wie du es machen möchtest.
Als was sieht sie dich dann? das musst du doch hinterfragt haben....eine alte Rechnung begleicht man nicht indem man sich selber falsch verhält. Natürlich kannst den Kontakt einfach nicht mehr suchen/zulassen.....aber was soll das bringen? So löst man eine alte Sache jedenfalls nicht.
Einfach weg und fertig.
Hat sie bei dir ja auch so gemacht als du 4 warst.
Das mit dem Brief an deine Mutter ist gar keine schlechte Idee. Es erleichtert dich und gibt deiner Mutter die Gelegenheit, mal zu reflektieren. Ob von ihr was zurück kommt, bleibt fraglich. Wenn es dich so sehr belastet (was kein Wunder wäre), solltest du mal über eine tiefenpsychologische Therapie nachdenken. In dieser würde dir wahrscheinlich auch der Tipp gegeben mit diesem Brief. Du kannst ihn auch schreiben und dann feierlich verbrennen, wenn du dir dadurch einen "Abschluss" erhoffst. Da du aber sicher viele offene Fragen an deine Mutter hast, hilft sowas oft nur eine zeitlang. Ganz abschließen kann man wohl nur durch strikten no-contact. Habe ich auch versucht, zu meinem Vater, hat aber auf Dauer nicht geholfen, eben WEIL noch so viele Fragen im Raum stehen. Es ist also nicht einfach, für sich einen Weg zu finden, mit so einer Geschichte passend abzuschließen. Und mit der eigenen Mutter und wenn man sieht, dass sie eine glückliche Familie führt, ist es sicher ungleich schwerer. Mach dir nur bewusst, dass es nicht, niemals (!) an dir lag. Du warst noch klein und es war nicht (!) deine Entscheidung. Ich zweifele eher daran, wie eine Mutter ihr Kind verlassen kann, noch dazu in so einer Konstellation mit einem Alkoholkranken. Alles Gute für dich!