Wie berechnet man den ph-Wert von mittelstarken Säuren/Basen?
2 Antworten
Hier hast Du alle relevanten Formeln für den pH-Wert einer verdünnten einbasigen Säure mit Konzentration c₀ in Wasser:
Von den sechs Formeln sind die in der ersten Zeile für starke Säuren zuständig, die in der zweiten für schwache, und die in der dritten gehen für jede Säurestärke (auch mittlere). Die linke Spalte deckt dabei den „normalen“ Konzentrationsbereich ab, während die Formeln in der rechten Spalte auch bei hochverdünnten oder extrem schwachen Säuren funktionieren, wenn der pH der Lösung nur wenig unter 7 liegt.
Für alle nicht-starken Säuren brauchst Du eine Säurekonstante Kₐ bzw. den Logarithmus pKₐ, und für die rechte Spalte auch noch die Wasserkonstante Kw (bei Raumtemperatur ≈10⁻¹⁴ mol²/l²), weil man da das Autoprotolyse-Gleichgewicht miteinberechnen muß. Die Formeln funktionieren auch für Basen, wenn man statt der Kₐ die Kb verwendet und beachtet, daß dann nicht der pH sondern der pOH herauskommt, den man dann nach pH=pKw−pOH umrechnen muß.
Die Formeln in der letzten Zeile können die in den ersten beiden immer ersetzen (für starke Säuren erfindet man einfach ein hinreichend großes Kₐ, z.B. 1000 mol/l — es muß nur wesentlich größer als die Konzentration der Säure sein). Mit der Formel
pH=−lg( √(¼Kₐ² + Kₐc₀) − ½Kₐ) links unten kannst Du also gleichermaßen den pH einer Salzsäure (pKₐ≈−6, stark), Dichloressgsäure (pKₐ=1.25, mittelstark) oder Essigsäure (pKₐ=4.75, schwach) berechnen, und auch näherungsweise Phosphorsäure (nur die erste Stufe). Allerdings gilt sie nur für Konzentrationen deutlich größer als 10⁻⁷ mol/l, weil die Lösung dann fast neutral ist und man das Wassergleichgewicht in die Berechung miteinbeziehen muß.
Beachte aber, daß die Frage, ob eine Säure vollständig dissoziiert („stark“) oder wenig dissoziiert („schwach“) ist, auch von der Konzentration abhängt. Eine 10⁻⁵ mol/l Essigsäure kannst Du z.B. nicht mit der Formel für schwache Säuren schlachten (es käme pH=4.88 heraus), sondern Du brauchst die für mittelstarke Säuren (5.14). In Konzentration 10⁻⁶ mol/l hat Essigsäure praktisch denselben pH wie Salzsäure, nämlich 6.02.
Genauso können die Formeln in der rechten Spalte die der linken Spalte immer ersetzen, sie gelten aber zusätzlich auch für hochverdünnte Lösungen. Mit der Formel
pH=−lg( √(¼c₀² + Kw) − ½c₀ ) rechts oben kannst Du z.B. Salzsäure in der Konzentration 0.01 mol/l berechnen (es muß natürlich 2 herauskommen), aber auch für 10⁻⁷ mol/l, wo das richtige Resultat 6.79 lautet, und natürlich nicht 7, wie es die simple Formel −lg(c₀) links oben vorausgesagt hätte.
Bei der Formel rechts unten kannst Du nichts falsch machen, sie funktioniert immer („Universalformel“), aber die Schüler hassen sie trotzdem.
und dann eben pH= -log[ c(H3O+) ]
Für Basen dann eben mit KB-Wert und mit Umrechnung von pOH nach pH.