Wie auf transophoben reagieren?
Hi, ich bin ftm trans und bräuchte Tipps. Ich weiss nicht wie ich darauf reagieren kann wenn mich jemand absichtlich missgendert oder mich mit meinen deathname nennt. Es verletzt sehr und ich kann es nicht ignorieren auch wenn ich es will.
Was ist für Dich transphob? Nur das Leugnen eines dritten Geschlechts?
Wenn man trans Menschen nicht akzeptiert
11 Antworten
Das ist noch lange nicht transphob, dich nur nicht mit deinem gewünschten Namen und Geschlecht anzusprechen und stattdessen das gelesene Geschlecht und deinen offiziellen Geburtsnamen zu benutzen, unter dem die Person dich ja offensichtlich kennengelernt hat.
Was du im Leben noch lernen solltest, ist darüber zu stehen und zu akzeptieren, dass du andere Menschen nicht so lenken kannst, wie du es gerne hättest. Andere Menschen können deine Gefühle beachten, aber müssen es nicht. Genauso hast du ebenfalls die Wahl, mit diesen Menschen zu kommunizieren, oder sie halt zu ignorieren und sich nichts draus zu machen.
Ich habe übrigens einen Opa, der auch öfter mal als weiblich gelesen wird. Er findet das lustig und berichtigt die Leute (z.B. Bedienung im Restaurant) nicht mal. Warum denkst du, macht mein Opa sich nichts draus, für dich ist es aber so schlimm?
"all die arbeit war umsonst"
Also ziehlt diese Geschlechtdysphorie eher darauf ab, von anderen als was anderes wahrgenommen zu werden und weniger darauf, dass man ein Problem mit dem eigenen Geschlecht hat. Ich denke mal da hast du unvermeintlich den Nagel des Trans-Trends auf den Kopf getroffen.
das ist nur deine interpretation meiner aussage aber wenn du schon von trend redest ist argumentieren wohl sinnlos
ich habe versucht es simpel zu erklären da du dich wohl nicht auskennst mit dem thema aber anstatt den inhalt aufzunehmen verdrehst du irgendwas um deine ahnungslosigkeit weiter zu bestätigen.
Als was bezeichnest du denn einen Anstieg von Transsexualität bei vorpupertären Jugendlichen um mehrere tausend Prozent und dass Freundesgruppen plötzlich alle Trans sind. Zufall?
als was bezeichnest du den anstieg von linkshändlern zwischen 1905-1960? https://www.washingtonpost.com/blogs/wonkblog/files/2015/09/left-handedness-1.png
muss wohl ein trend sein.
zu deiner frage: destigmatisierung und zugänglichkeit für informationen.
keine ahnung woher du MEHRERE TAUSEND PROZENT nimmst lmao. dann müsste ja jeder mensch doppelt und dreifach trans sein
Okay du hast wohl in Mathe nicht so sehr aufgepasst sonst wüsstest du dass ein Anstieg von 1 Person auf 2 Personen ein 100% Anstieg ist. Und ein Anstieg von 1 Person auf 11 Personen ein 1000% Anstieg.
Und der Anstieg von Linkshändern (übrigens siehe oben nur um ca. 140%) lässt sich ganz einfach damit begründen, dass man Kindern früher beigebracht hat, Rechtshändig schreiben zu müssen und heute nicht mehr. Es handelt sich nicht um einen Trend, Kinder fragen nicht "wie werde ich Linkshänder", Linkshänder kleiden sich auch nicht anders.
Als was bezeichnest du denn einen Anstieg von Transsexualität bei vorpupertären Jugendlichen um mehrere tausend Prozent und dass Freundesgruppen plötzlich alle Trans sind. Zufall?
Guter Punkt.
Nur weil man das macht ist man nicht automatisch transphob. Es gibt halt nur Leute, die erdachte Identitäten (was man ist sieht man an bestimmten Merkmalen und es wird auch vom Mediziner festgestellt bei Geburt) nicht unterstützen und sich selbst blöd vorkommen würden, wenn sie eine offenbar weiblichen Person als männliche Person ansprechen. Das sollte man auf der anderen Seite eben auch tolerieren.
Ich gebe auch zu, dass ich zu diesen Personen gehöre. Dennoch sehe ich aber Transpersonen nicht als Leute 2. Klasse an oder würde im realen Leben Mobbing begehen etc. Hatte im Rahmen eines Kurses auch mal mit einem MTF zu tun und habe den sonst normal behandelt. Man kann aber eben nicht erwarten, dass ich mich belüge und meine Wahrnehmung in Zweifel stelle, indem ich ihn als Frau sehe und entsprechend anspreche.
Würde mir komisch vorkommen wenn die Person Lisa heißt und ich gleichzeitig er sage. Ich wäre durchaus verwundert wenn die Person dir überhaupt den deadname genannt hat.
ist man nicht automatisch transphob
Doch.
im realen Leben Mobbing begehen etc.
Deadnaming und Misgendern ist Mobbing.
Wenn man das schon macht, sollte man die Eier haben, das auch zu benennen und dazu stehen.
Mit der Ansprache eines weiblichen Organismus als weiblich spricht man niemanden das Gender ab, sondern benennt jenes Individuum lediglich anhand dessen physischem sein. Deren Psyche wird damit nicht abgesprochen => kann nicht transphob sein.
Deadnaming, also den offiziellen Namen eines Individuums verwenden bzw. den Namen, den derjenige in unserer Kultur üblich von seinen Eltern bekommen hat und nicht selbst wählte, ist mobbing? Wie irrational soll es noch werden?
Also ist quasi jeder ein Mobber, der einen ausländischen Namen nicht perfekt ausspricht?
lediglich anhand dessen physischem sein.
Geh in die Ukraine und sag den Ukrainern, dass es keine Ukraine gibt.
Denn es zählt nur das physische: Nationalität ist ein soziales Konstrukt.
also den offiziellen Namen eines Individuums verwenden
dann hast kein Problem, nach eine Personenstandänderung, den neuen Namen zu verwenden?
aber mache nicht aktiv dagegen was
Doch. Aktiv misgendern und deadnaming.
Ich sehe es auch nicht als Mobbing an.
Der Rassist sieht sein Verhalten auch nicht als Mobbing an. Er ist ja kein Unmensch.
angeblich transphob macht
streich das angeblich.
denn ich bleibe bei meiner Einstellung,
die wollte ich gar nicht ändern.
Kommt eben auf die Sichtweise an, deswegen ist "angeblich" schon richtig ;) Ich seh es halt nicht so. Zumindest reicht es nicht das Gender oder Namen "falsch" zu benennen aus meiner Sicht, weil ich es eben anders sehe. Sowas ist dann immer so ein Argument, um den Kritiker mundtot machen zu wollen....was bei mir eben nicht zieht.
Ich seh es halt nicht so
wenn man jemand absichtlich weh tut, dann wird das Mobbing genannt.
Wenn jemand einer Person ständig sagt: "Deine Mutter ist eine H u r e", dann ist das Mobbing. Und zwar auch dann, wenn es der Wahrheit entspricht.
Wenn du der Meinung bist, zu misgendern und deadnamen, dann ist das genau das Gleiche. Auch dann, wenn du glaubst, du bist im Recht.
Nein. Mobbing ist es, wenn man es regelmäßig zu einer Person macht und sie auch anderweitig schädigt und benachteiligt. Aber wie ich schon schrieb trifft das nicht zu.
Und ich sage auch nicht ständig, dass ich die Person als was anderes sehe als sie sich selbst. Das sage ich nur hier (und das nicht zu einer Person), denn im realen Leben habe ich damit bisher wenig Berührungspunkte bis auf den einen Fall.
und sie auch anderweitig schädigt
"auch anderweitig schädigt"
Du gibst also zu, dass du die Person schädigst.
Wenn ein Rassist zB sagt, dass eine Rasse besser ist als die andere, dann ist das okay, solange man nicht anderweitig schädigt?
Naja erstmal gibts ja eh keine Rassen und außerdem wird der Rassist auch anders aktiv werden als "nur" sowas zu sagen.
Wenn ich das im Fall von Trans usw. eben anders sehe, wie sollte man die Meinung denn äußern ohne gleich transphob zu sein in deinen / euren Augen? Das muss ja möglich sein oder darf man keine andere Ansicht haben? Würde mich mal interessieren.
Naja erstmal gibts ja eh keine Rassen
für den Rassisten schon. Er wähnt sich im Recht.
und außerdem wird der Rassist auch anders aktiv werden als "nur" sowas zu sagen.
Müssen ist gar nix.
wie sollte man die Meinung denn äußern ohne gleich transphob zu sein
Misgendern und Deadnaming ist mehr als nur eine Meinung zu äußern. Das ist eine aktive Handlung gegenüber einer bestimmten Person.
"Geh in die Ukraine und sag den Ukrainern, dass es keine Ukraine gibt."
Ukraine an sich gibt es nicht, wir bezeichnen lediglich einen geografischen Fleck auf diesem Planeten als solches. Aber schön wie Sie jetzt versuchen mit einem aktuell heiklen Thema zu argumentieren zu welchem man kaum etwas sagen kann ohne böse angeschaut zu werden.
"Denn es zählt nur das physische: Nationalität ist ein soziales Konstrukt."
Das Stück Land ist physisch und jenes kennzeichnen wir als Ukraine. Man hätte es auch LandA nennen können oder 1 oder 2 oder ...
"dann hast kein Problem, nach eine Personenstandänderung, den neuen Namen zu verwenden?"
Dann würde ich vermeiden den Namen zu nennen. An sich wurde die Person aber anders genannt und lediglich aufgrund von Mitleid und politischer Korrektheit konnte derjenige seinen Namen schriftlich ändern.
Ukraine an sich gibt es nicht, wir bezeichnen lediglich einen geografischen Fleck auf diesem Planeten als solches.
Geschlecht gibt es nicht. Wir bezeichnen lediglich anatomische Merkmale als solches.
Das Stück Land ist physisch und jenes kennzeichnen wir als Ukraine.
Und die Russen Russland.
Ich hab zwar keine Ahnung was ein "Deathname" sein soll und nur eine grobe Vorstellung davon was unter "Missgendern" zu verstehen ist, aber wenn es aussieht wie ein Geschlecht, den Namen eines Geschlechts hat, dann verwende ich das auch. Nicht um zu ärgern, sondern weil ich mir dämlich vorkommen würde eine Frau mit "Herr XYZ" anzusprechen.
Man könnte naütrlich einen Deal aushandeln. Ich spreche das erfundene/gefühlte/missverstandene/ignorierte Geschlecht wunschgemäß an und werde dafür auch als "eure allerduchlauchtigste Heiligkeit" angesprochen. Wie wäre es damit?
Ein deadname ist üblicherweise der Name der benutzt wurde bevor die Person offen als transmensch lebt. Oder besser gesagt. Bevor eine Person offen ihre geschlechtsidentität lebt.
Ein FTM (Frau zu mann) Transperson würde ich z.b. mit dem Namen Markus vorstellen.
Früher hieß die Person vielleicht mal Sieglinde. Dies wäre der deadname.
Ersteinmal würde ich Kontakt mit dieser Person grundsätzlich vermeiden.
Dann eventuell so reagieren. Als wäre dein richtiger Name und deine geschlechtsidentität offensichtliche Realität.
Sprich: auf den deadname nicht reagieren. Und das missgendering. Falls es nicht möglich ist (z.b. we er dich antippt oder durch Gesten offensichtlich ist das er dich meint) würde ich so reagieren als existiere die Person nicht und ich kenne die Person nicht.
Also so reagieren als würde dich jemand wirklich mit einer anderen Person verwechseln oder eben das dieser jenige verwirrt oder gestört wäre und andere Personen mit fiktiven Namen anspricht.
So als würde er dir verklickern wollen das draussen der Regen von unten nach oben fällt und Dr Yeti zusammen mit bigfoot nen Ringelreihen tanzt.
Als Beispiel: Sagen wir dein deadname ist Lisa müller. Es existieren sicherlich viele lisa müller auf der Welt. Aber du bist mit Sicherheit nicht Lisa müller. Und du kennst eventuell auch keine Lisa.
Und genau so solltest du reagieren.
Falls du eine Lisa kennst. Dann reagiere so als meine er sie. Ich würde ggf. Sogar hingehen zu ihr und sagen das XYZ. Ständig anscheinend was von ihr will. Immer wenn er mit mir redet höre ich ständig nur deinen Namen.
Alternativ. Falls das auf Dauer nichts bringt:
Mach das selbe mit ihm. Anscheinend spricht er dich ja mit irgendeinen Fantasie nahmen einer nicht existierende. Person an. Und dann auch noch mit dem falschen Pronomen.
Also machst du einfach schlichtweg genau das gleiche. Nehme wir an es ist ne cisjunge. Dann ist er jetzt Brunhilde. Und wenn er wieder ankommt und meint hallo Lisa. Sagte ganz trocken schlichtweg hallo Brunhilde.
EDIT: Falls du noch keinen hast:
https://dgti.org/2021/09/05/der-ergaenzungsausweis-der-dgti-e-v/
Und hab ein Auge auf die Änderung des Personenstand Gesetzes. Sobald die durch ist solltest du dich deswegen vielleicht beim Einwohnermeldeamt melden. Falls du noch minderjährig bist. Ggf mit deinen Eltern.
Edit2: ich persönlich würde übrigens meinen aktuellen Namen soweit verwenden wie ich durchkomme ohne wegen urkundenfälschung eine auf den Deckel zu bekommen. Und meine rechtlichen deadname Namen nur da im Nachhinein angeben wo er wirklich nötig ist.
Du wirst lernen müssen, es mit einem Achselzucken zu ignorieren.
wenn dein opa mal falsch angesprochen wird kann er die person ja korrigieren aber er trägt keine dauerhafte geschlechtsdysphorie mit sich rum und es gibt auch niemanden der ihm abstreitet, ein mann zu sein wenn er leute denn darauf anspricht. trans personen hingegen müssen viel mühe in ihr aussehen und ihre stimme geben um richtig gelesen zu werden. wenn leute danach immernoch darauf bestehen dich falsch anzusprechen ist das wie ein schlag ins gesicht der sagt "all die arbeit war umsonst"