Wie am besten aus Band aussteigen?
Hallo,
wie die Frage schon sagt will ich schon länger aus einer Band aussteigen. Wir sind eine Rock/Popcoverband und spielen ein paar mal im Jahr auf Festen/ Geburtstagsfeiern. Ich bin 25, die anderen knapp dreißig. Ich spiele Schlagzeug.
An sich macht mir das Musikmachen sehr Spaß, doch was mich "nervt" ist, dass es ein tierischer Zeitfresser und sich die anderen Bandmitglieder in einer anderen Lebensphase befinden (Kinder bekommen, Haus gebaut, geheiratet) und ich bin single. Habe das Gefühl etwas zu verpassen wenn ich mit meinen gleichaltrigen Freunden nichts machen kann wegen der Band. Für meine richtigen Freunde habe ich dann oft keine Zeit wegen Bandprobe und bei Auftritten am Wochenende.
Die Bandmitglieder sind zwar so gesehen auch Freunde, doch man sieht sich ja nur bei Proben usw. Sind zwar nur ein paar Auftritte im Jahr doch meistens wenn ich schon keine Prüfungen für den Techniker habe will ich doch was mit meinen Freunden unternehmen. Außerdem mache ich noch meinen Techniker neben der Arbeit, sodass ich da Zuhause eher vereinsame aufgrund von immer alleine Üben, Lernen...
Auch wollen die anderen nächstes Jahr auf Hochzeiten spielen, sodass einige Samstage im Sommer da komplett verplant sind.
Der Gedanke des Ausstiegs geht mir schon mittlerweile ein dreiviertel Jahr durch den Kopf.
Nächste Frage: Wie erklärt man das des anderen am besten? Haben diesen Samstag noch einen geplanten Auftritt und dann wars das für heuer erstmal soweit. Nächstes Jahr stehen aber schon 4-5 Auftritte an...
2 Antworten
Hi! Ich kann verstehen, was Du meinst. Das wird die Kollegen ganz schön schocken, gerade wenn für nächstes Jahr schon die ersten Planungen da sind. Und genau deswegen solltest Du Dich äussern, wenn es schon feststeht für Dich.
Wir haben in unserer Band schon 7 Wechsel von Mitgliedern durch (in 30 Jahren Bandbestehen allerdings) und das wirft einen immer erstmal zurück. Aber wenn Du mich fragst: mir ist ein ehrlicher Umgang miteinander lieber, als jemand der eigentlich keinen Spass mehr an der Sache hat und dann nur noch halbherzig dabei ist. Wir hatten einmal den Fall, dass ein Gitarrist es beruflich einfach nicht mehr untergebracht hat, uns aber nicht hängen lassen wollte und deswegen nichts gesagt hatte. Im Ergebnis war keiner zufrieden, er nicht und wir nicht, weil er dauernd abgesagt oder nicht geübt hatte. Die Trennung kam dann von Seiten der Band, aber die Quälerei hätte er sich sparen können. Und: wir sind trotzdem noch befreundet.
Es ist Dein Leben und Dein Hobby und Hobby hat man doch, weil es einem Freude bringt und nicht weil man zum Beruf den nächsten Zwang sucht. Auch die unterschiedlichen Lebensphasen machen das nachvollziehbar, es sind zwar nur 5 Jahre bei Euch, aber die Inhalte sind bedeutend.
Rede mit den Jungs, Du musst ja nicht gleich komplett aussteigen und kannst anbieten, solange noch mit zu machen bis ein Ersatz gefunden ist. Dann kann Dir wenigstens keiner vorwerfen, dass Du sie hast auflaufen oder hängen lassen. Und sie können hinsichtlich der Planungen für nächstes Jahr mal langsam machen.
Es kann sein, dass Du auf Unverständnis stösst, aber es bringt am Ende weder Dir noch den anderen was, wenn Du permanent unzufrieden mit der Situation bist. Und wenn Deine Offenheit und der Versuch, zu einem guten und freundschaftlichem Trennungsprozess zu kommen nicht wertgeschätzt wird, dann ist es wohl nicht allzu weit her mit der Freundschaft. Aber gestehe ihnen auch etwas Enttäuschung zu, das muss man erstmal verdauen.
Ich drücke die Daumen, dass ihr zu einer guten Lösung findet. Gruss Don
Anstatt aus der Band auszutreten, könntest Du doch genausogut auch die anderen alle aus der Band werfen^^.
Der Gitarrist Jeff Beck (Ex-Yardbirds) war in dieser Hinsicht besonders exzentrisch. Der scheute sich noch nicht mal einen seiner Band während eines Konzerts rauszuschmeißen !! :)
Vom Album "Steig aus" der Krautrockband EMBRYO (das passt so schön^^) die Nummer:
"Radio Marrakesh/Orient-Express"