Werden unsere 46 Chromosomen auf 92 während der DNA Replikation verdoppelt?
Die Frage hört sich fast schon selbsterklärend an, jedoch verstehe ich nicht vollständig das Konzept der DNA Replikation.
Wir sprechen in der Biologie von 46 Chromosomen (Ausgenommen der Geschlechtschromosomen) bei uns Menschen.
Wenn sich eine Zelle teilt, verdoppeln sich die Chromosomen in der Ausganszelle auf 92 Chromosomen direkt vor der Teilung?
Da wir immer von 23 Chromosomenpaaren sprechen, habe ich gedacht, dass diese sich auf 23 einzelne Chromosomen "aufteilen" und in die Tochterzelle übergehen.
Werden beide Chromosomen eines Chromosomenpaares während der Zellteilung verdoppelt und beide auch somit an die Tochterzelle weitergegeben?
4 Antworten
Wenn sich eine Zelle teilt, verdoppeln sich die Chromosomen in der Ausganszelle auf 92 Chromosomen direkt vor der Teilung?
Chromosomen verdoppeln sich nicht. Bei der Mitose sind es immer 46 Chromosmen
Vor einer Zellteilung wird die DNA verdoppelt und dann in (46) Zwei-Chromatid-Chromosomen verpackt.
In der Mitose werden die 2CC getrennt und jede Zelle erhält (46)1CC mit dem vollständigen Satz an Erbinformation.
Nur in der Meiose entstehen Zellen mit 23 Chromosomen.
Das, was du als Chromosom kennst und in den Abbildungen siehst, existiert nur in der Metaphase (Metaphasechromosom). Jedes Metaphasechromosom besteht aus zwei genetisch identischen Einzelchromatiden (Zweichromatidchromosom). Es ist also ein Chromosom, das aber aus zwei Chromatiden besteht, die am Zentromer verbunden sind.
Außerhalb der Metaphase hat jede somatische Zelle auch 46 Chromosomen, es sind aber keine Zwei- sondern Einzelchromatidchromosomen, d. h. jedes Chromosom besteht aus nur einem Chromatid, insgesamt sind es somit 46 Einzelchromatide. Vor der Zellteilung wird jedes Chromatid verdoppelt, sodass sich daraus in der Metaphase die bekannten Zweichromatidchromosomen bilden. Diese werden später getrennt und jede der Tochterzellen erhält jeweils eines der beiden Chromatiden, sodass am Ende der Mitose jede der beiden Tochterzellen wieder einen (diploiden) Chromosomensatz aus 46 Einzelchromatidchromosomen besitzt.
Unsere normalen Zellen haben 46 Chromosomen. Das sind 22 Chromosomenpaare und 2 Chromosomen, bei denen eines immer das X Chromosom ist und das andere ebenfalls (Frauen) oder ein Y Chromosom (Männer).
Bei der normalen Zellteilung wird von jedem Chromosom eine Kopie erstellt (eigentlich bekommt jeder Zelle einen Strang der DNA und der fehlende Teil wird jeweils ergänzt - ist aber ein anderes Thema).
Bei der Entstehung der Keimzellen (Meiose: Eizellen und Spermien) wird bei der letzten Teilung von jedem Chromosomenpaar eines in eines der entstehenden Keimzellen gezogen. Damit sind das 22 Chromosomen jeweils nicht als Paar und bei Eizellen ein X Chromosom und bei Spermien entweder ein X oder ein Y Chromosom.
Wenn sich dann Spermium und Eizellen vereinigen entstehen dann aus (22 + ein X) + (22 + ein X oder Y) = 22 Chromosomenpaare, ein X Chromosom und entweder ein weiteres X oder ein Y Chromosom.
Nein, die Chromosomen werden bei der Mitose geteilt und jede Tochterzelle erhält erstmal nur 46 'halbe' Chromosomen. Diese werden nach der Abtrennung wieder ergänzt, damit sie wieder komplett sind.