Werden gute Menschen im Leben belohnt?
15 Antworten
Meiner Erfahrung nach meistens schon. Wenn Du freundlich zu den Anderen bist, sind die Anderen tendenziell auch freundlich zu Dir.
Wie heißt es auf Englisch so schön:
"What goes around, comes around."
Ach, und da fällt mir noch der berühmte Satz des Epikur ein, demzufolge ein moralisches Leben notwendig ein glückliches, und ein glückliches Leben notwendig ein moralisches ist. Entspricht ebenfalls meiner Erfahrung.
Kommt auf die Definition von "gut" an.
Jemand, der immer nett ist und die Bedürfnisse die Mitmenschen immer sehr gut erfüllt (und dabei eigene Bedürfnisse hinten an stellt), wird definitiv nicht belohnt. Ich glaube sogar, dass so eine Einstellung eine psychische oder psychosomatische Störung begünstigt (z.B. eine Burnout-Depression). Leider sind das oft Werte, die in der Erziehung vermittelt werden: nett sein, immer hilfsbereit sein usw.
Jemand, der fleißig ist, zu sich und seinen Bedürfnissen steht und auch mal Konflikte eingeht, wird schon eher belohnt.
Im Leben nicht unbedingt...
Spannend ist aus christlich-biblischer Sicht Psalm 73, in dem sich Asaph darüber aufregt, dass es bösen Menschen so gut geht. Die Antwort findet er, als er auf ihr Ende schaute (in Vers 17): Psalm 73 | Bibleserver
Ich kannte jemanden, den man landläufig wohl als "guten Menschen" bezeichnen würde. Eine junge Frau, die nicht nur privat ein absoluter Sonnenschein war, sondern sich auch aktiv für andere Menschen eingesetzt hat. Sie hat zum Beispiel Obdachlosen geholfen, von der Straße wegzukommen und wieder ins Leben zurückzufinden.
Dafür wurde sie tatsächlich auf sehr außergewöhnliche Weise "belohnt": sie wurde ausgeraubt und ermordet. Und um der tragischen Sache noch die Krone auszusetzen: der Mörder war ein Obdachloser.
Äußerst böse Ironie des Schicksals.
Einfach unglaublich wie ekelhaft und traurig Menschen sein können. Egal ob arm oder reich.
War richtig schockiert, als ich dein Text gelesen habe...
Oh man…
Ich hoffe mal wenigstens, dass das nicht einer war, dem sie zuvor geholfen hatte.
Nichts gegen Obdachlose, aber ein sehr hoher von Obdachlosen ist schwer psychisch krank, man kann ihnen helfen, aber enge Beziehungen könnten schon toxisch oder gefährlich werden bzw. Sie würden soweiso schwer funktionieren
Das ist natürlich tragisch, und so was passiert leider auch.
Aber meinst Du nicht, dass Menschen, die sich für Andere einsetzen, im Großen und Ganzen und tendenziell trotzdem glücklicher sind als Egoist:innen?
- Gute Menschen werden sehr häufig von anderen ausgenutzt.
- "Gutmenschen" möchten andere Menschen (Steuerzahler, Arbeitende etc.) verpflichten, gute Taten zu verrichten. Frei nach Luther: "Auf fremdem Arsch ist gut durchs Feuer reiten!"
Aber im Jenseits werden sie sicher belohnt. Denn wir müssen alle vor dem "Richterstuhl Christi" offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfange, was er bei Lebzeiten getan hat.