Werden aktuell noch Autos mit Druckluftmotoren gebaut?
In der Schweiz gab es mal einen Kleintransporter für kurze Strecken, der einen Druckluftantrieb hatte. Wer weiss, ob es aktuell noch so etwas gibt? Wäre wahrscheinlich unwirtschaftlich, würde mich nur interessieren.
1 Antwort
Salue
Von dem Konzept mit Luftdruckmotoren hört man nichts mehr. Es kam nie aus der Idee heraus, kommerzialisiert wurden solche Fahrzeuge nie.
Sie dürften daran gescheitert sein, dass wenn man Luftdruck erzeugt, diese Luft auch sehr heiss wird. Das heisst, nach dem "Aufladen" hat man einen sehr heissen Druckbehälter, der den Wagen heizt. Mit dem Wärmeverlust geht dann auch der Luftdruck verloren und nach einiger Zeit hat man zwar die Umgebung geheizt, aber die Druckluft ist auch stark abgebaut.
Ein einigermassen effizienter Einsatz wäre also nur möglich, wenn das Fahrzeug 24 Stunden lang eingesetzt wird. Jede Stehzeit ist bringt Verluste mit sich.
Tellensohn
Ja, bei bestimmten Anwendungen kann Luftdruck ein geeigneter Speicher sein. Bei den Autos aber gibt es einfachere und effizientere Lösungen.
Es grüsst Dich
Tellensohn
Ich kenne Drehschiebermotoren aus meiner betrieblichen Praxis. Sind sehr zuverlässig, aber leider auch laut. Da man die Druckluft erstmal mit elektrischem Strom erzeugen muss, ist es eine eher teure Energie. Ausserdem sind die Druckspeicher schwer und müssten mit mehreren hundert bar aufgepresst werden. Wo man aber die Druckluft mit Überschussenergie, oder Solarstrom erzeugen kann, geht es wieder. Hat sich nie durchgesetzt für Fahrzeuge. Wir hatten mal Rührwerke, die einen zusätzlichen Druckluftmotor hatten und einen Druckspeicher. Bei Stromausfall konnte das Rührwerk noch einige Stunden weiterbetrieben werden. Die Russen hatten übrigens auch mal einen Pneumatikrechner entwickelt, der sich aber durch Fortschritte in der Elektronik erübrigt hat.
Kleine Ergänzung: Auch, wenn es sich auf der Straße nicht durchgesetzt hat, bevor es geeignete elektronische Regelungssysteme und geeignete E-Motoren gab, waren Druckluftantriebe im Grubenwesen sowie in explosionsgefährdeten Bereichen durchaus üblich. Dürfte aber mittlerweile auch schon einige Jahrzehnte her sein.