Wer kommt in die Hölle?

10 Antworten

Die Höllenlehre ist nicht biblisch. Warum sollte ein liebender Vater seine Kinder, selbst wenn sie 100 Jahre gesündigt hätten, ewig quälen? Die Lehre entwickelte der Abfall, nach Jesu und der Apostel Tod. - In der Nähe von Jerusalem gab es eine steile Schlucht (Tal Hinnom genannt), das mit "Gehenna" in der Bibel erwähnt wird. Es war eine Art Verbrennung von Leichen. Dieses Wort Gehenna hat man mit Hölle übersetzt und so kam diese Lehre in viele Religionen, auch dem Islam.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Aurofons  07.11.2021, 03:08
Warum sollte ein liebender Vater seine Kinder, selbst wenn sie 100 Jahre gesündigt hätten, ewig quälen?

Die haben ihren freien Willen dazu genutzt, sich von Gott zu trennen. Die Liebe kann nur wirken, wenn sie von Leuten, die dazu fähig sind, erwidert wird. Die Qual, von Dämonen als grauenvoll bezeichnet, kommt von der Trennung durch die Sünden.
Alle die es trifft, sind ganz alleine selber schuld.

Der verlorene Sohn musste selber zurückkehren. Der Vater freute sich, aber die Entscheidung zur Rückkehr musste vom Sohn kommen.

Das Problem ist nicht in erster Linie das Sündigen, sondern wenn keine Bereitschaft besteht, durch Gebet, Reue und Beichte, das zerissene Band wieder herzustellen.

Es ist natürlich schwerer, schwere Schuld einzugestehen, aber es geht.
In Gefängnissen kommt es sogar vor, dass jemand einen Mord beichtet. Bei ehrlicher Reue wird sogar das vergeben.

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Hallo Flitzpiepe5,

einfach gesagt: niemand, da es eine Hölle gar nicht gibt! Es stimmt, die Lehre vom Höllenfeuer ist sowohl in der Christenheit, als auch in einigen anderen Religion weit verbreitet. Das Problem ist, dass viele Bibelübersetzungen den Anschein erwecken, dass die Hölle tatsächlich existiert, da dieses Wort an vielen Stellen im Text erscheint. Doch eine genaue Überprüfung des ursprünglichen Textes und auch der Kontext der Bibel zeigt, dass die Höllenlehre keine Begründung in der Bibel findet!

Das haben auch einige Kirchenlehrer erkannt, z.B. John R. W. Stott aus Großbritannien, der schreibt, dass die „Heilige Schrift auf Vernichtung hindeutet“ und daß „die Lehre von der ‚ewigen Qual bei Bewußtsein‘ eine Überlieferung ist, die sich der höchsten Autorität der Heiligen Schrift unterordnen muß“ (Essentials—A Liberal-Evangelical Dialogue).

Die Bibel lehrt also eindeutig nicht, dass Menschen für böse Taten oder Ungehorsam ewige Qualen oder sonstiges Leid in Aussicht stehen! In vielen Bibelübersetzungen erscheint zwar mehrfach das Wort "Hölle", doch gibt dieser Begriff nicht den eigentlichen Sinn der zugrundeliegenden Wörter aus dem ursprünglichen Text der Bibel wieder.

In den hebräischen Ursprungstexten findet man z.B. das Wort "scheol".Da es kein genau entsprechendes deutsches Wort für dafür gibt, haben es einige Übersetzer in dem ursprünglichen Wortlaut wiedergegeben. Dieses Wort wird zwar in manchen Bibeln mit "Totenreich" oder "Hölle" übersetzt, gibt damit jedoch die alttestamentliche Bedeutung dieses Begriffs nicht richtig wieder.

In der Encyclopædia Britannica (1971, Bd. 11, S. 276) heißt es dazu: : „Der Scheol war irgendwo ‚unter‘ der Erde. Die Toten empfanden dort weder Schmerz noch Freude. Mit dem Scheol war weder eine Belohnung der Gerechten noch eine Bestrafung der Bösen verbunden. Gute und Schlechte, Tyrannen und Heilige, Könige und Weise, Israeliten und Heiden — alle schliefen zusammen, ohne voneinander zu wissen.“

Damit ist der "scheol" sozusagen der symbolische Aufenthaltsort der Toten oder einfach das allgemeine Grab der Menschheit. Dies ist in Übereinstimmung mit vielen weiteren Aussagen des Alten Testaments, so z.B. dieser:

"Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst, auch haben sie keinen Lohn mehr, denn die Erinnerung an sie ist vergessen...Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl, dem Ort, wohin du gehst (Prediger 9:5,10). Um durch ein Höllenfeuer gequält zu werden, muss man jedoch ein Bewusstsein haben also am leben sein.

In dem englischsprachigen Lexikon Collier’s Encyclopedia wird dies bestätigt, da man hier über das Wort „Hölle“ folgendes lesen kann: "In erster Linie steht es für das hebräische Wort Scheol im Alten Testament und für das griechische Wort Hades in der Septuaginta und im Neuen Testament. Da Scheol in alttestamentlichen Zeiten einfach den Aufenthaltsort der Toten meinte, ohne zwischen den Guten und den Bösen zu unterscheiden, ist das Wort ‚Hölle‘, wie man es heute versteht, keine glückliche Übersetzung." ( Collier’s Encyclopedia, 1986, Bd. 12, S. 28).

Wenn also die Lehre vom Höllenfeuer keine biblische Lehre ist, sondern eher ein Mythos, warum findet sie innerhalb der Christenheit überhaupt Anhänger? Die Erklärung dazu liefern die beiden Auszüge aus verschiedenen Nachschlagewerken:

„Unter den klassischen griechischen Philosophen ist Platon derjenige, der den traditionellen Gedanken von der Hölle am meisten geprägt hat“ (Die Hölle: zur Geschichte einer Fiktion von Georges Minois, Seite 63).

„Ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. verspürten Christen mit einer gewissen Vorbildung in griechischer Philosophie den Drang, ihrem Glauben in entsprechenden Begriffen Ausdruck zu verleihen . . . Die Philosophie, die ihnen am geeignetsten erschien, war der Platonismus“ (The New Encyclopædia Britannica, 1988, Band 25, Seite 890).

Die Höllenlehre ist somit keine biblische, sondern eine Lehre, die durch die Philosophie in die kirchliche Lehre Eingang fand. Die Frage ist also: Was ist glaubwürdiger - die Aussagen der Bibel oder die philosophischer Lehrer früherer Zeit? Das muss sich jeder selbst beantworten.

LG Philipp

Wenn es eine Hölle gibt, dann wohl diejenigen, die der Schöpfung am meisten zuwider handeln. Der Bibel nach gilt dies beispielsweise für den Teufel. Recht interessant ist da vielleicht die Offenbarung des Johannes Kapitel 20.

Wenn man die Charaktereigenschaften und positiven Handlungen bedenkt, die einen Menschen nach seinem Tod für den "Himmel" qualifizieren, kann man daraus schließen, das die Abstrafung mit dessen was Menschen gewöhnlich mit dem Begriff Hölle assoziieren ziemlich unwahrscheinlich ist, viel wahrscheinlicher eher eine evolutionäre Stagnation, oder Rückschritt (zb Wiedergeburt als Tier), oder vergleichbares.