Wer kennt das noch sich nicht ausdrücken zu können?

4 Antworten

Da hilft wahrscheinlich nur üben und versuchen beim Sprechen nicht an das Problem zu denken.

Bei Leuten die stottern fällt mir z.B. auf, dass das besonders stark ist, wenn sie innerlich angespannt sind aber wenn sie locker und entspannt sind ist es so gut wie weg.

Lesen und vor allem Schreiben.

Versuch dir Situationen auszudenken, in denen du diese Sprechschwierigkeiten hast, und schreib auf, was du sagen würdest und was der andere sagt.
Oder schreib nachträglich ein Gespräch nach, in dem du dich versprochen hast, und korrigiere die Fehler.
Oder schreib einfach hin und wieder deine Gedanken auf und lies es dir später durch.

Was Lesen angeht, würd ich mir einfach überlegen, worauf du am meisten Lust hättest, wenn du müsstest. Egal ob Roman, Sachbuch, etc. Du kannst auch Bedienungsanleitungen lesen, wenn es dir Spaß macht. Aber das Schreiben ist wichtiger, glaube ich. Das soll auch vielen helfen, die introvertiert sind, und Schwierigkeiten haben, sich anderen mitzuteilen. Es hilft auch dabei, die eigenen Gedanken zu sortieren. Ich rede auch oft einfach drauflos und erzähle, was ich denke, was andere dann verwirrend finden. Weil ich selber die Gedanken noch gar nicht in Form gebracht bzw. ausgemistet habe. Mache ich aber auch viel zu selten. :D

Sieh es wie die Vorbereitung für einen Vortrag. Mich hat das Sprechen von mehreren Leuten auch immer extrem nervös gemacht (Referat oder sowas). Aber wenn ich mir den Vortrag selber ein paar mal gehalten habe, war die Nervosität weg, weil ich jetzt ein paar Formulierungen und Gedanken im Kopf hatte, auf die ich zurückgreifen kann, wenn mir spontan nicht einfällt, was ich sagen soll bzw. wie ich was ausdrücken soll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Froggask 
Beitragsersteller
 27.04.2022, 12:38

Ich lese sehr viel, jetzt keine Bücher aber Biographien und alles was so an Wissen vermittelt wird. Schreiben ist jetzt nicht gerade mein Hobby aber für mich um Welten besser als sprechen zu müssen.

Die Sache ist, ich rede viel zu schnell und leise, für mich kommt es aber so vor als ob ich normal spreche. Die Leute sagen dann nur "wää" dann überlege und analysiere ich wieso die Leute micht nicht verstanden haben. Ich hinterfrage mich, hast du denn Satz fehlerfrei aufgebaut, was kann man an dem Gesagten verbessern um verstanden zu werden. An der Stelle rege ich mich auf und würde am liebsten "hör doch zu" schreien, nein ich komme eher ducheinander, vergesse was ich vermitteln wollte und habe hintenrum einen Wurstsalat aus grammatikalen Fehlern. Als Sahnehäubchen kommt dem Ganzen durch das aufgeregt sein noch die Vergesslichkeit hinzu.

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knallpilz  27.04.2022, 12:56
@Froggask

Das geht mir im Ansatz ähnlich. Die eigenen Gedanken aufschreiben wirkt Wunder.

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Vielleicht einmal vor dem Sprechen tief durchatmen und sich dann konzentrieren


Froggask 
Beitragsersteller
 28.04.2022, 13:26

Ich habe es ausprobiert, es wirkte jetzt keine wahre Wunder, man muss es sich ja angewöhnen aber es hat schon was gebracht. Danke für den Tipp mit dem Durchatmen !

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Jeder Satz muss lange konstuiert und aufgebaut werden

Ich habe das, weil ich introvertiert bin. Ich kann da nicht richtig mitteilen, was ich eigentlich mitteilen möchte. Jeder Satz, den ich sage, muss lange aufgebaut werden. So kommt es vor, dass ich nur kurze Sätze oder nur ein Wort sage, weil ich unter Druck stehe und extrovertierte Menschen oft erwarten, dass die sofort eine Antwort bekommen und ich somit keine Zeit zum überlegen habe.
Wenn ich diese Zeit hätte, würde ich mehr sagen. Die Menschen sind aber immer so ungeduldig.
Es kommt dann nicht nur vor, dass ich ein Wort falsch sage, sondern manchmal auch, dass ich kompletten Unsinn sage, weil ich denke, ich muss sofort was sagen, die warten nicht.
Da habe ich letztes mal gesagt als ich zu spät kam "Ich bin mit der Bahn gelaufen".
Ich wollte eigentlich sagen, dass ich die Bahn verpasst habe und ich deswegen gelaufen bin, aber anscheinend geh ich mit der Bahn spazieren. War sehr romantisch.

Vielleicht machst du dir einfach zu viel Druck. Ich kenne das, weil ich mache mir auch immer zu viel Druck, was andere von mir erwarten, anstatt es einfach ohne nachzudenken zu tun.


Froggask 
Beitragsersteller
 27.04.2022, 12:24

Bin auch introvertiert und mir gehts ähnlich, dass ich mit mir sehr viel hadere. Vieles bleibt auf der Strecke liegen, was ich kommunizieren wollte. Besonders bei Behördengängen oder im Gespräch mit einer fremden Person, wirke ich doch unsicher und werde vergesslich, auch wegen der Introvertiertheit.

Ich setzte mich deswegen nicht unter Druck, ich akzeptiere es eher aber ich denke mir wiederum, was passiert nach dem Studium wenn ich z.B. mehrere Projekte präsentieren und erklären muss. Da ich vorhabe zu studieren.

Mir gehts in erster Linie darum, dass ich meine Gedanken die ich habe nicht aussprechen kann weil gefühlt ein Verbindungsfehler zwischen den Muskeln und Nervenende im Mundbereich und dem Gehirn vorliegt. Das Gehirn bereitet die Sätze häppchenweiße ja vor, was gut ist, nur der Mund macht und sagt was anderes.

Ich habe schon einiges ausprobiert. Ein Projekt vor Leuten präsentiert. Viele Bücher gelesen, obwohl es nicht mein Ding ist. Mich mit Leuten unterhalten aber die meisten scheinen irgendwie keine Zeit zum Zuhören zu haben und einfach die Personen sein zu müssen die nur nickt, darauf habe ich keine Lust. Und manche muss man echt unterbrechen damit sie einen ausreden lassen.

Privat komme ich damit ja gut zurecht, ich mache mir ja nichts draus. Es ist wie es halt ist, jetzt kommt das große ABER, beruflich leide ich drunter und das ist es was mir Sorgen bereitet.

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