Wer kann fundierte Aussagen zur weißen Läufigkeit bzw. stillen Hitze einer Hündin machen?
Unsere Jagdhündin(ca. 6 J. alt) aus dem Tierschutz ( seit 8 Monaten bei uns ) war scheinbar nie läufig... Ende Oktober zeigten ein paar Rüden Interesse, aber wirklich ernst wurde es nicht. Auch körperliche Anzeichen einer Läufigkeit waren nicht vorhanden. Vor ein paar Tagen zeigte ein sehr agiler Rüde massives Interesse und unsere Hündin biss ihn nicht weg. Wir trennten die Tiere, um evtl. Folgen zu verhindern. Nach ausgiebiger Recherche fand ich Hinweise, dass es einige wenige Hündinnen mit erblicher Voraussetzung gibt, die nie "richtig" läufig werden, zwar tragend werden können, oft aber auch damit Probleme haben (z.B. geringe Wurfgrößen). Wir wollen weder züchten, noch vermehren, aber ist es in unserem Fall richtig zu kastrieren ( was wissenschaftlich schließlich auch umstritten ist)?! Gibt es sachliche Gründe für oder gegen eine OP? Dies ist eine ernstgemeinte Frage und auf Spaßantworten möchten wir gerne verzichten. Danke für hilfreiche Antworten.
5 Antworten
Die stille Hitze bedeutet, dass eine Hündin hormonelle Imbalancen hat und die regelrechten Anzeichen der deutlichen Entwicklung der Vorbrunft fehlen, bzw. unterdrueckt werden, bis hin in den unbemerkten Übergang in Scheinschwangerschaften. Das kann mit oder ohne Eisprung erfolgen. Nachdem diese Hündin allerdings aus einer kuerzlichen Stresssituation kommt ist auch die Möglichkeit gegeben, dass diese stille Hitze noch aus der vorherigen Stress-Situation kommt. In einer Gruppe vergesellschaftet mit einer sehr dominanten Hündin ist Hund in der Lage seine Fortpflanzung zu unterdrücken (stille Hitze). Nachdem man das nun nach der kurzen Zeit und ersten Hitze bei Euch noch nicht genau sagen kann in der Entwicklung würde ich mit einer Kastration noch abwarten, nachdem das doch ein sehr grosser Eingriff ist. Bleibt die Hündin in hormonellen Imbalancen muss man nach der Gemütslage der Hündin entscheiden. Ein vermutetes Krebsrisiko ist im 6. Lebensjahr nicht mehr durch Kastration auszuschliessen. Leidet die Hündin selbst unter ihrer hormonellen Situation wäre eine Kastration in Betracht zu ziehen.
Hallo,
unsere Hündin hatte eine weiße Hitze (ihre erste), die 2. verlief "regelgerecht".
Unser Tierarzt empfiehlt die Frühkastration (vor der 1. Hitze), die wir ablehnten.
Nach der 2. Hitze informierten wir uns nochmals intensiv über das Thema Kastration.
Letztendlich entschieden wir uns dafür! Die Gründe sind gesundheitlicher Natur. Das Krebsrisiko wurde deutlich gesenkt. Selbst PETA empfiehlt eine Kastration.
Bei einer 6 Jahre alten Hündin wäre aber das Krebsrisiko nicht mehr zu senken!!!
Dem entsprechend sehe ich keinen akuten Grund für die OP.
Scheinbar leidet sich auch nicht unter der Hitze.
Gegen eine OP spricht die Gefahr einer Inkontinenz!
Viele Grüße
Bei einem solchen Kommentar fällt mir spontan wieder dieser Spruch ein:
"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!"
PETA empfiehlt die Kastration um die Überproduktion (Fortpflanzung) von Tierelend auch beim Hund zu bremsen. http://www.peta.de
Danke- unsere Recherchen laufen auch in diese Richtung. Unsere erste Hündin haben wir auf Anraten des TA auch vor der 2. Hitze kastrieren lassen.
Dafür spricht die Verhinderung ungewollter Würfe (man ist nicht immer schnell genug...), weiter gibt es bei älteren Hündinnen oft Tumore an den Unterleibsorganen, kastrierte Hündinnen sind ausgeglichener.
Dagegen spricht, dass in seltenen Fällen Inkontinenz auftreten kann, selten negative Verhaltensänderungen, häufig Gewichtszunahme (kastrierte Tiere brauchen weniger Futter, was meist nicht beachtet wird).
Wende dich an deinen Tierarzt und ev. an einen erfahrenen Züchter über den Zuchtverband.
Da eure Hündin vom Tierschutz kommt, kann man nicht wirklich einschätzen, wie sie eine OP aufnimmt und welche Folgen diese für sie hätte. Vertrauensverlust, Angst und aggressives Verhalten um nur einige Konsequenzen zu nennen.
Ich denke, ihr solltet weiterhin beobachten, wann und wie häufig Rüden Interesse an eurer Hündin zeigen und diese dann weiterhin erst einmal trennen. Denn eine OP bedeutet für einen Hund immer Schmerz und Anstrengung. Solltet ihr eine ungewollte Schwangerschaft so problemlos verhindern können (durch rechtzeitiges Trennen, Hündin wird auf einem Grunstück gehalten und hat wenig Kontakt zu Rüden), dann solltet ihr diese Option auf jeden Fall einer Kastration vorziehen.
Schildert eure Probleme in jedem Fall nochmals einem Tierarzt, der sich auf Hunde spezialisiert hat, sucht ruhig auch einen weiteren Weg in eine Hundeklinik.
Denn um ganz sicher zu sein, bedarf es einer Experten-Meinung.
Danke-ein wenig geht Deine Antwort in die von uns auch bevorzugte Richtung. Selbst erfahrene Tierheimmitarbeiter bzw. unsere Tierärztin erscheinen bei diesem Thema etwas ratlos...
"Das Krebsrisiko" eines Lebewesens kann man nicht vorbeugend senken. Eine Frau hat aufgrund der Organe das Risiko an z.B. Brustkrebs zu erkranken. Trotz alledem wird die Brust der Frau nicht ab deren Entwicklung in der Pubertät entfernt um hier in diesem Fall dem menschlichen Wesen die Folgen der Nebenwirkungen zu ersparen. Bislang habe ich noch nicht gehört, dass empfohlen wird Hunderüden die Prostata zu entfernen weil er an dieser Stelle ebenfalls an Krebs erkranken könnte.