Wer ist Matthäus (Evangelium nach Matthäus)?

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Wer ist Matthäus (Evangelium nach Matthäus)?

Der ursprünglich anonyme Autor des Evangelium nach Matthäus wurde etwa im Jahr 125 durch Papias von Hierapolis nach dem Jünger Matthäus benannt. Grund dafür war, dass in Mt 9,9 der Jünger Levi mit dem Namen Matthäus wiedergegeben wurde, was man für einen biographischen Hinweis des Verfassers hielt.

Was wissen wir z. b. über seine familie oder über seine person?

Der Evangelist war sehr wahrscheinlich ein christlicher Schriftgelehrter. Er schreibt allem Anschein nach für eine judenchristliche Gemeinde, die den Schritt zur Heidenmission vollzogen hat. Versucht man die Gemeinde, für die das Mt geschrieben worden ist, genauer zu lokalisieren, weisen die Indizien nach Syrien.
(Quelle)

Warum sollen wir ihm dann glauben?

Ich wüsste nicht, warum die Anonymität eines Autors gegen seine Glaubwürdigkeit sprechen sollte. Gerade in jener Zeit zu den Umständen.

Das wichtigste ist, dass wir wissen, dass er ein Jünger Jesu und somit Augenzeuge ist.

Seine familieären Verhältnisse haben keinen Einfluss darauf, dass er ein Augenzeuge ist. Es geht nicht um seine Familie, sondern um ihn selbst.

Außerdem wissen wir, dass er ein Zöllner war. Und als solcher konnte er in einer Art Stenographie schreiben können, was bedeutet, dass Matthäus die Worte, die gesprochen wurden, Wort für Wort festhalten konnte.

Aber das Evangelium selber nennt seinen Schreiber nicht. Es macht aber Sinn, dass Matthäus der Schreiber ist:

Bei vielen Kirchenvätern der Frühzeit des christlichen Glaubens wird er als Verfasser genannt-unter anderem bei Pseudobarnabas, Clemens von Rom, Polykarp, Justinus Martyr, Clemens von Alexandria, Tertullian und Origenes. (Für weitere Belege vgl. Norman L. Geisler und William E. Nix (1968), A General Introduction to the Bible; Chicago; S. 193.)

Matthäus gehörte nicht zu den bedeutenden Aposteln. Man würde eigentlich eher erwarten, daß das erste Evangelium von Petrus, Jakobus oder Johannes stammen würde. Aber die Tatsache, daß die ganze altkirchliche Tradition auf Matthäus weist, spricht sehr dafür, daß er tatsächlich der Schreiber war.

Auch der Stil des Evangeliums ist so exakt, wie man es nur von einem Zöllner erwarten kann.

Matthäus hatte ein großes Interesse an Buchhaltung (18,23-24; 25,14-15). Das Buch ist sehr geordnet und präzise. Anstatt in einer chronologischen Reihenfolge zu schreiben, ist dieses Evangelium an 6 Diskussionen geordnet.

Zudem deckt sich dieses Evangelium mit den anderen.

Markus war ein Mitarbeiter von Petrus. Somit hatte er einen verlässlichen Augenzeugen für sein Evangelium.

Matthäus und Markus decken sich. z.B die Endzeitrede Jesu ist in beiden enthalten und die beiden Wiedergaben der Rede decken sich. Ähnlich auch bei Lukas, der Apostel und Augenzeugen befragte:

Lk 1:1 Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,

2 wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind,

3 so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus,

4 damit du die Gewissheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.

Wie man sieht hat Lukas alles genau geprüft und Augenzeugen befragt.

Wir wissen genug um ihm zu glauben:

  • Sein Evangelium deckt sich mit den anderen, die eindeutig Augenzeugen zur grundlage haben.
  • Er war Zöllner und hatte so Erfahrung in Buchhaltung und Wort-für-Wort niederschreiben.
  • Er war ein Jünger und Augenzeuge Jesu.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Vertrauen wir darauf, dass unser ewige Schöpfer (Jes.45,22)

Ihn für würdig befunden hat,

Sein Evangelium (Joh.17,17) mit zu gestalten (Offb.22,18-19).

Woher ich das weiß:Recherche

Du sollst ja nicht an die Schreiberlinge der Bibel glauben (egal ob deren Urheberschaft echt oder gefaked ist).

Das nach Matthäus (angeblich ein ehemaliger Zöllner und Mitglied des "Zwölferkreises") benannte Evangelium ist das umfangreichste der vier kanonischen. Nach allen Forschungen gelten als Quellen das vor ihm entstandene Markus-Evangelium und die sog. "Logienquellen". Dass der Matthäus aus dem "Zwölferkreis" tatsächlich der Verfasser ist, ist selbst unter Hardcore-Christen und Profi-"Theos" umstritten.

In ihm nimmt die Auseinandersetzung mit dem Judentum breiten Raum ein, zu dessen Erneuerung ja Jesus angeblich angetreten sei. Dieser wird als von Gott zu seinem Volk entsandten "Messias" dargestellt und in dem sich die Verheißungen des AT angeblich erfüllen (siehe bspw. unter "Reflexionszitate"), und eine "neue Gerechtigkeit" angekündigt wird.

Alle vier kanonischen Evangelien wurden so ausgewählt und in der Bibel platziert, dass eine aufsteigende Vergöttlichung des Menschen Jesus dargestellt werden soll. Aus diesem Grund steht das Matthäus- Evangelium auch vor dem zeitlich früher verfassten Markus-Evangelium.