Wer baut z.Zeit mit Fa. Kampa und hat Erfahrung mit dem 40 Plus Haus?

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Wir haben 2012 mit Kampa gebaut. Auch ein KfW40 Plus Haus. Plus heist ja, dass die PV Anlage mehr Energie erzeugt, als im Haus verbraucht wird. Und das ist klar der Fall.

Ich habe hier an anderer Stelle über Kampa berichtet. Damals waren wir noch in der Bauphase. Daher hier die Sicht nach 2,5 Jahren im Haus.

Noch heute ärgere ich mich über eine Vielzahl von Planungsmängeln. Zu spät habe ich erkannt: Nicht der Architekt und schon gar nicht die Kampa Planer durchdenken das Projekt. Das muss man als Bauherr selbst bis ins Detail tun. Vielleicht ist es ja bei den Standarthäusern besser. Kampa-Individual kann ich daher nicht empfehlen.

Auch der Kostenplan muss vom Bauherren detaiert hinterfragt werden. Ich nenne mal ein paar Punkte:

Ist eine Mehrsparteneinführung gesetzlich vorgeschieben?
Sind die Wandfliesen für die geplanten Bäder berechnet oder wurde ein viel zu kleiner Pauschalansatz gemacht?
Sind in der Heizkostenberechnung die Kosten für zwei Zählermieten und die Wartung der Anlage enthalten?
Sind die Kosten für das Einmessen des Gebäudes nach Fertigstellung enthalten?
Wird die Garage mit Estrich gefertigt, Kostenansatz?
Sind Stromkosten für das Einheizen des Estrichs enthalten?

Bei der Abnahme rate ich den Einbehalt hart zu verhandeln. Kampa scheint die Strategie zu verfolgen, Mängel auszusitzen.
In 2013 gingen noch etliche E-Mail hin und her. In 2014 habe ich mich nicht mehr bei Kampa gemeldet. Im Januar 2015 hat Kampa dann behauptet alle Mängel wären behoben und den Einbehalt gefordert. Erst nach meinem Einschreiben ging es im Frühjahr 2015 weiter. Heute ist noch ein Mangel strittig.

Wenn man eine PV Anlage von einem Drittanbieter montieren will, muss man sich vorher von Kampa die schriftliche Genehmigung geben lassen, das Gerüst mit benutzen zu dürfen. Über diesen Hebel wollte Kampa bei mir die eigene PV Anlage verkaufen, haben dann aber doch nachgegeben.

Isoliert ist das Haus so gut wie es versprochen wurde. Wir haben einen Heizenergiebedarf von rund 5500 kWh pro Jahr den wir ausschließlich mit einem 5kW Holzofen decken. Das Splittgerät sollte dafür rund 1500 kWh Strom verbrauchen. Allerdings mögen wir es warm. Wir sind vier Personen, haben zwei Hunde und zwei Katzen. Da zähle ich nicht mit wie oft die Terassentür auf und zu geht. Mit dem Energieverbrauch bin ich sehr zufrieden.

Richtig verärgert bin ich über die primitive Lüftung. Im Zuge einer Umplanung durch Kampa wurde eine andere Lüftungsanlage eingeplant. Diese läßt sich nicht pro Raum steuern. Sondern nur in drei Stufen für alle Räume des Hauses gleichzeitig. Ich möchte aber nachts die Schlafräume kühler lüften und tagsüber die Wohnräume wärmer. Ich Trottel habe den Beteuerungen, die neue Lösung habe nur Vorteile, geglaubt und unterschrieben.


Bluebirds232 
Beitragsersteller
 15.01.2016, 11:32

Danke Andres für Deinen eingestellten Beitrag.

Hier aber stellen sich mir einige Fragen zu Deinem Bericht, als da wehren:

- Mehrsparteneinführung?

- Einmessen des Gebäudes nach Fertigstellung?

- Sind Stromkosten für das Einheizen des Estrichs?

Zu 1. was verstehte ich darunter?

zu2. Warum muss das Haus nochmals eingemessen werden?

Zu3. Baustrom? oder der Strom der über die Hausheizung gezogen wird (Luft-Wärme Pumpe)?

Hier stellt sich aber dann die Frage wie hält man diese Stromnutzung von der Hausstromnutzung auseinander, bzw. sollte es dort evtl. eine Pauschale geben?

Zu aller letzt, wie schreibe ich hier PN?

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andreas1s  15.01.2016, 15:15
@Bluebirds232

Mehrsparte ist ein Teil mit vier Rohren, über die Strom, Wasser, Telekom und ggf. Gas ins Haus geführt werden. Die Zuführungen sind luft- und wasserdicht. Da in meinem Technikraum auch eine Zuführung zur Zisterne ist, die keineswegs dicht ist, ist das eine sinnfreie Ausgabe. Aber Pflicht, ich glaub in ganz Hessen oder auch nur regional. Kosten weis ich nicht mehr, grob 500,- €.

Fürs Grundbuch einmessen ist auch gesetzliche Pflicht. Kostet 850,- € für ein Einfamilienhaus.

Einheizen muss man drei Wochen, nachdem der Estrich gegossen wurde. Wenn dann der Strom noch nicht im Haus ist bleibt nur der Baustrom. Besser wenn das Splitgerät schon läuft. Dann sollte man mit 200,-€ hinkommen. Nachbarn von uns haben über 1000,- gezahlt.

Da während des Heizens noch nicht mit dem Innenausbau begonnen werden kann, ist es zu der Zeit der einzige Stromverbrauch und kann am Zähler abgelesen werden.

Wie und ob man hier PN schreiben kann weis ich auch nicht.

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Bluebirds232 
Beitragsersteller
 14.07.2016, 15:41

Hallo Andreas,

Bei den Kosten die Du hier erwehntest die mal ganz nebenbei auflaufen, stehet das alles nicht detaliert beschrieben in der Bauleistung?

Wie z.B. Entsorgung der Baumaterialien, Toilette, Rüstung, Wasser, Strom usw. wer hierfür aufkommt?

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FNiesen  12.02.2017, 18:15

Hallo Andreas, du sprichst hier viele wahre Punkte an. Wir bauen aktuell noch und schon jetzt habe ich das Gefühl Kampa plant den Bauherren bei Schlüsselfertigen Häusern als QS ein. 

Die Punkte mit dem fehlen den Punkten der Hauskalkulation ist auch ein guter Hinweis, habe selbiges erlebt, sammele aber noch an meiner liste für unseren Baublog: https://familie-niesen.de

Aber gut zu hören das weniges die Dämmung funktioniert.

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Hey, wir haben ebenfalls 2020 unseren Vertrag bei Kampa unterschrieben. Anfangs glaubten wir, dass es unser absolutes Traumhaus werden würde stattdessen ist es ein Horror Haus geworden. Mitlerweile haben wir das Jahr 2024 und unser Haus ist noch immer nicht fertiggestellt! Stattdessen fallen beinahe täglich neue Probleme auf. Bauleiter, die nicht mehr erreichbar sind, die Chefetage, die sich nicht in der Verantwortung sieht. Absolutes Chaos in dieser Firma. Und Kommunikation untereinander kennen sie dort scheinbar nicht. Am Anfang wurde uns damit gelockt, dass man zu seinen Fehlern steht usw. Kaum war der Vertrag unterschrieben wurde man als Hausherr unter Druck gesetzt, man sei selbst Schuld an der Situation, man müsse springen wie sie das wollen und wenn nicht, dann wird das Haus eben nicht fertig. Kurz nach der Geburt meiner Tochter war ich dann völlig am Boden, wir haben ein Schreibaby bekommen, aber warum Verständnis haben? Unnötig. Stattdessen wurden Aussagen getätigt wie "schmeiß doch das Kind in den Keller" oder "wenn du nicht mehr kannst geh in eine Klapse und geb das Kind ab, ich schick dir auch einen Blumenstrauß in die Klapse". Wir sind mehr als geschockt über ein solches Verhalten. Seit diesen Aussagen sind wir bei einem Anwalt, der uns bei der Angelegenheit hilft. Und ja, es stimmt wirklich die firma sitzt einfach alles aus aber die letzte Frist wurde gesetzt, die heute endete und wir dürfen endlich vor Gericht gehen. Mal sehen, ob die Firma dann immernoch eine große Fresse hat. Wenn man mit dieser Firma bauen möchte, braucht man starke Nerven, Geduld und Durchhaltevermögen, denn sonst geht man als Bauherr unter. Prüft alles, und das 1000 mal! Unterschreibt nichts, was nicht zuvor aufs kleinste Detail geprüft wurde und geht auf kein gesprochenes Wort von den Bauleiter ein. Schreibt alles auf, dokumentiert alles mit Fotos und lasst dieses immer unterschreiben, es wird euch später von hohem wert sein können. Macht also alles schriftlich. Wir erhoffen uns, den Prozess zu gewinnen und endlich in unser Haus einziehen zu können.

Hallo, Kampa baut seit Januar 2015 an unserem Kampa Fertighaus und ist noch nicht fertig.Die Solaranlage , Solarspeicher, Heizungsanlage, etc. habe ich nicht bei Kampa bestellt. Das Kampa Konzept ist in Ordnung aber die Umsetzung finde ich persönlich nicht gut.

Für weiterer Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.


Bluebirds232 
Beitragsersteller
 22.12.2015, 16:46

Hallo Bauherrdoof,

wir würden natürlich mehr erfahren in einem Telefonat, sofern Ihr zustimmt?!

Leider kann man hier nicht PN antworten

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Update 21.12.2015 - Fa. Kampa und Subunternehmer haben  noch immer alle arbeiten fertiggestellt - weiter Informationen folgen dann  in 2016

Wir haben 2015 in Leipzig ein Kampa Piccolo Fertighaus Kfw 40 Plus gebaut und sind mit der Ausführung sehr zufrieden. Als wir 2014 den Vertrag unterschrieben haben, wohnten wir 700 km weit entfernt. Über Telefon uns Mail wurde das Wichtigste geklärt. Nur alle 4 Wochen waren wir auf der Baustelle. Seit 01.12.2015 wohnen wir darin. Wenn wir heute nochmals vor der Entscheidung stehen würden, mit welchem Unternehmen wir ein Fertighaus bauen würden, würden wir uns wieder für KAMPA entscheiden.