wenn ihr im 2. Weltkrieg Soldat mit dem heutigen wissen gewesen wärt, hättet ihr euch trotzdem für euer Land eingesetzt und euch geopfert?

9 Antworten

Nur für die USA — Wissen hin oder her.

Dann wäre ich erst garnicht Soldat geworden, zur Not hätte ich mich rechtzeitig versteckt und wäre in einer Nacht und Nebel Aktion Tom Clancy mäßig geflüchtet, wenn man wüsste wie das ausgegangen ist.

Mein Großvater war noch Soldat im WW2, auch nicht freiwillig, der war Ingenieur und hat keine Verbindung zum Militär und sagte mir mehr mehrmals, dass er ganz froh war, dass er in die Infanterie gekommen war, weil man dann absichtlich daneben schießen konnte. Was für die Soldaten wohl noch schlimmer war, auch wenns schwer zu glauben ist, war die Kriegsgefangenschaft. Es sind nach Kriegsende bald Kriegsgefange verstorben, als deutschen Soldaten im Krieg. Der Großvater war in Russland in Gefangenschaft gekommen, wie viele andere auch, und der hat das nur ganz knapp überlebt bzw hatte Glück, das er eine Woche bevor er verhungert wäre, nach Hause durfte. Dann wars auch nicht leicht, PTSD hat damals keinen intresssiert, da biste Freitag traumatisiert aus dem Krieg wieder gekommen und am nächsten Mittwoch konntest du dann wieder zur Arbeit gehen. Ich bin auch Kriegsdienstverweigerer und wenn ich das alles gewusst hätte, hätte ich so schnell wie möglich das Weite gesucht und gesagt: Frau pack bitte das Wichtigste ein, schnapp die Kinder, wir müssen abhauen.


zetra  02.04.2023, 15:53

Abhauen wohin? Träumen ist ja erlaubt, mein Vater ist Februar 1945 in Samland gefallen und hinterließ eine Witwe mit 3 Kinder an der Hand. Hätte der eine Möglichkeit gesehen, diesen Barras auszuweichen, er haette das bestimmt gemacht.

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skipworkman  02.04.2023, 16:18
@zetra

Ja, stimmt. Ich die Antwort auf die Frage gemünzt, aus sicht eines Betroffenen und man wirklich wüsste, dass in 18 Monaten der Krieg beginnt und spätestens 6 Jahre später wird man erschossen bestenfalls oder verhungert im Reinwiesenlager oder erfriert in Russland und bis dahin muss man selber noch am Krieg teilnehmen, die wird Frau nach Kriegsende eventuell vergewaltigt, dann ist die Motivation sicherlich ziemlich groß es zumindest zu versuchen und die Haut zu retten und die der Familie. Es haben ja Leute geschafft, unmöglich wars nicht und alles ist besser, als die Alternative.

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zetra  02.04.2023, 16:47
@skipworkman

Das alles müsste vorher passieren, liegt der Gestellungsbefehl vor, dann sind alle Messen gesungen.

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Ja es ist immernoch das eigene Land wenn man flüchten würde, was passiert dann mit der Familie und der Heimat wenn sie vom Feind überrannt werden außerdem würde man wegen Fahnenflucht exekutiert werden es ist die Pflicht eines Soldaten dem Land zu dienen ob man will oder nicht und wenn nötig bezahlt man auch für sein Leben das gehört nun mal Dazu

Ich glaube nicht. Das hatte ich mir meinem Gewissen nicht vereinbaren können.

Aber irgendwie musste damals ja auch der Unterhalt bezahlt werden....

Wenn ich Teil des Volkssturm gewesen wäre bestimmt.

Interessanter Gedanke