Wenn Du Deine Eltern für ihre Erziehungsarbeit an Dir benoten müsstest, welche Schulnote von 1-6 würdest Du ihnen geben und warum diese Note?

26 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Anna 🤗

Mal wieder eine sehr schöne Frage von dir, die ich dir natürlich gerne beantworte 🐈

Ich würde meinen Eltern bis jetzt eine 1 geben. Es ist ihr erster Versuch, zwei Buben zu erziehen und ich muss sagen, dass sie es wirklich gut meistern!

Zwar gibt es mal Uneinigkeiten, die aber immer öfter schneller geklärt werden.

Von meinen beiden Eltern kann ich behaupten, dass sie immer für mich da sind und alle meine Projekte unterstützen. 🤗

Ich wäre sehr traurig, wenn sie nicht mehr da wären und verstehe alle anderen, die genau so wie ich empfinden würden.

Auch wenn es meine Eltern nie sehen werden, aber: Hab euch beide sehr lieb! ♥️

LG, dein Katerchen Nummer 2 🤗


April1995 
Beitragsersteller
 21.12.2022, 12:04

🥰 Hallo mein liebes Katerchen Nr.2..was für eine schöne Antwort....ich danke Dir sehr dafür...🤗🥰😘

2

Ui, was für eine "knallharte", aber nichtsdestotrotz interessante Frage! ;-)
Ich muss leider eine 5 vergeben.

Es wird keine 6, weil ich anscheinend Gene und Eigenschaften mitbekommen habe, die mir dabei behilflich waren, die Auswirkungen meiner Erziehung zu überwinden.

Gründe für die Note 5...uiui..., wie erklärt man das, ohne sich selbst dabei zu diskreditieren..? ;-)

Fassen wir es einmal zusammen: Meine Großmutter, bei der ich in meiner Kindheit zusammen mit meiner Mutter wohnte, war selbst sehr traumatisiert. Den Grund kann ich nur erahnen: Krieg, Flucht, Erlebnisse während des Krieges, Elternhaus meiner Großmutter. Darin vermute ich die Ursachen.
Dann wurde ich Ende der 50er als uneheliches Kind geboren - man kann sich vorstellen, was das für meine Großmutter damals bedeutete. Diese in ihren Augen, Schande, ließ sie meine Mutter und auch mich spüren.
Mehr Details lasse ich jetzt einmal außen vor.


April1995 
Beitragsersteller
 19.12.2022, 14:27

Knallharte Fragen ergeben oft die besten und interessantesten Antworten....😊

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort...und wünsche Dir von Herzen alles Gute🍀

5

5 -

Warum? Haben mich schlecht auf das Leben vorbereitet. Es war oft laut im Haushalt. Für die Schule haben die mir nicht geholfen, war somit nur auf mich allein gestellt.

Den mittleidspunkt gibt es nur wegen, weil es oft leckeres Essen gab


April1995 
Beitragsersteller
 19.12.2022, 14:04

Ich danke Dir für Deine Antwort!

2

Meine Verwandtschaft hat es leider nie geschafft, ihre Traumata aufzuarbeiten. Das hat zur Folge, dass nachfolgende Generationen das zwangsläufig zu spüren bekommen. Ich möchte keine Zahl vergeben, aber meine Kindheit und Jugend hat starke negative Spuren hinterlassen.


April1995 
Beitragsersteller
 19.12.2022, 20:14

Ich verstehe....danke Dir, dass Du dennoch geantwortet hast und wünsche Dir alles Gute🍀

2

😊SEHR GUT😊

Meine Eltern sind in den 1930ern in einer sehr katholischen, sehr dörflichen Gegend geboren und haben den Krieg als Kinder zuhause erlebt (Bombardierungen, Luftangriffe und zum Schluß mehrfach wechselnde Frontlinien). Beide Großväter waren überzeugte Katholiken, der eine musste als Mitglied der Zentrumspartei mehrmals untertauchen, der andere war bei der Waffen SS. Beide starben kurz nach Kriegsende und hinterließen jeweils ihre Frauen und je 3 Kinder ohne gute finanzielle Absicherungen.

Meine Eltern wuchsen also beide in recht ärmlichen Verhältnissen und nicht wenig traumatisiert auf, beide hatten großes Potential (vor allem im Künstlerischen beim Vater und im pädagogischen & künstlerischen Umfeld bei meiner Mutter), das sie aber aufgrund der familiären Situation nicht realisieren konnten.

Trotz all dieser Nachteile, wie relative Armut, konservatives katholisches Umfeld, limitiertes Bildungsangebot und Kindheitstraumata, waren meine Eltern immer bereit uns in unseren Zielen zu unterstützen, waren durchaus streng im Setzen von Grenzen, aber nicht autoritär, liebevoll und jederzeit bereit über ihre Ansichten zu diskutieren; sie brachten uns die Liebe zum Lesen und zum selbstständigen Lernen bei. Als Kinder hatten wir immer das Gefühl tatsächlich für voll genommen zu werden und als Jugendliche wurde uns sehr viel dummes, hormongesteuertes Verhalten durchgehen gelassen um es zu besseren Zeiten sanft zu korrigieren.

Letztlich haben meine Eltern den Humanismus gelebt, den wir Kinder in späteren Jahren intellektuell verinnerlicht haben und sie haben uns definitiv auf den Weg zu den Natur- und Ingenieurswissenschaften gebracht. Wobei das Studieren für meine Geschwister und mich letztlich nur unter großen Opfern meiner Eltern möglich war.

Ich bin froh, dass meine Kinder noch die Gelegenheit hatten ihre Kind- und frühe Jugendzeit auch mit meinen Eltern zu verbringen.

Mein Vater und meine Mutter sind jetzt schon lange tot, aber ich vermisse sie immer noch...


April1995 
Beitragsersteller
 19.12.2022, 21:53

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort....kann es gut verstehen, wie sehr Du sie vermisst...meine sind beide erst letztes Jahr verstorben 😢

1