Wenn das Resultat nach langen Diskussionen immer das gleiche (negativ) ist, wie geht man am besten mit den eigenen Eltern um?

Ich glaube, dass man wenig tun kann.

Zwischen Eltern und Kindern gibt es feste Beziehungsmuster, die sich nur schwer durchbrechen lassen.

Eine Möglichkeit, daraus auszubrechen ist meiner Ansicht nach nur die, in emotionaler wie in praktischer Hinsicht nichts mehr von ihnen zu brauchen. Ich denke da an Erlaubnis etwa, die sie verweigern und im Gegenzug an den Wunsch, von den Eltern anerkannt werden zu wollen.

Dazu braucht es aber eine gewisse Distanz, deshalb bessert sich das Verhältnis zu den Eltern im günstigsten Fall dann, wenn man nicht mehr mit ihnen lebt. So lange die Verbindung noch so eng ist, bleibt das Muster erhalten.

Ich habe das mit meinen Eltern ebenfalls erlebt. Mit 32 Jahren übernachtete ich nach einer Trennung ein paar Tage bei ihnen und ich war für sie wieder das Kind, das man maßregelt und beurteilt. Und selbst jetzt noch, meine Mutter ist 90, höre ich noch Sätze von ihr, in denen sie mich beurteilt, wie ich es aus meiner Kindheit und Jugend her kenne. Glücklicherweise treffen sie mich nicht mehr und ich kann darüber hinwegsehen.

Manchmal muss man auch einfach akzeptieren, dass man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt.

Ein "wir sind uns einig, dass wir nicht einig sind", ist existent und darf auch existent sein. Wenn man nach langen Diskussionen immer noch keine gemeinsame Ebene findet, dann ist es entweder nicht möglich oder nicht gewollt. Und dann sollte man die Diskussion sein lassen.