Wird man jemals drüber weg kommen wenn man von den eigenen Eltern niemals geliebt, unterstützt und akzeptiert wurde wie man ist?
Oder wird einen das irgendwie ein Leben lang negativ begleiten? Man fragt sich, was wäre gewesen wenn... es anders, normaler, besser gewesen wäre... ? oder wenn man bei anderen Eltern aufgewachsen wäre... ? Es belastet einen irgendwie. Auch wenn man sich einredet bestens alleine und ohne Liebe klar zu kommen, die Liebe der Eltern die man nie hatte, vermisst man irgendwie doch...
Eine Beziehung kann man beenden und neue finden. Aber Eltern hat man eben nur diese und niemals andere...
Ich bin 31, wenn ich es bisher nicht wirklich zu 100% verkraftet habe, wird sich das noch jemals bessern / ändern?
6 Antworten
Der Wunsch das es anders gewesen wäre beibt bestimmt. Meine Mutter hat mich nicht gewollt und diese Ablehnung immer gezeigt. Es gab Phasen wo ich nicht mehr darüber nachgedacht habe aber irgendwie sieht man immer wieder wie andere Kinder glücklich aufwachsen oder Leute erzählen von ihrer schönen Kindheit und wie gut das Verhältnis zu Eltern ist. Ich denke das wird einen für immer beschäftigen, weil es Spuren hinterlassen hat.
Ja, wenn du es je schaffen kannst, damit abzuschließen! Emotional sehr schwer. Ich hatte zwar Eltern, die ich liebte, die ich sogar verehrte. Aber in dem Moment, in welchem meine leibliche Schwester andeutete: als ich 13 war und wegen schulischer Probleme (?) in einem diesbezüglichen Krankenhaus war, könnte es auch familiäre Gründe gegeben haben: also, dass ich auch nicht geliebt worden wäre, sie hat ja auch Zweifel, als Erstgeborene. Ich habe zu meiner Schwester keinerlei Kontakt, weil ich nicht verstehen konnte: nach dem Tod unserer Eltern solche Worte in einem Brief?! Egal, ob meine oder unsere Eltern uns oder mich nicht geliebt haben: sie haben immer für uns gesorgt, es hat uns sonst an nichts gefehlt. Mag auch mit dem sozialen Umfeld was zu tun gehabt haben: mein Vater war Wissenschaftler an einer Uni, Mutti zu Hause, sollte nicht arbeiten! War eher so ein uraltes Ding: Mann sagt, wo es lang zu gehen hat?! Vater wurde 1927 geboren, Mutti 1934, sie hatten also vor dem Bau der Mauer auch schon was erlebt was ich leider nie erleben konnte.Aber das DENKEN macht viel aus: Mann ist Oberhaupt der Familie, will auf nichts verzichten, also tat Mutti alles, um: das Geld zusammen zu halten, den Haushalt zu führen, Kinder zu erziehen. Vater versprach mir, er würde sich nie in eine meiner Beziehungen einmischen. Als er dieses eine Versprechen brach: ich kann nicht sagen, dass ich sofort aufhörte, meinen Vater zu lieben, aber mein Vertrauen weg! Und erst ab Tod habe ich meinen Eltern vergeben können. Musste auch damit klar kommen: kein jüngeres Brüderchen oder Schwesterchen zu haben, auch das wurde erst nach dem Tod aus Briefen deutlich, seither gedenke ich auch dem toten Brüderchen oder der toten Schwester, weil es sie aus gewissem Grund nicht geben sollte. Ich bin Jahrgang 1964 und kann nur von mir behaupten: ja, ich komme mit der evtl.nie so vorhandenen Liebe von meinen Eltern zu mir klar, war nie besonders herzliches Gefühl, eher so Leistungsdenken: Schwester wurde Lehrerin, ich "nur" Bahnlehrling, was mich nie besonders störte, ich war eben faul in der Schule, meine Schwester das Gegenteil: sie früh aus dem Haus, ich lange da im Elternhaus, auch noch, als ich selbst Mutter wurde. An dem Punkt merkte ich dann: meine Eltern trauten mir gar nichts zu und das zieht einen auch runter.Mein Sohn wurde 1992 geboren und empfand mich mal als zu streng. Ich bemühte mich, ihn so zu erziehen, wie ich von meinen Eltern erzogen wurde, aber sah auch ihn im so etwas wie einen guten Freund war auch falsch. Erziehung ist nicht immer leicht zu machen, gibt da keine Lehrbücher, oder doch schon?
Das eine ist das Gefühl: man wurde nicht geliebt, das andere: ich weiß es nicht genau! So meine Meinung..
Ich schließe jeden Tag ein wenig mehr mit den Gedanken an die Vergangenheit ab, hoffe, du schaffst das auch . Das Jetzt und HEUTE ist so viel wichtiger als alles Denken über:"Kann das stimmen? War das so? Haben sie, haben sie nicht Liebe empfunden für mich?" Wenn du eine eigene Familie hast oder einen Partner: evtl.wirst du mich erst dann verstehen.. Eine eigene Familie habe ich nur, weil mein Freund große und kleinere Kinder , sogar Enkel hat. Mein eigener Sohn hat Null-Interesse an mir, wsl.war ich ihm immer zu streng, wer weiß...
Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Aber damit beginnen, Dich selbst zu lieben und gut für Dich zu sorgen. Als erwachsener Mensch bist Du dazu in der Lage.
„Das Kind in Dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl ist ein Sachbuch, das Dir helfen kann, Dich besser zu verstehen.
Ja, Du kannst über die Vergangenheit hinwegkommen.
Giwalato
Ich denke dieser Schmerz wird immer irgendwo in deinem herzen festsitzen, deswegen musst du lernen damit umzugehen. Mit der Zeit wirds besser und dein Herz erholt sich davon.
Du solltest aber aufhören, dir große Gedanken dazu zu machen. Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, du musst damit abschließen.
Du musst einfach akzeptieren, das deine Eltern dir keine Liebe geschenkt haben. Mach dir aber bewusst, das es nicht deine Schuld ist, sondern die deiner Eltern.
Jeder Mensch hat Liebe verdient, du auch. Lass zu das andere dir liebe schenken, noch wichtiger ist aber, das du dir selbst liebe schenkst.
Wenn dich das mit deinen Eltern noch zu sehr prägt, nehme ich an, das dein Selbstwertgefühl im Keller ist. Das ist deine Baustelle, an der du arbeiten musst. Lieb dich selbst und knüpf dein wert nicht daran, wie deine Eltern dich behandelt haben.
Ich denke nicht. Man wird es bestimmt irgendwann mal akzeptieren, aber nie wirklich drüber weg kommen. Weil es sind am Endeffekt die eigenen Eltern.