Welpen nach 3 Wochen bereits alleine lassen?
Hallo,
meine Frau und ich bekommen im nächsten Monat einen Beagle-Welpen. Wir haben 3 Wochen Urlaub zusammen, danach müssen wir wieder arbeiten gehen. Der Hund wird hier ca 4-5 Stunden alleine sein müssen.
Wer hat ebenfalls solche Erfahrungen gemacht und wie wirkte es sich auf den Hund aus?
DAnke für die Anregungen
16 Antworten
Wer hat ebenfalls solche Erfahrungen gemacht und wie wirkte es sich auf den Hund aus?
Ich lebe seit über 30 Jahren mit Hunden zusammen, aber diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht. Die Gründe dafür sind simpel und erschließen sich, sobald man sich mit dem Thema beschäftigt:
1. Das Überleben eines Welpen hängt in den ersten Lebensmonaten von seiner Mutter oder seinem Menschen als Sozialpartner ab. Dieses Programm ist tief in einem Welpen verankert (Stichwort Folgetrieb) und kann nicht aberzogen werden. Einen Welpen alleine zu lassen verursacht Todesangst.
2. Das Alleinsein muss sehr kleinschrittig geübt werden und es dauert Monate, bis ein Hund dazu in der Lage ist, 4-5 Stunden alleine zu sein. In 3 Wochen ist dies, von Punkt 1 abgesehen, absolut nicht zu schaffen.
3. Ein Hund kann erst ab dem 4. Monat seine Blase kontrollieren. Ab dem 4. Monat bedeutet nicht, dass es dann auch von einem Tag auf den anderen zuverlässig klappt.
4. Ein Hund, der nicht alleine sein kann, muss sich abreagieren, um den Stress zu kompensieren. Abreagieren funktioniert bei Hunden auf drei Wegen: jaulen oder bellen, urinieren und koten und zerstören. Schuld daran ist nicht der Hund, sondern das Unwissen und die Unfähigkeit des Halters.
5. Euer Hund wird in den Zahwechsel kommen. Zahnwechsel bedeutet Schmerzen, diese Schmerzen werden mit kauen kompensiert. Ein Hund sollte niemals mit einem Knochen o.ä. alleine gelassen werden, da die Gefahr gegeben ist, dass er sich verschluckt und daran erstickt. Die Folge wird, wie unter 4., das Zerstören von Möbeln/ Einrichtung sein.
6. Beagle sind Meutehunde, die rassetypisch in größeren Gruppen leben. Das, was ihr plant, ist für einen solchen Hund eine doppelte Strafe.
7. Beagle sind keine Anfängerhunde und brauchen liebevolle Konsequenz, artgerechte Auslastung und einen erfahrenen Halter. In sachkundigen Händen sind Beagle großartige Hunde, in unerfahrenen eine toale Katastrophe.
Ich sehe zwei Möglichkeiten:
1. Ihr nehmt den Urlaub nacheinander und bemüht Euch ab der 6. Woche um eine Betreuung, bis der Hund das Alleinsein gelernt hat.
2. Ihr tretet vom Kauf zurück, informiert Euch vernünftig und wartet, bis die Rahmenbedingungen für die Anschaffung eines Welpen gegeben sind.
Euren jetzigen Plan finde ich jedenfalls dem Hund gegenüber absolut unverantwortlich.
3 Wochen ist sowieso zu kurz zum richtig eingewöhnen, kann nicht wenigstens einer 4 Wochen und dann der andere 4 Wochen Urlaub nehmen? Das ist zwar immer noch zu kurz aber schon mal besser als 3! Wochen.
Kurz: Einen Welpen lässt man keine 4-5 Stunden alleine. Punkt.
Und wer übernimmt dann die Reinheitserziehung?
Ca alle 2 Std raus.
Über die Panik die der Welpe schieben wird, will ich gar nicht nachdenken.
Man lässt den Welpen die ersten Monate nie oder wenn überhaupt nur gaaaaanz kurz alleine. In 3 Wochen gewöhnt sich der Hund wenn grade mal an euch und fasst Vertrauen aber ihr könnt keinem Hund in 3 Wochen beibringen so lange alleine zu bleiben.
Das ihr nur so wenig Zeit aufbringen könnt sollte euch eigentlich zeigen das ihr nicht geeignet seid für einen Welpen.
Hat der Züchter von dem der Hund kommt nicht danach gefragt wie es so mit der Zeit am Anfang steht? Eigentlich sollte dieser ja drüber informieren und auch Interesse dran haben das sein Hund richtig und geeignet aufwächst.
Ich befürchte es handelt sich um einen geldgeilen Vermehrer oder einen verdammt schlechten Züchter. Vielleicht aber auch eine Mischung aus beidem.