Welches Tier eignet sich für Schizophrenie?
Hallo Community
Ich habe schizophrene Phasen durchlebt. Und ich bin jetzt auf der Suche nach einem kleinen Weggefährten(außer Hund) ich würde gerne Vögel oder eine Katze holen und wollte mal nachfragen was für Tiere sich bei Schizophrenie eignen?
Lg Grüsse frau Wohlers
4 Antworten
Wenn du es genau wissen willst: KEINES
Es gibt kein Tier was sich bei Schizophrenie mehr oder weniger eignet. Es kommt mehr darauf an, wie sich deine Erkrankung zeigt und wie du damit umgehst.
Ich selber habe zwei Katzen und seit einem Jahr auch wieder eine junge Hündin. Joa, sie tun mir schon gut und mit der Pflege komme ich klar. Jedoch wenn es mir mit meiner Schizophrenie schlechter geht, könnte ich die alle auf den Mond schießen, weil die mir dann sooooowas von auf die Nerven gehen können und ich mich überfordert mit ihnen fühle. Ich kann jedoch gut einschätzen wie es mir geht und daher Tiefs auch gut vermeiden.
Es kann also sein dass dir die Tiere in dem einen Moment gut tun und im nächsten machen sie dich voll fertig.
Dann musst du bedenken, was ist wenn es dir gerade schlechter geht? Wenn du in stationäre Behandlung musst? Wer kümmert sich dann um deine Tiere?
Natürlich kann alles gut gehen und die Tiere tun dir nur gut, aber ebenso kann es sein dass sie dich nur runterziehen, oder mal so mal so.
Da solltest du ganz genau überlegen, was für ein Tier für DICH passt. Immerhin musst DU das Tier versorgen 😃
Hallo Du,
ich möchte mich komplett ClairObscur anschließen.
Ein Nachbar einen Hausaufgang weiter von mir leidet an schizophrenen Episoden. Wir leben schon viele, viele Jahre als Nachbarn.
Am Anfang war hier auch öfter die Polizei, weil er so laut brüllte, Türen schmiß, Möbel vom Balkon und seine Partnerin bedrohte. Er redet oft laut vor sich hin, mit jemandem und schimpft dann auch mit diesem Jemand. Es wirkt bedrohlich.
Ich lebe mit zwei Katzen zusammen und stellte mir vor sie wären dann in seiner Nähe. Für Katzen in Wohnungshaltung wäre das der Supergau und traumatisierend.
Auch stelle ich mir vor wie du dann Katzen wahrnehmen könntest und ob nicht die Katze dann Teil deiner verzerrten Wahrnehmung sein könnte.
Nun weiß ich nicht wie deine Phasen ablaufen und wie du dich dann verhältst, aber wie ClairObscur wirklich treffend schreibt:
Wenn du ne Zeit lang stabil bist und dort dann vielleicht ein Tier findest, dass dich besonders mag, kann man sich das immernoch überlegen.
Ich wünsche dir von Herzen alles erdenklich Gute und frohe Weihnachten.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Ich bin sowieso generell immer dafür, erstmal mit ehrenamtlicher Arbeit anzufangen, damit man erstens ein Umfeld kennenlernt, dass einem im Zweifelsfall bei Problemen mit dem Tier unter die Arme greifen kann und zweitens damit man halt auch ne ganz konkrete Vorstellung bekommt, was ein Tier braucht, damit man alles erstmal entsprechend einrichten kann.
Das Bedürfnis nach einem tierischen Begleiter kann ich schon nachvollziehen. Aber es ist doch viel entspannter für alle, wenn man das alles erstmal in Ruhe kennenlernt. Und auch wenn das Tier einen erstmal nur stundenweise kennenlernt. Besser noch wenn man vom Tier ausgesucht wird und nicht umgekehrt. Die kommen dann schon von alleine auf einen zu.
Oder alternativ merkt man vielleicht auch, dass einem die ehrenamtliche Arbeit vielleicht doch mehr liegt als ein Tier 24 Stunden um die Ohren zu haben. Kann ja auch ziemlich stressig sein. Insbesondere die ständige Geräuschkulisse bei Vögeln oder wenn Katzen ihre Vorliebe für Möbel entdecken. ^^
Meine Empfehlung wäre erstmal, dich bei der Tierpflege / Tierheim / Tierpension ehrenamtlich zu engagieren.
Hauptsächlich, weil - wenn es dir zu schlecht geht - die Tiere nicht sich selbst überlassen sind. Beziehungsweise du deine Ruhe haben kannst.
Aber auch weil du keine Unterhaltskosten zu tragen hast, dort Menschen kennenlernst, Bewegung hast, auch mal draußen sein kannst.
Tiere können auch sehr anstrengend sein. Vögel sind dauerhaft laut und brauchen Freiflug. Katzen lieben es Möbel kaputt zu machen, wenn sie sich langweilen. Die brauchen was zum Jagen oder zum Spielen. Mit Katzenurin kann man verdammt viel Ärger bekommen, wenn man nicht aufasst. Da braucht man schonmal neue Möbel oder nen neuen Teppich. Hunde müssen raus und brauchen viel Bewegung und Aufmerksamkeit. Dazu kommen Unkosten für Futter, Tierarzt und was nicht alles.
Also Tiere sind auch teuer und viel Arbeit. Und da kann man sich nicht einfach krank melden, wenns grad mal nicht geht.
Wenn du ne Zeit lang stabil bist und dort dann vielleicht ein Tier findest, dass dich besonders mag, kann man sich das immernoch überlegen.
Ja, das finde ich auch! Tiere können und sollten definitiv nicht alles ausgleichen müssen und haben auch Bedürfnisse und brauchen kontinuierliche Fürsorger.
Ich würde von der Anschaffung abraten und Katzen sollte man sowieso nicht alleine in der Wohnung halten. Außerdem wollen viele Katzen rausgehen. Artgerecht finde ich ist individuell. Je nachdem was die Katze braucht. Dem muss man auch gerecht werden und sie müssen auch zum Tierarzt und anständig Versorger werden. Ich finde es gibt zu viele Katzen, die ihr Leben in schlechter Versorgung ausharren in Einzel Haltung und schlecht versorgt, weil die Halter irgendein Problem haben.
Hunde sowieso.
Die Idee mit dem Tierheim ist gut. Dort aushelfen usw.
Bei allem Respekt. Bitte hole dir nur Tiere wenn du nicht alleine lebst. Das ist nicht böse gemeint. Wenn du in eine erneute Schizophrene Phase kommst dann weißt du nicht was du tust.
Ich arbeite seit Jahren in einer Psychiatrie und habe viele Menschen mit einer Schizophrenie kennengelernt.
Denk bitte an die Tiere, denn du weißt nicht was du alles anstellen kannst während einer schizophrenen Phase.