Welches Reitniveau habe ich?

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Um das zu verstehen solltest du dich ggf erst mal mit den Verschiedenen für den Reiter möglichen Leistungsklassen und den verschiedenen Prüfungsklassen befassen.

Um überhaupt in bestimmten Prüfungen starten zu dürfen, benötigt der Reiter dafür erst einmal die passende Leistungsklasse. Am Anfang hat erst einmal jeder Reiter die Leistungsklasse 0. Über das erfolgreiche absolvieren verschiedener Abzeichen, kann die Leistungsklasse gesteigert werden.

Will ein Reiter z.B. die Leistungsklasse 6 erreichen, so muss er dafür die Reitabzeichenprüfung 5 erfolgreich ablegen. Will er irgendwann die Leistungsklasse 5 erreichen, so muss eine weitere vom Schwierigkeitsgrad her anspruchsvollere Reitabzeichenprüfung erfolgreich abgelegt werden und zusätzlich muss der Reiter sein Leistungsniveau über eine sogenannte Lizenzprüfung nachweisen. (Die Lizenzprüfung ist die Teilnahme an einem Turnier. Der Reiter muss hier in einer A Prüfung der gewünschten Disziplin für die die Leistungsklasse erhöht werden soll, also Springen, Dressur oder Vielseitigkeit eine Mindestwertnote von 6,0 erreichen.

Weitere höhere Leistungsklassen können durch Turniererfolge erritten werden, oder durch weitere Abzeichenprüfungen erlangt werden.

Die Leistungsklassen steigern sich wie folgt: 0, 6, 5, 4, 3, 2, 1

Nun einige Infos zu den verschiedenen Prüfungsklassen gestaffelt nach Schwierigkeitsgrad von Wettbewerben, über E, A, L, M und S.

Je nach Prüfungsklasse werden die Anforderungen an Pferd und Reiter immer mehr gesteigert. So sind Wettbewerbe der erste kleine Einblick für Reitanfänger in die Turnierwelt. Hier gibt es unter anderem Putz und Pflegewettbewerbe für die ganz Kleinen, Führzügelwettbewerbe, Reiterwettbewerbe, Springwettbewerbe, Gelände und Vielseitigkeitswettbewerbe, Mounted Games und vieles mehr.

E

Die nächste Prüfungsklasse ist die Klasse E. Hier steigen die Anforderungen an den Reiter schon etwas. Die E-Dressur ist die erste Prüfung, in der eine feste Aufgabe geritten wird. Hier werden untern anderem Aufgaben wie das Leichttraben, einfache Übergänge aller 3 Grundgangarten inkl. verschiedener Tempoübergänge (Mittelschritt, Arbeitstrab und Arbeitsgalopp) und Hufschlagfiguren (z.B. Ganze Bahn, Zirkel, aus dem Zirkel wechseln, durch die ganze Bahn wechseln, Schlangenlinien usw.) abgefragt. Der Reiter soll in der Klasse E zeigen, dass er einen korrekten Sitz hat und sein Pferd sicher beherrscht. Gerne gesehen wird in dieser Prüfungsklasse, wenn das Pferd durchlässig ist, korrekt am Zügel geht und der Reiter es beherrscht an den vorgegebenen Bahnpunkten durch zu parieren, an zu traben oder an zu galoppieren (Also der Reiter sollte alle geforderten hufschlagfiguren sauber reiten können).   

Im Springen der Prüfungsklasse E muss der Reiter einen Pacours mit einer Anzahl von 6-7 Hindernissen überwinden. Die Hindernisse dürfen eine maximale Höhe von 0,80m-0,90m und eine maximale Weite von 0,75m-1,05m haben und es darf maximal eine 2-fache Kombination vorkommen.

A

Die Prüfungsklasse A ist noch mal etwas schwieriger als die Prüfungsklasse E. Um überhaupt in einer A Prüfung starten zu dürfen, benötigt der Reiter die Leistungsklasse 6. In einer Dressurprüfung der Klasse A werden, wie bei der E-Dressur - Mittelschritt, Arbeitstrab und Arbeitsgalopp abgefragt. Dazu kommen in der Prüfungsklasse A zusätzlich noch der Mitteltrab und der Mittelgalopp. Auch eine A Dressur ist eine fest vorgegebene Aufgabe (nachzulesen im Aufgabenheft der FN). Wie bei der E Dressur werden auch hier verschiedene Hufschlagfiguren verlangt Ganze Bahn, Zirkel, aus dem Zirkel wechseln, durch die ganze Bahn wechseln, Schlangenlinien durch die Bahn mit 4 Bögen, einfache Schlangenlinie und 10 Meter-Volten im Trab. Zusätzlich zu den Hufschlagfiguren kommen noch einige einfache Lektionen wie das Viereck verkleinern und vergrößern, Rückwärts richten, einfacher Galoppwechsel und den Zügel aus der Hand kauen lassen. Die Bewertung von Reiter und Pferd wird strenger - Die Richter achten mehr auf Einwirkung und Sitz des Reiters und die Durchlässigkeit und Rittigkeit des Pferdes.

Im Springen der Prüfungsklasse A muss der Reiter einen Pacours mit einer Anzahl von 6-7 Sprügen überwinden. Höhe und Weite, Pacouraufbau und Anforderungen steigen. Es dürfen maximal zwei  2-fache Kombinationen aufgebaut werden.

Ab der Klasse A beginnt eine Staffellung der Schwierigkeit innerhalb der Prüfungsklasse. So gibt es ab den A Bereich sogenannte Sterneprüfungen. je mehr Sterne eine Prüfung hat, desto höher die Anforderungen, bzw. desto höher der Schwierigkeitsgrad innerhalb der Prüfungsklasse. Es kommen in der Dressur weitere Lektionen mit hinzu, es wird strenger gerichtet und mehr auf kleine Details geachtet. Im Springen werden die Sprünge höher und der Pacouraufbau anspruchsvoller. (Ein A zwei Sterne Springen entspricht also schon fast den Anforderungen eines L Pacours).



NanaHu  26.08.2015, 09:03
L

Auch hier wird der Schwierigkeitsgrad wieder erhöht. Der Reiter muss wie in allen anderen Prüfungsklassen auch, natürlich wieder die entsprechende Leistungsklasse besitzen um überhaupt im L Bereich starten zu dürfen.  Hier werden die Anforderungen an Pferd und Reiter doch deutlich gesteigert und es werden Aufgaben verlangt wie z.B. Volten (werden kleiner also von 10 auf 8 m) und müssen im Glaopp geritten werden, es werden Lektionen wie Außengalopp Galopp gefodert und einige Aufgaben werden auf Kandarrengebiss gefordert (also der Reiter muss sein Pferd dann auf Kandarre vorstellen statt auf Trense).

Im Springen wird die Anzahl der Sprünge erhöht und natürlich wieder die Höhe und Weite der einzelnen Hindernisse. Die Anzahl der möglichen Kombinationen wird auch wieder Erhöht so dürfen hier zwei 2-fache und eine 3-fache Kombination verbaut werden.

Ich denke mal alles weieren Prüfungsklassen sind erst mal uninteressant für dich.

Sagt also ein Reiter er reitet auf einem bestimmten Niveau, entspricht dieses Niveau entweder seiner vorhandenen Leistungsklasse und den Prüfungen in denen der Reiter statret, oder der Reiter meint er reitet auf diesem niveau weil er Lektionen beherrscht die ab einem bestimmten Prüfungsniveau verlangt werden. (Beherrscht ein Reiter also lektionen wie Z.B. Außengalopp, wird er davon sprechen das er auf L-Niveau reitet.)

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Es gibt Millionen von Reiter, die kommen nicht mal im Ansatz in Nähe von E (der leichtesten Klasse) weil sie zB ihr Pferd nicht durchs Genick reiten können. Das ist nämlich Grundvorraussetzung. Solltest du dein Pferd sicher an die Hilfen stellen können in allen Gangarten, kannst du probieren ob du auch Lektionsfolgen reiten kannst. Es ist nämlich ein Unterschied, ob du nur Zirkel reitest und dabei dein Pferd an den Hilfen hast oder ob du auch Lektionen hinbekommst. Um zu sagen du beherrscht e springen, reicht es nicht, ein Hindernis zu schaffen in der Höhe, sondern einen ganzen Parcours. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du regelmäßig auf Turnieren mehr als Sagen wir 65% bekommst, dann kannst du von dir aus behaupten, du beherrscht das. Grundsätzlich solltest du aber Vorsicht sein mit solchen Aussagen, denn beliebt macht man sich da nicht gerade mit

Also erstmal kommt E vor A

und woher man das weiß? Schau dir die unterschiedlichen Anforderungen lt. FN an (es gibt richtige Aufgabenhefte zu kaufen, wo Dressuraufgaben und Standardparcours drin sind). Kannst du die Aufgaben reiten bzw. Parcours springen, hast du das Niveau...

aber vorsicht: mit "reiten" können meine ich nicht das Pferd da irgendwie am Zügel durchlenken, sondern schon der Ausbildungsskala folgend mindestens im Takt, losgelassen und in korrekter Anlehnung... Schwung, Geraderichtung und Versammlung sollten spätestens ab Klasse L deutlicher erkennbar werden.

Einschätzen kann dich nur ein Reitlehrer. Der dich reiten sieht. Und ich sage dir, dass die Einschätzung der RL meist um einiges niedriger ausfällt, als man sich selbst einschätzt.

Kommt halt drauf an, was für Lektionen du reitest.
Also ich würde mich zum Beispiel einfach als Freizeitreiterin bezeichnen, weil ich mich aufs Pferd setze und das mache, wozu man gerade Lust hat.
:D


HLinda 
Beitragsersteller
 25.08.2015, 15:58

Ich reite auch nur als Spaß aber würde es trotzdem gerne mal wissen, da man bei Reitbeteiligungen etc. auch immer wieder gefragt wird.

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