Welches Bild von Welt und Mensch entwirft Rousseau?

3 Antworten

Ich versuche mal die Frage zu beantworten, aber keine Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit ;)

Rousseau beginnt mit dem Naturzustand, der Mensch ist dabei für ihn ein ängstliches und scheues Wesen. Er geht ab und zu Verbindungen mit anderen Menschen ein, aber nur wenn es im Kampf gegen die Natur notwendig ist. Wenn diese losen Zusammenschlüsse öfter zustande kommen ergeben sich irgendwann ähnliche Interessen, diese führen dann zu intensiveren sozialen Kontakten. Dadurch kommt es zur Familie. Diese Zusammenschlüsse sieht Rousseau aber als sehr negativ! Er sagt, dass das Zusammenleben der Menschen dem einzelnen Menschen nicht gut tut. Durch die Dauerbeziehungen entsteht Wettbewerb, die Menschen vergleichen sich miteinander und kämpfen um Anerkennung. Dadurch entstehen Scham und Neid, also negative Emotionen. Das ist jetzt der Übergang vom Naturzustand (état naturel) zum Gesellschaftszustand (état civile). Für Rousseau sind Menschen Tiere mit besonderen Fähigkeiten, die Fähigkeit sich zu vervollkommnen (perfectibilité). Menschen haben Instinkte, aber sie können diese Instinkte überwinden, dadurch dass sie einen Verstand haben (la raison). Durch die perfectibilité und den Verstand entsteht aus dem Selbsterhaltungstrieb (amour de soi) die Selbstsucht (amour propre). Durch die Selbstsucht geht die einzige Tugend des Menschen verloren, das Mitleid. Insgesamt kann man sagen, dass für Rousseau die Abhängigkeit von anderen Menschen das Schlimmste ist. Außerdem entwickelt der Mensch immer mehr Bedürfnisse, um die zu befriedigen braucht er die Anderen. Um die Anderen dazu zu bringen ihm zu helfen, wird der Mensch betrügerisch, hinterlistig, herrisch und hart. Es entsteht Konkurrenz und Rivalität --> soziale Ungleichheit.

Ich hoffe das hat dir etwas weiter geholfen ;)

Na ja, wer sollte denn anstelle des menschen "Böses" in die Welt bringen...?

Ansonsten findest du im Internet haufenweise Erläuterungen der Rousseauschen Gedankenwelt.