Welcher Studiengang passt zur späteren Heilpraktiker-Ausbildung?

12 Antworten

Wenn du die Möglichkeit hast dann studiere Medizin. Als Arzt bist du nicht so extrem irgendwelchen Anfeindungen ausgesetzt und für viele Menschen zählt nur der der auch studiert hat. Außerdem gibt es einige gestzliche Kassen die die Naturheilkundliche Behandlung ganz oder teilweise bezahlt. Du erreichst also auch Patienten die sich die Heilpraktikerbehandlung nicht leisten können. Die Technikerkrankenkasse bezahlt z.B. die homöopathische Behandlung ganz wenn der Arzt eine entsprechende Zertifizierung vorweisen kann. Und man kann am Ende vom Jahr die Rechnungen von verschriebenen Kräuerarzneinen und ähnlichem einreichen und bekommt sie bezahlt.


Laila92 
Beitragsersteller
 07.12.2012, 10:43

Danke für die tolle Antwort! Ich hoffe jetzt einfach mal aufs Losverfahren ;) Laut einer Statistik wird man bei 3 Unis genommen, wenn man sich bei 10 fürs Losverfahren anmeldet :) Das hört sich doch vielversprechend an ;)

An Deiner Stelle würde ich kein Studium beginnen, sondern eine geregelte Ausbildung absolvieren, und zwar aus zwei Gründen:

Erstens ist eine Ausbildung wie die eines Physiotherapeuten oder einer MTA viel praxisorientierter als ein Studium.

Zweitens hast Du am Ende nach drei Jahren einen Berufsabschluss. Wenn Du die selbständige Tätigkeit als Heilpraktikerin nicht schaffst - oder Du merkst, dass es doch nicht so ist, wie Du es Dir vielleicht vorgestellt hast, dann hast Du wenigstens einen anerkannten Abschluss vorzuweisen.

humanbiologie, ökotrophologie, evtl. auch pharmazie

Tja, dass ist sehr schwer. Grundsätzlich solltest Du Dir die Frage stellen, ob Du von Berufung wegen Heilpraktikerin werden willst (also wir klich Interesse hast, genau das zu machen), oder ob Du mit 2,6 Dich zu schlecht für ein Medizinstudium fühlst und dennoch im Medizinischen Bereich bleiben willst. Sollte das zweite zutreffen und Du Dir eigentlich ein Medizinstudium wünschen, dann kann ich Dich nur ermutigen, diesen Schritt zu verfolgen. Heilpraktiker ist sicherlich in diesem Fall die zweite (ggf auch schlechtere Wahl). Ich habe nichts gegen Heilpraktiker, möchte ich allerdings hier betonen !!! Aber ich habe erfahren, dass man keine Kompromisse schließen sollte, insbesondere bei der Berufswahl. Ich habe mein Abi mi 2,7 gemacht, also keinen NC, also keinen Medizinstudienplatz. Ich habe mich dann 5 Jahre mit Jura "gequält", weil ich was "Ordentliches" machen wollte. Schließlich konnte ich mich doch für Medizin einschreiben und bin heute superglücklich als Hausärztin mit einer eigenen Praxis.... Ansonsten ist, auch wenn Du nur Zeit überbrücken willst, das Hineinschnuppern in medizinische Bereiche, wie Physiotherapie, Ernährungsberatung oder ganz alternativ in soziale Bereiche (Kindergarten, Altenpflege, Krankenpflege usw.) immer gut, da man gute Einblicke in die Nöte und Denkensweisen von Menschen bekommt. Ich habe dazu immer "Herzenbildung" gesagt. Die kann man nicht lernen, die kann man nur erfahren. Und es gibt Dir in diesen Bereichen viele Einblicke in Interaktionen in zwischenmenschlichen Bereichen. Viel Glück und viel Erfolg !!!


eosine  05.12.2012, 23:56

Übrigens: ich habe meine Antwort so formuliert, weil Du voran Deinen Notenschnitt erwähnt hast.... Ich bin auch dem Irrglauben aufgesessen, dass der Abischnitt etwas über die Befähigung aussagt, so ein Studium zu packen. Aber das ist wirklich nicht der Fall. Diese Note schließt oft unsere "pubertäre Faulheit" und die Willkür von Lehrern mit ein. Sagt also nichts darüber aus, ob wir für Medizin "schlau" genug sind. Außerdem kann man vieles, was man als Heilpraktiker macht (Eigenbluttherapie, Akupunktur, Chirotherapie, Homöopathie, Vita-Analyse usw.) auch als Arzt in Form von IGeL-Leistungen erbringen, die der Patient dann selbst bezahlt (IGeL=individuelle Gesundheitsleistung). LG

Albatroesser  06.12.2012, 01:08
@eosine

Ich bin mit dir einer Meinung, eosine, aber mit einer 2,6 wird es trotzdem lange dauern, bis sie einen Studienplatz in Medizin bekommt, es sei denn, sie geht ins Ausland. Deswegen sollte sie auch, wenn sie sich für Medizin entscheidet, überlegen, was sie in der Zeit bis zum Studiengang machen kann.

Laila92 
Beitragsersteller
 06.12.2012, 01:17
@Albatroesser

Danke eosine! Deine Antwort war echt lieb :) Du hast Recht, Medizin würde mich natürlich reizen, allerdings habe ich wirklich keine Lust noch so lange zu warten :( Und die Heilpraktikerausbildung würde mir schon "ausreichen", da meine Mutter als Heilpraktikerin eine sehr gut gehende Praxis hat und ich diese übernehmen könnte. Ich habe mir jetzt überlegt, vll BWL zu studieren, um mir Buchhaltung usw zu erleichtern..

eosine  06.12.2012, 14:23
@Laila92

Nochmal Hallo Laila92!

Genau deswegen habe ich meinen Kommentar abgegeben. Ich kann es sehr gut verstehen, dass einem die Zeit unendlich lange vorkommt. Gerade wenn man in die Zukunft schaut. Das ging mir ja genauso. Wartesemester sind fürchterlich abschreckend. Und Deine Suche nach sinnvollen Alternativen/Überbrückungen ist mehr als vernünftig. Allerdings - RÜCKBLICKEND gehen Jahre unheimlich schnell ins Land, das ist einfach so und ich denke, da kannst Du jeden fragen. Allerdings musst Du für die Heilpraktikerausbildung auch noch bis 25 warten, ebenso lange...Unabhängig von Deiner nahen Zukunft (BWL ist nicht schlecht und hoffentlich nicht zu quälend für einen naturwissenschaftlich orientierten Menschen) wollte ich Dir einfach nur sagen, bewerbe Dich "stumpf" jedes Semester neu für Medizin. Betrachte es als eine Formalie, damit Du irgendwann entscheidungsfrei bist. Ob Du es dann wirklich machst, ist doch im Moment zweitrangig. Außerdem schaffst Du Dir damit die Möglichkeit, eventuell auch an einen direkten Studienplatz durch Auswahlgespräch (in Hannover wird so ein dualer Studiengang angeboten) zu kommen. Die Uniprofs mögen zukunfts- und berufsorientierte junge Menschen und schauen da oft gar nicht so auf die Noten..... Sollte es nämlich früher klappen, freust Du Dich vielleicht irgendwann. Ist schon klasse, wenn Deine Ma bereits als Heilpraktikerin eine eigene Praxis hat. Das ist ein tolle geschäftliche Grundlage :). Aber ich könnte mir Dich auch gut als Ärztin vorstellen, die zusammen mit der Mutter eine solide, vielseitig orientierte Arbeit anbietet....Bestimmt könntet ihr gegenseitig profitieren.

Egal wie, meine tägliche Arbeit zeigt mir, dass wir viel mehr Menschen/Ärzte brauchen, die aus Berufung arbeiten. NC-ler haben wir genug, nur wirtschaftlich denkende Ärzte auch. Aber oft fehlt das menschliche Interesse am Gegenüber. Die Patienten danken es (größtenteils) und Du wirst auch abends zufrieden nach Hause kommen. Natürlich darf man auch in diesem Beruf nicht seine Seele verkaufen (das meint, sich ausnutzen lassen nach Strich und Faden) aber toll ist es schon. Auch wenn die KVen einem nicht das Geld hinterher schmeißen, ist diese Art von "Einnahmequelle" noch ein Stückchen sicherer, als die Deiner Mutter, die auch immer auf die allgemeine Konjunkturlage angewiesen ist, da ausschließlich Selbstzahler rekrutiert werden müssen. Bei der Kassenmedizin kommen die Kranken aus dem "System heraus", in schlechten Zeiten ist der Gang zum Arzt trotzdem weitgehend kostenarm und damit Dein Lebensunterhalt relativ sicher.

Dies sind nur Dinge, die Du auch mit in Deine Überlegungen einbeziehen kannst/solltest, bevor Du Dich zu früh festlegst.... Das Leben wird Dich auf irgendeine Art und Weise schon an Deinen richtigen Platz führen. Du musst Dir dafür nur die Türen offen halten. Und wie gesagt, rückblickend sind 5 Jahre ziemlich schnell rum gegangen.

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir auch gerne noch direkt schreiben.

Lg eosine

Du könntest schon einen Heil- und Pflegeberuf erlernen, wie z.B. Ergotherapeut, Heilerziehungspfleger, Altenpfleger, Krankenschwester, MTA, Arzthelfer, Rettungsassistent

Wenn es auf jeden Fall ein Studium sein soll, dann vllt Pflegewissenschaften, Pflegepädagogik, Rehabilitationspsychologie oder Gesundheitswissenschaften/ -management. Alternativ kannst du auch einen Studiengang wählen, der dir viele Optionen neben der Heilpraktikerausbildung ermöglicht und außerdem immer nützlich ist auch für den Heilpraktikerberuf, z.B. BWL, Jura oder Pädagogik.