Welchen Schulabschluss braucht man um Journalist zu werden?

4 Antworten

Hallo!

Nicht notwendigerweise -------> wer etwa vorher schon als freier Mitarbeiter Erfahrungen sammelte und positive Arbeitsergebnisse nachweisen kann, der kann auch ohne Abitur und Studium zum Volontariat kommen. Letzten Endes kommt es auf die Vorgeschichte/Berufserfahrung an, außerdem wird Wert auf Interesse an der Tätigkeit sowie an deren gewissen Besonderheiten - Wochenenddienste, Blattmacherschichten bis in den Abend oder externe Abendtermine etwa, das akzeptiert nicht jeder - gelegt.

Idealerweise natürlich ein Studium, ein Volontariat und Referenzen, Referenzen und noch mal Referenzen.

Abi ist ja wohl die Mindestvoraussetzung, wenn man ein paar interessante, zusammenhängende Sätze fehlerfrei schreiben können möchte, ohne dass das zu einer Tagesaufgabe ausartet.

ein vollabitur und ein studium der journalistik


PolluxHH  04.02.2017, 10:53

Journalist ist eine nicht geschützte Berufsbezeichnung, also kann sich jeder unabhängig von einer Qualifikation zulässig als ein solcher bezeichnen (nur daß nicht jeder, der sich als Journalist bezeichnet, schon deshalb von jedem Medium auch als solcher angenommen wird, doch das ist eine andere Frage).

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MaennerRulen  04.02.2017, 10:55
@PolluxHH

ja, aber ich denke nicht, dass er darauf hinaus wollte

ich denke schon, dass er wissen wollte, was er braucht, damit er realistische einstellungschancen hat

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Debaucher  04.02.2017, 10:56
@PolluxHH

Das Lustige an GF ist, daß hier eben jeder jede Antwort geben kann, ob die nun stimmt oder nicht. Die meisten stimmen nicht und sind nur von Wichtigtuern die keine Ahnung haben. Wie die obigen Antworten. Alles Unsinn

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PolluxHH  04.02.2017, 12:31
@MaennerRulen

Es läuft immer mehr in Richtung Volontariat im Verlag und ansonsten freier Journalismus bei sehr reduziertem, fest eingestellten Journalistenstamm, da dies relativ kostengünstiger und flexibel hinsichtlich Freistellungen ist, . Da der Verlag freien Journalisten oft Verträge mit voller inhaltlicher Haftung der Journalisten unterbreiten (was bei angestellten Journalisten nicht möglich wäre, die zudem noch unter Tarife fielen und Sozialkosten etc. verursachten), wird auch die Qualifikation immer seltener überprüft, solange es nicht dem Image schadet oder der inhaltlichen Ausrichtung entgegengesetzt ist. Bei Tageszeitungen ist eine Bezahlung nach Zeilen nicht selten, hier liegen, auch abhängig für die Auflagenhöhe, die minimalen Honorare für das Erstveröffentlichungsrecht zwischen 1,5 und 2,8 Cent pro Zeichen (umgerechnet mit 37 Zeichen pro Zeile). Ein Beitrag mit 3000 Zeichen, der, gut recherchiert entsprechend dem Pressekodex Ziffer 2, mindestens einen Tag benötigt, käme dann ggf. nur 60 €, dazu inhaltliche Haftung und selber zu tragender Sozialversicherung. Die Sätze liegen, umgerechnet auf Stunden, unter dem Mindestlohn.

Aufgrund von Interna einiger Presseerzeugnisse mit durchaus gehobenem Image wird dabei nicht einmal groß auf Sachkunde des bearbeitenden Volontärs geachtet, sondern denen wird eine - schon redaktionell vorbereitete - Meldung von Nachrichtenagenturen vorgelegt, dazu die einzuhaltende Wortzahl und fertig. Teils fehlen sogar die sprachlichen und methodischen Grundkenntnisse, den Inhalt angemessen zu kürzen (vieler Volontäre meinen, daß "die neue 5. Staffel" inhaltlich identisch zu "die neue, 5. Staffel" sei, lassen also einfach mal ein Komma weg, oder machen aus einer Kausalität eine Äquivalenz und kehren den Sachverhalt um. Es ist ja längst so, daß eine Meldung von Nachrichtenagenturen über mehrere Seiten mit vorformulierten Berichten geliefert wird. Nicht umsonst sich viele Berichterstattungen zum gleichen Thema in der Presse sprachlich und inhaltlich sehr ähnlich.

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PolluxHH  04.02.2017, 12:38
@Debaucher

Bezogen auf GF mag es noch lustig sein, aber die Etablierung von "gefühlten Wahrheiten" als Tatsachenbehauptungen o.ä. hat durchaus über GF hinaus System und fängt schon an, die Wissenschaft, insbesondere in Bereichen, die mit explorativen Statistiken arbeiten, zu infizieren.

Aber noch andere "lustige" Erscheinungen passen in das Bild, z.B. die Arbeitsdefinition Antisemitismus der EU von 2005/2006, die im Antisemitismusbericht des Bundestages von 2011 zitiert wurde und in der es heißt, daß Antisemitismus eine bestimmte Wahrnehmung von Juden sei. Danach wäre jeder zur Selbstwahrnehmung fähige Jude Antisemit und es wurde von führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Antisemitismusforschung dann nur als "zu weit gefaßt" beurteilt. Das finde ich dann schon eher erschreckend.

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