Welchen mittelalterlichen Staat findet ihr am interessantesten?
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
5 Antworten
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Gleich fast zu Beginn des Byzanthinischen Reichs regiert mit Kaiser Justinianos I. (527-565) und der Kaiserin Theodora (527-548) ein schillerndes Paar, dessen Biographie sehr spannend zu lesen ist. In Ravenna sind ihre Abbilder als Mosaike in der Kirche San Vitale sehr schön. Fast wäre beim großen Brand von Konstantinopel die Regierung durch den Nika-Aufstand https://de.wikipedia.org/wiki/Nika-Aufstand beendet gewesen und die beiden wären statt als bedeutende Herrscher wohl ähnlich negativ in Erinnerung, wie Nero.
Interessant, wenn auch viel weniger bekannt, ist der Kaiser Herakleios (610-641), welcher nochmals erfolglos versuchte, dass Römische Reich wieder her zu stellen. Er soll von kräftiger Statur mit hellbloden Haar gewesen sein, was auf germanische Ahnen hindeutet.
Spannend finde ich auch die Zeit 1028-1050, in welcher die Kaiserinnen Zoe II. und Theodora II. regierten. Theodora II. regierte nochmals 1055-1056. Ich finde immer diese Ausnahmesituationen spannend, in denen es Frauen schaffen zu regieren.
1204 kommt es im 4. Kreuzzug zur Kathastrophe. Das Byzantinische Reich wird durch das Kreuzfahrerheer zerschlagen. Konstantinopel wird von den Kreuzfahrern besetzt, welche dort ihren Kaiser krönen. Die kaiserliche Familie zieht sich nach Trapezunt zurück und regiert von dort weiter und in Nicaea wird ein drittes Kaiserreich gegründet.
Aus der folgenden Zeit ist mir besonders die romanartige Biographie der Kaiserin Eirene (1340-1341) von Trapezunt in Erinnerung geblieben.
Beim Heiligen Römischen Reich mag ich vor allem die Regierungszeit der Staufer. Das waren bedeutende Kaiser. Vor allem die Biographien von Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) und Friedrich II. (1212-1250) sind interessant, wobei mir der sehr gebildete Kaiser Friedrich II. besonders gut gefällt.
Über das Osmanische Reich habe ich nur ein Buch gelesen.
Über die Ruriken einen dickeren Band mit Kurzbiographien der Herrscher, beginnend mit Rjurik (862-879), welcher erst in Nowgorod regierte und dann den Regierungssitz nach Kiew verlegte. Auch seine Nachfolger Oleg I. (879-913) der Prophet und Ighor I. (913-945) regierten von dort, dann wurde Olga (945-964) Regentin, da es keinen erwachsenen männlichen Nachkommen gab. Sie wurde die erste christliche Herrscherin von Kiew. Es folgten in Kiew als Herrscher Svjatoslav I. der Eroberer (962-972). Danach kam es unter den Söhnen Vladimir I. der Heilige (972-975 und 979-1015), Jaropolk I. (972-980) und Oleg II. (972-975) zur ersten Teilung. Ab 1015 erneute Zerplitterung in Teilreiche, da alle Söhne erbberechtigt blieben.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gehörte spätestens ab 1252 auch Moskau zum Herschaftsbereich der Familie der Ruriken. Der Großfürst Georg III. regierte 1319-1325 von Moskau aus. Meines Wissens der erste, welcher von Moskau aus regierte. Ab 1477 wird dann Moskau der Hauptregierungssitz der Ruriken.
Über die Kalifenstaaten habe ich nur in der sehr guten Weltgeschichte von Will & Ariel Durant gelesen und über Böhmen weiß ich nur etwas dank meines Vaters. Ich fand da die englische Geschichte und die von Burgund spannender.
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Tut mir leid, aber das Heilige Römische Reich war kein Staat. Wenn überhaupt erstmal ein Bund bzw. "Reich", wie im Namen. Im Mittelalter in Zentraleuropa (HRE) war es für jeden Freien üblich, sich seine Gerichtsbarkeit frei wählen zu dürfen, weswegen es faktisch kein Gewaltmonopol und Rechtsmonopol gab (ganz am Ende vielleicht). Außerdem war das Königreich Böhmen doch Teil vom h.römischen Reich, also, hem, warum zählst du das noch einmal auf?
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und auch Byzantinisches Reich. Das HRR zeigt mehr die eigenen Wurzeln und geht auch länger in unsere Geschichte rein.
Aber das Byzantinisches Reich ist auch sehr interessant, vor allem Kunst und Kultur, aber auch diese Synthese aus altem Römertum, mittelalterliches Griechentum. orthodoxes Christentum und auch die armenische Kultur und Volk spielen dort mit rein. Und auch Einflüsse aus dem heutigen Iran, eine weitere Hochkultur. Zudem hat das Byzantinisches Reich über 800 Jahre den Islam aufgehalten und Christentum und Europa verteidigt. Leider gibt es das Byzantinisches Reich nicht mehr.
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Es ist ein letztes Überbleibsel aus dem Römischen Reich gewesen.
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Hallo 🙋♂️,
Ein Reich, das über einen Zeitraum von etwa 700 Jahren Bestand hatte, ist bemerkenswert, wenn man es mit der Lebensdauer anderer Reiche vergleicht.
MfG. Kemalist188¹ 🎩
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Wärst du Kemalist würdest du das Osmanische Reich und dessen System verachten
Ich verachte auch das Zarenreich und dessen ekelhaftes System
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Osmanisches Reich ≠ System
Das Osmanische Reich ist ein bedeutender Teil unserer Geschichte. Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei und des Kemalismus, trug bei einem Treffen in Bulgarien eine Janitscharen-Uniform.
Das osmanische System wurde im Laufe der Zeit immer ineffektiver, besonders im 16. und 17. Jahrhundert. Eigentlich hätte man die theokratische Herrschaft schon damals aufgeben sollen. Viele andere Länder verabschiedeten sich zu dieser Zeit von der Theokratie, wodurch sie Fortschritte erzielen und den Handel weniger einschränken konnten. Das osmanische System bot oft die Möglichkeit, Sündenböcke für interne Probleme zu finden, was den Fortschritt weiter behinderte.
Sagte der "Kemalist"🤣