Welchen Lack für alte Zimmertüren?

3 Antworten

Guter Rat vom Maler und Lackierer.

Gutes Material ist NIE billig und deutlich besser und vergilbungsbeständiger als billige Baumarktplörre. Ich rate Dir als Fachmann ebenfalls gutes Material zu verwenden - KEIN Malerbetrieb verwendet Baumarktlacke.

Es muß nicht Sikkens sein, sehr gute Qualität bietet in Vorlack und Lack auch Conti, Imparat, Brillux oder Sto. Verwende Vor- und Endlack LH, NICHT wasserverdünnbar.


Kpunkt0188 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 15:00

Habe mir jetzt mal Primer und Lack von Conti rausgesucht. Wenn meine Berechnungen passen, wäre das ein Preis, den ich akzeptieren kann.

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Kpunkt0188 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 23:46

Dann werde ich bei Zeiten mal die Preise vergleichen. Sikkens oder Adler sprengen nämlich einfach das Budget. Es sind 7 normale Türen und die große Schiebetür. Wobei die Tür vom Abstellraum schmaler ist und nur von außen lackiert werden muss.

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Ob es noch andere Farben gibt, die ähnlich gute Qualiät haben und günstiger sind, weiß ich nicht. Aber eine Erfahrung damit teile ich gerne:

Als wir unser Haus, das noch Massivholztüren/-Zargen und ein paar Holzfenster aus den 50ern hat, grundrenovierten, wollte ich diese erhalten, ein neuer Anstrich (über den alten) war jedoch überfällig.

Zunächst, weil es dort eilte, habe ich nen Kunstharzlack ("Hausmarke") im Baumarkt mitgenommen und 2 Fenster gestrichen. Ergebnis: Katastrophe.
Stinkte und klebte selbst nach einigen Tagen noch wie sau, trotz Sorgfalt (ich bin nicht ungeübt) allenthalben, noch währende des Trockunugsvorgangs, Läufer und Nasen.

Für die Türen und Türstöcke war ich dann im Malergeschäft meines Vertrauens. Auch hier wurde mir Grundierung und Farbe (Kunstharz, weil die alte warscheinlich ebenso eine ist) von Sikkens empfohlen.

Das Arbeiten damit (ich hab die Farbe mit geeigneten Schaumstoffrollern aufgetragen) und das Ergebnis war eine Offenbarung: Deckt super, verläuft schön, keine Nasen, trocknet einerseits nicht zu schnell, so daß bei großen oder komplizierten Flächen, die nicht "in einem Zug" gerollt werden können, keine Übergänge oder Spuren sichtbar sind, andererseits am anderen Tag schon so fest, daß sie nachgeschliffen und der nächste Farbauftrag erfolgen kann. Und stinkt vergleichsweise kaum. Die fertigen Flächen sahen nahezu aus wie mit der Spritzpistole lackiert.

Fazit: Ich spare nie wieder bei der Farbe. Die viele Arbeit (Schleifen, Spachteln, Schleifen, Auftrag mehrere Schichten) ist mir ein mieses Ergebnis aufgrund des Materials einfach nicht wert. Hinzu kommt die um Welten leichtere Verarbeitbarkeit.

Noch ein Tip: Wenn alte, möglicherweise mit Fett-/Nikotindunst belastete Farbe oder von unbekannter Zusammensetzung als Untergrund genutzt und nicht restlos runtergeschliffen wird, reicht Anschleifen und Grundieren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus. Hier kann es möglich sein, daß bei Belastung die neue Schicht trotzdem abblättert. Frag hier beim Maler nach, ob ggf. ein Primer/Haftvermittler notwendig/sinnvoll ist, um die alte Farbschicht "anzulösen" und so eine fester Verbindung mit der neuen zu ermöglichen.

Bei mir ist an einigen Stellen, als ich beim Streichen der Wände Abdeckband anbrachte, beim Abziehen die komplette neue Farbschicht abgegangen, an anderen Stellen mittlerweile auch bei Schlagbelastung. Ich hab mich fast zu Tode geärgert. Der Maler sagte, als ich nachfragte, er sei davon ausgegangen, daß ich neu streiche. Bei Altfarbe sei ggf. ein Primer nötig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

ja, ich weiß genau, wie Du dir vorkommen magst. Vom angebotenen Sortiment wird man regelrecht erschlagen!

Also es gibt natürlich auch günstigere Lacke - vor allem Acryllacke aus dem Baumarkt z.B. von Renovo. Die sind wirklich nicht schlecht - für einen Heimanwender völlig ausreichend. Das beste ist, dass Acryllacke nicht so furchtbar stinken und sie auf Wasserbasis sind. Damit kann man schon ordentliche Ergebnisse erzielen. Keine Profiqualität, aber schon ganz ordentlich.

Aber diese angebliche 2 in 1 Grundierung ist nur Marketingblödsinn. Das hat bei mir - selbst bei der besten Vorbereitung des Untergrundes NIE funktioniert. Man konnte fast immer mit dem Fingernagel den Lack wieder herunterkratzen. Du musst wirklich IMMER grundieren!

Und damit direkt zur Sache. Du musst natürlich genau Deinen Untergrund kennen.

Was für eine Oberfläche willst Du denn bestreichen?

Du wirst in aller Regel einen Haftgrund vorarbeiten müssen. Hierzu kannst Du Lack Haftprimer oder Acryllack Grundierung aus dem Eimer zum bestreichen nehmen.

Es kommt dann natürlich auch drauf an, was Du für eine Oberfläche haben willst. Matt oder Hochglanz - und soll ggf. eine Maserung des Untergrundes noch sichtbar sein (z.B. bei Massivholz?).


Kpunkt0188 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 23:44

Es sind typische schäbige braune Türen aus den 60er/70er. Es soll keine Maserung durchkommen. Seidenmatt sollte es werden.

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Merkur112  28.08.2024, 08:33
@Kpunkt0188

Ja, also perfekt wird die Sache nicht. Wenn die Holzmaserung zu sehen ist, wird eine Beize aufgebracht worden sein. Da nimmst Du einen Acryl Allzweckgrund in weiß matt. Das ist ein Haftgrund mit Weißer, dann "drückt" der braune Untergrund schon mal nicht so.

Wenn wirklich Beize aufgebracht ist, müsstest Du eigentlich die Türen vorher abbeizen. Wenn aber die Oberfläche gut tragfähig ist (d.h Du kannst sie nicht mit dem Fingernagel abkratzen), kannst Du auch direkt darauf Deine Lackierung aufbringen.

Ich selber würde mir diesen enormen Arbeitsaufwand übrigens gleich sparen und mit einfach neue Türblätter holen. Die gibt es in Standardgrößen auch in diversen Baumärkten für kleines Geld.

Das würde ich aber nur mit finanzieller Unterstützung UND fester Zusage des Vermieters machen. Immerhin wertest Du damit sein bzw. ihr Eigentum auf.

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Kpunkt0188 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 09:05
@Merkur112

Ich hatte auch schon überlegt nur die dicken Zargen zu lackieren und die Schiebetür im Wohnzimmer. Und dann Tür Blätter günstig im Baumarkt zu holen. Allerdings werden dann Zargen und Tür nicht die selbe Farbe haben. Das gefällt meinem Partner wieder nicht.

Die Vermieter sind ein sehr junges Paar, die das Haus erst gekauft haben. Ich hatte sie schon darauf angesprochen und gesagt, dass alleine Primer und Lack für die Menge mindestens 600 Euro kosten und ob sie die Hälfte dazu beitragen würden. Da hat sie nur kräftig geschluckt bei dem Preis. In den jungen Jahren kennt man sich eben noch nicht so gut aus.

Wir ziehen Samstag erst ein und die Türen werden ein Projekt für irgendwann später. Aber es wird so einen Unterschied machen wenn die weiß sind.

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