Welchen Aquariumkies für mich?
Guten Abend, ich habe zwei Fragen zum Thema Bodengrund im Aquarium, und zwar habe ich im Moment Amazonia Soil von ADA im Becken, möchte aber das Aquarium bald umgestalten und gerne auf Kies umstellen. Ich hätte gerne einen neutralen Kies mit einer natürlichen dunklen Färbung und einer Korngröße von ~0.8 - 2 mm. Außerdem habe ich viele Pflanzen im Aquarium und würde mir gerne einen Bodengrund unter dem Kies zulegen, ich habe jetzt an den Bodengrund von Tropica gedacht, was haltet ihr davon? Welche Kiese könnt ihr mir empfehlen oder sind die alle gleich ,,gut"? Ist der Tropica Bodengrund eine gute Wahl oder doch lieber einen Anderen?
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Mit freundlichen Grüßen Nick
4 Antworten
Hallo,
ich würde für ein Aquarium immer einen Sandboden empfehlen und zwar aus folgenden Gründen:
Es wird zwar immer wieder behauptet, dass der Sand "fault". Das
stimmt nicht, sondern er kann ab ca. 1 cm Höhe anoxisch werden. Es kommt in diesem Bereich zu mikrobiologischen Abläufen die zu Schwarzfärbungen führen.
Das geschieht auch in Naturgewässern. Das ist nicht schädlich und die Pflanzen suchen mit ihren Wurzeln oft diese Zone, weil darin die Nährstoffe in reduzierter Form vorliegen und für sie leichter verfügbar sind. Der Sand selber kann als anorganisches Material übrigens gar nicht faulen.
Im Kiesboden "gammelt" es wirklich, da er größere Poren hat und somit mehr organisches Zeugs in ihn einsickert.
Ein weiterer Vorteil: Auf einem Sandboden sammelt sich der Dreck, bei Kies
sackt er nach unten. Das bedeutet, dass man bei Sand den anfallenden Mulm und Dreck einfach mit dem Schlauch absaugen kann, während man bei Kies mit Mulmglocken 'bohren' muss, und damit das gesamte Mikroklima im Boden durcheinander bringt.
Zudem brauchen viele Fische (z.B. Panzerwelse, Barsche) zwingend einen
Sandboden.
Wirklich dunklen Naturkies oder -sand gibt es nicht. Aber wenn du auf gefärbten Bodengrund aus der Aquaristik (nicht aus dem Dekoladen!) zurückgreifst, dann ist dieser mit Epoxidharz ummantelt und dieser Stoff hat keinerlei Auswirkungen auf das Wasser. Epoxidharz wird in der Aquaristik für vielfältige Gestaltungselemente verwendet (Steinaufbauten, Rückwände, falsche Steine etc.).
Diese Bodengrunddünger machen meist viel mehr Ärger, als sie nutzen. Ihre
Wirkung verliert sich ohnehin nach einiger Zeit, dann hat man das Zeug im
Boden, die Düngewirkung ist aber dahin. Willst du jedes Jahr dein komplettes AQ leerräumen um den Bodendünger zu erneuern?
Außerdem geben diese Nährböden am Anfang völlig unkontrollierbar Nährstoffe ab. So kann es sehr schnell zu einer Überdüngung kommen – eine Algenplage ist die Folge.
Man kann darauf gut verzichten. Für die Pflanzen, die die Nährstoffe
tatsächlich aus dem Boden aufnehmen, kann man gut Düngekugeln in den
Wurzelbereich einbringen. Diese Düngekugeln halten 2 - 3 Monate und können dann einfach erneuert werden. Preiswerte Alternative: Normale Düngestäbchen für Zimmerpflanzen erfüllen ganz genau den gleichen Zweck - kosten aber nur ein Bruchteil.
Diese Nährböden zersetzen sich recht schnell und du wirst jedes Mal, wenn du eine Pflanze aus dem Boden ziehst, weil sie vllt. zu groß wird, oder du
umdekorierst oder weil sie einfach raus soll, diese "Düngewolke" im
Wasser haben, die sich dann überall absetzt. Dann sieht dein AQ sehr ungepflegt aus.
Und auch, wenn du z.B. Panzerwelse einsetzt, kann es immer wieder passieren, dass das Wasser trüb wird, wenn diese den Bodengrund umwühlen.
Gutes Gelingen
Daniela
mit ein wenig Übung schafft man es doch problemlos, den Mulmsauger in der "richtigen" Entfernung über den Sand zu führen, so dass der Mulm, nicht aber der Sand mit abgesaugt wird.
Und auch Sand gibt es in schönen dunklen Farben, z.B. einen schönen Dunkelbraun.
Hallo,
da auch ich mein Aquarium irgendwann umgestalten möchte und auch einen dunklen Bodengrund bevorzuge, soll für die meisten Fische ja gut sein, habe ich mir diesen Kiss rausgesucht.
Ob der jetzt wirklich gut ist, kann ich nicht sagen, habe ihn noch nicht
gekauft. Einen Nährboden verwende ich nicht, ist auch nicht nötig.
Ich würde immer die naturprodukte nehmen da es bei dennen nicht die Gefahr gibt das sich irgendwelche stoffe lösen.
Was möchtest du denn für tiere einsetzen?
Achte darauf das du jeden bodengrund gründlich wäscht. Ich würde dir empfehlen einfach denn unbehandelten im zoo Geschäft zu nehmen da ist die gefahr am kleinsten falls du aber doch gefärbte haben möchtest dann kauf nicht die billigsten und reinige sie besonders gut.
Danke erstmal, ich möchte Garnelen (red Bee) und Platys in dem Becken halten.
Bei diesen tieren ist der bodengrund relativ egal nur solltest du darauf achten das red bee garnelen eine wasserhärte von unter 10 grad brauchen und platys werte über 10 auch finde ich das die red bee garnele nicht sonderlich leicht zu halten ist. Bei dem bodengrund würde ich einen unbehandelten dunklerem kies nehmem bei behandeltem hat man das Problem das sich mit der zeit immer mehr Chemie abfällt.
potentielles Wasserwerte-Problem. (es geht nur mittelhartes oder knapp weiches Wasser)
potentielles "Platys fressen den Nachwuchs" Problem.
Macht irgendwie keinen Sinn mit den relativ "edlen" Red Bees.
Kennst du einen unbehandelten dunklen Kies (unironisch gemeint, ich wüsste echt nicht wo es sowas zu kaufen gibt)?
Natürliche dunkle Färbung von Kies und Sand ist selten. Ich wüßte nicht ob es sowas zu kaufen gibt mit akzeptablen Eigenschaften.
Wenn du dich mal in den Foren umschaust siehst du in der Mehrzahl der Fälle, dass zu einfachem Sand aus dem Baumarkt geraten wird. Der ist zwar relativ hell, aber das ist optisch viel natürlicher als Guemmersand oder so was. Sand ist billig, sieht natürlich aus und hat gute Eigenschaften.
Hallo Daniela,
danke für deine hilfreiche Antwort. Ich hatte in meinem ersten Becken schon einmal mal Sand drin, den ich aber in weiß gekauft habe und somit der ganze Schmutz auf der Oberfläche immer zu sehen war. Ein weiter Nachteil ist meiner Meinung, dass immer wenn ich den Sand mit einem Mulmsauger abgesaugt habe dieser dann mit eingesaugt wurde.
Liebe Grüße Nick